daß er in der Versammlung des „Vereins zum Schutze der Frauen" für die
Frauenrechte gesprochen habe. Aber statt des erwarteten Lobes beginnt seine theure
Ehehälfte: „Das
will ich Dir 'mal
zeigen - für so 'neu
modernen Blöd-
sinn einzutreten!
Was haben die
Frauen zu herr-
schen oder zu ver-
langen? Die Frau
fordert nichts die
Frau herrscht nicht
— das Loos der
Frau ist, zu dulden
und zu gehorchen! Verstanden! Und wenn Du jetzt nicht gleich still bist, hol' ich
den Besen und • . . !" _
Fkner-Disciplin.
Wie sich der Infanterist Szabo Jancsi benimmt, wenn sich sein Lieutenant
von ihm Feuer geben läßt.
Gewohnheit. 113
Gauner: „Mit meinem Seitenstechen wird es
immer schlimmer — ich werd' nächstens bei einem
Arzt einbrechen müssen!"
Eine Wahl.
cA^n der eleganten Villa
^ Einer liebenswürdigen Dame
Sitzen um den Raffee-Tisch,
Heiter plaudernd, junge Mädchen:
Blonde Zopfe, braune Locken,
Goldigrothe Stirnen-Fransen;
Die elastischen Gestalten
Eingehüllt in luft'gen Tand.
Durch dar offne Lenster strömen
I» das Zimmer frischer waldhauch
lind der Athen: blühender Rosen:
Eine Symphonie von Düsten.
Mitte» in dem Rreis der Schönen
Sitzt ein würdiger Professor
Mit gewalt'ger Denkerglatze:
Blank wie eine Billardkugel.
Etwas Großes in dem Antlitz
Ist dem Mann nicht abzusprechen:
Nämlich eine ungewöhnlich
Groß gerath'ne Monstre-Nase.
Sattes Roth ist ihre Farbe;
Nur auf ihrem Rücken wuchert
So etwas wie zartes Moos.
Er ist Spiritist, behandelt
Unfern Rörper sehr von oben —
Bis auf seine Nase, welche
Virtuos die Seelen riecht. . .
Sieh'! Durch's Lenster: welch' ein Gast!
Eine Blume, welche fliegt:
Ein entzückend schöner Falter
Hat zum Raffee sich verirrt.
Flattert hin und flattert her
Zwischen beiden Blumenbeeten,
Zwischen Blonden und Brünetten,
llnentschlossen Platz zu nehmen.
Welche Blüthe wird er wählen?
— Alle sind gespannt und wetten! —
Hier den süßen Rirschenmund?
Dort die feinen Rosenlippen?
Und die jungen Damen spitzen
Ihre Mäulchen ihm entgegen.
Aber halt! jetzt — ja, er setzt sich!
Doch wohin? L blinde Liebe!
Nicht auf Wangen oder Rosen
Einer Holden — nein, er setzt sich
Auf die Denker-Dichter-Nase!
lind er rollt den Rüssel auf,
Frauenrechte gesprochen habe. Aber statt des erwarteten Lobes beginnt seine theure
Ehehälfte: „Das
will ich Dir 'mal
zeigen - für so 'neu
modernen Blöd-
sinn einzutreten!
Was haben die
Frauen zu herr-
schen oder zu ver-
langen? Die Frau
fordert nichts die
Frau herrscht nicht
— das Loos der
Frau ist, zu dulden
und zu gehorchen! Verstanden! Und wenn Du jetzt nicht gleich still bist, hol' ich
den Besen und • . . !" _
Fkner-Disciplin.
Wie sich der Infanterist Szabo Jancsi benimmt, wenn sich sein Lieutenant
von ihm Feuer geben läßt.
Gewohnheit. 113
Gauner: „Mit meinem Seitenstechen wird es
immer schlimmer — ich werd' nächstens bei einem
Arzt einbrechen müssen!"
Eine Wahl.
cA^n der eleganten Villa
^ Einer liebenswürdigen Dame
Sitzen um den Raffee-Tisch,
Heiter plaudernd, junge Mädchen:
Blonde Zopfe, braune Locken,
Goldigrothe Stirnen-Fransen;
Die elastischen Gestalten
Eingehüllt in luft'gen Tand.
Durch dar offne Lenster strömen
I» das Zimmer frischer waldhauch
lind der Athen: blühender Rosen:
Eine Symphonie von Düsten.
Mitte» in dem Rreis der Schönen
Sitzt ein würdiger Professor
Mit gewalt'ger Denkerglatze:
Blank wie eine Billardkugel.
Etwas Großes in dem Antlitz
Ist dem Mann nicht abzusprechen:
Nämlich eine ungewöhnlich
Groß gerath'ne Monstre-Nase.
Sattes Roth ist ihre Farbe;
Nur auf ihrem Rücken wuchert
So etwas wie zartes Moos.
Er ist Spiritist, behandelt
Unfern Rörper sehr von oben —
Bis auf seine Nase, welche
Virtuos die Seelen riecht. . .
Sieh'! Durch's Lenster: welch' ein Gast!
Eine Blume, welche fliegt:
Ein entzückend schöner Falter
Hat zum Raffee sich verirrt.
Flattert hin und flattert her
Zwischen beiden Blumenbeeten,
Zwischen Blonden und Brünetten,
llnentschlossen Platz zu nehmen.
Welche Blüthe wird er wählen?
— Alle sind gespannt und wetten! —
Hier den süßen Rirschenmund?
Dort die feinen Rosenlippen?
Und die jungen Damen spitzen
Ihre Mäulchen ihm entgegen.
Aber halt! jetzt — ja, er setzt sich!
Doch wohin? L blinde Liebe!
Nicht auf Wangen oder Rosen
Einer Holden — nein, er setzt sich
Auf die Denker-Dichter-Nase!
lind er rollt den Rüssel auf,
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Dulderin" "Feuer-Disciplin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 107.1897, Nr. 2721, S. 113
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg