Des kaifers arkeley?)
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Des kaifers arkeley.
„Scharpfmetze"2) ist ein stolzes weil),
an brüsten stark und lenden,
wem sie ergab den edlen leib,
dem bleibt» ei» trewer leidvertreib,
steht fest, lhntö Herz nit wenden.
Ei» ander bul heißt „Nachtigall",-)
die kan fo kräftig singen,
daß weit ihr fchall und Widerhall
vom wall wol über berg und tal
sich schwingen thut und klingen.
Die schlanke „Falka",-) als euch kund,
mag gern sich zierlich schwenken,
doch wen sie küßt mit blankem mund,
der muß bis an fein sterbestund
des heißen küssleins denken.
Ach, wer nennt all die frewelin,
die blonden, schwarzen, braunen:
„Schlankana", „Rana", „Scharpfentin",
die „faule Gret", die „Singerin",
„Falkon", „Merthier", „Larthaunen" !2)
Wir sein der schönen wol getröst,
sind unser Herzensfreude
und auf das best geziert zum fest,
wan sie der kaifer laden laßt
zum tanz auf grüner Heide.
Da fahrns dem feind in feinen ring
uiid lehr» ihn teutfche neigen:
den „Hupfauf" und „die sieben fprüng",
und wan der ödem ihm verging,
lassens den „Leraus" geigen.
llnd ist der wilde tanz vorbei,
die kel vom jauchzen heiser,
thun sie mit macht den letzten schrei:
Salve! du teutfche arkeley!
Salve! du teutscher kaifer! v. »mifiocf.
Ueberlegung oder Instinkt.
Lord Svnidclmmm, der englische Naturforscher, besaß eine ge-
zähmte Klapperschlange, welcher die Giftzähne genommen waren. —
Einer seiner Diener schlug einst ans Ucbermnth den: Thicrc seine
Rassel ab. Seit diesem Augenblicke kränkelte das Thier und irrte
fortwährend unruhig umher. Schon glaubte der Lord, daß cs vcr-
reiter schwört dem schwert die
der landsknecht der Helparten,
wir feind des kaifers arkeley,
uns ist die wal der schönsten frei
von bräutli» aller arten.
rrew.
enden würde, als er
eines Tages durch auf
fallendes Gerassel beim
Briefschreiben gestört
wurde. Aufblickeud, ge-
wahrte er, in offenbar
fröhlichster Laune, seine
Schlange - die Spar -
b ü ch s e seines Dieners
am Schweife, in ivclcher
das Geld lustig klim-
perte.
i) Artillerie. -) Namen alrer Geschürte.
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Des kaifers arkeley.
„Scharpfmetze"2) ist ein stolzes weil),
an brüsten stark und lenden,
wem sie ergab den edlen leib,
dem bleibt» ei» trewer leidvertreib,
steht fest, lhntö Herz nit wenden.
Ei» ander bul heißt „Nachtigall",-)
die kan fo kräftig singen,
daß weit ihr fchall und Widerhall
vom wall wol über berg und tal
sich schwingen thut und klingen.
Die schlanke „Falka",-) als euch kund,
mag gern sich zierlich schwenken,
doch wen sie küßt mit blankem mund,
der muß bis an fein sterbestund
des heißen küssleins denken.
Ach, wer nennt all die frewelin,
die blonden, schwarzen, braunen:
„Schlankana", „Rana", „Scharpfentin",
die „faule Gret", die „Singerin",
„Falkon", „Merthier", „Larthaunen" !2)
Wir sein der schönen wol getröst,
sind unser Herzensfreude
und auf das best geziert zum fest,
wan sie der kaifer laden laßt
zum tanz auf grüner Heide.
Da fahrns dem feind in feinen ring
uiid lehr» ihn teutfche neigen:
den „Hupfauf" und „die sieben fprüng",
und wan der ödem ihm verging,
lassens den „Leraus" geigen.
llnd ist der wilde tanz vorbei,
die kel vom jauchzen heiser,
thun sie mit macht den letzten schrei:
Salve! du teutfche arkeley!
Salve! du teutscher kaifer! v. »mifiocf.
Ueberlegung oder Instinkt.
Lord Svnidclmmm, der englische Naturforscher, besaß eine ge-
zähmte Klapperschlange, welcher die Giftzähne genommen waren. —
Einer seiner Diener schlug einst ans Ucbermnth den: Thicrc seine
Rassel ab. Seit diesem Augenblicke kränkelte das Thier und irrte
fortwährend unruhig umher. Schon glaubte der Lord, daß cs vcr-
reiter schwört dem schwert die
der landsknecht der Helparten,
wir feind des kaifers arkeley,
uns ist die wal der schönsten frei
von bräutli» aller arten.
rrew.
enden würde, als er
eines Tages durch auf
fallendes Gerassel beim
Briefschreiben gestört
wurde. Aufblickeud, ge-
wahrte er, in offenbar
fröhlichster Laune, seine
Schlange - die Spar -
b ü ch s e seines Dieners
am Schweife, in ivclcher
das Geld lustig klim-
perte.
i) Artillerie. -) Namen alrer Geschürte.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Des Kaisers arkeley" "Ueberlegung oder Instinkt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 106.1897, Nr. 2699, S. 159
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg