—Das arme J^räulein.
Ertönte seine Ivcisc.
Und nach dem Lied, so wonniglich,
Erhoben alle Lörer sich
Zu seinem lauten Preise,
Irau Königin ein Reiflein bot,
Das wie die Sonne glänzte;
Prinzeß, vor Eifer dunkelroth,
Den Becher IDcin kredenzte;
Die ganze munt're Damenschaar
Des Sängers gold'nes Lockenhaar
lNit rothen Rosen kränzte.
Doch als er später kam an's Thor.
2u wandern seiner Straßen,
Die schönste Jungfrau lehnt davor,
So einsam und verlassen,
„Sag' mir, o Mägdlein, frei und frank,
Du ganz allein willst ohne Dank
Den Sänger ziehen lassen?"
Da spricht sie traurigen Gesichts,
In schmerzlich bitt'rem Tone:
„Ich bin das Sräulein Habenichts,
Nicht sag' ich's nur zum Lohne -
Ich Hab' nicht Gold und Edelstein,
Lab' weder Rosen, weder Mein
Jür Euer Lied zum Lohne."
„<D Jüngferlein, die Augen Dir
Gleich einem Kleinod blinken,
Und Deine rothen Mangen mir
Mie rothc Rosen winken,
Und lieber als der Rebe Blut
Mill ich die zaubersüßc Glut
Don Deinem Munde trinken!"
Das Iräulein hatte nichts gewußt
Von solchen schönen Sachen;
Sie schmiegt sich an des Sängers Brust
Mit holdverschämtcm Lachen:
„Lab' Dank, Du lieber Mundermann,
Der so mit guten lvorten kann
Aus Armen Reiche nrachen!" Th, Groß,
Ertönte seine Ivcisc.
Und nach dem Lied, so wonniglich,
Erhoben alle Lörer sich
Zu seinem lauten Preise,
Irau Königin ein Reiflein bot,
Das wie die Sonne glänzte;
Prinzeß, vor Eifer dunkelroth,
Den Becher IDcin kredenzte;
Die ganze munt're Damenschaar
Des Sängers gold'nes Lockenhaar
lNit rothen Rosen kränzte.
Doch als er später kam an's Thor.
2u wandern seiner Straßen,
Die schönste Jungfrau lehnt davor,
So einsam und verlassen,
„Sag' mir, o Mägdlein, frei und frank,
Du ganz allein willst ohne Dank
Den Sänger ziehen lassen?"
Da spricht sie traurigen Gesichts,
In schmerzlich bitt'rem Tone:
„Ich bin das Sräulein Habenichts,
Nicht sag' ich's nur zum Lohne -
Ich Hab' nicht Gold und Edelstein,
Lab' weder Rosen, weder Mein
Jür Euer Lied zum Lohne."
„<D Jüngferlein, die Augen Dir
Gleich einem Kleinod blinken,
Und Deine rothen Mangen mir
Mie rothc Rosen winken,
Und lieber als der Rebe Blut
Mill ich die zaubersüßc Glut
Don Deinem Munde trinken!"
Das Iräulein hatte nichts gewußt
Von solchen schönen Sachen;
Sie schmiegt sich an des Sängers Brust
Mit holdverschämtcm Lachen:
„Lab' Dank, Du lieber Mundermann,
Der so mit guten lvorten kann
Aus Armen Reiche nrachen!" Th, Groß,
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das arme Fräulein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1897 - 1897
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 107.1897, Nr. 2716, S. 66
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg