Der cdlc Retter.
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Heirathslustige Dame (die ein Herr aus dem Wasser gezogen): „Wo ist
mein Retter, daß ich ihm danke?!" — Herr: „Da hinten lauft er schon!"
Fallendes Land,
/K3T/0 hat was Grheinmißvolles der Herbst
Mit seinem Verwelken, Verblüh'n,
Was uns an das eigene Schicksal mahnt -
Fn das düstere Wann und Wohin;
Das Ende der ganzen Frühlingspracht:
Ein Nichts, nur Verwesen, Verderben;
Wir fühlen, es liegt was im fallenden Laub
Vom großen Geheimnis; Sterben.
£. 1). ft.
-5
Ein Werm«thstroPfen.
Ein Assistent hat 50000 Mark in der Lotterie
gewonnen. Am nächsten Tage fiitbet er ans seinem
Schreibtisch im Büreau einen Brief von seinem
Chef vor, worin ihm dieser mittheilt, er habe sich
bewogen gefunden, sein Gehalt monatlich um
30 Mark zu erhöhen. „Donnerwetter!" ruft der
Assistent, „ivas für eine unbändige Freude könnt'
ich jetzt haben, wenn ich den dummen Treffer
nicht gemacht hätte!"
Robe l.
Diener: „Herr Commerzienrath, Ihr Herr
Bruder ist da!" — Commerzienrath (frisch
geadelt): „Schon wieder so ein Bürgerlicher!"
A II s d c m Gerichtssaale.
Präsident: „Wollen Sie einmal
erzählen, wie die Schlägerei begann!"
Angeklagter: „Der Peter und ich
waren von Jugend an wahre Herzens-
freunde. Wie ich ihn nun nach drei
Jahren wiedersah, rief ich freudig aus:
„Lieber, guter Peter, Du bist aber groß
und dick geworden!" — „Und erst Du",
erwiderte dieser, „Du sichst ans >vie das
ewige Leben!" Und so bracht' ein Wort
das andere, bis wir schließlich hand-
gemein wurden!"
Dämon Mode.
Die hat Philosophie studirt
Und wettert jetzt im Zrau'nverein
Gen bltodesucht. Sie agitirt
Zur Vogelschutz mit großem bltuth
Und trägt auf ihrem großen Hut
Awci ausgestopfte vögelein. ß.
Acrztlichc Leiden.
„Sehen Sie, lieber Medicinalrath,
die Schnierzcn sind gehoben und die
Krämpfe vorbei. Ich mußt' es ja, daß
nur der verweigerte Hut die Ursache der
schweren Erkrankung war!" — „Dann
war es aber sehr rücksichtslos von Ihnen,
daß Sie mich vergangene Nacht aus
dem Bette holen ließen!" — „Verzeihung, Herr Medicinalrath — ich befand mich in einer
Nothlagc: Nachts war eben ein Hut nicht zu bekommen!"
Verantwortlicher Redacteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hie;u das Beiblatt.
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Heirathslustige Dame (die ein Herr aus dem Wasser gezogen): „Wo ist
mein Retter, daß ich ihm danke?!" — Herr: „Da hinten lauft er schon!"
Fallendes Land,
/K3T/0 hat was Grheinmißvolles der Herbst
Mit seinem Verwelken, Verblüh'n,
Was uns an das eigene Schicksal mahnt -
Fn das düstere Wann und Wohin;
Das Ende der ganzen Frühlingspracht:
Ein Nichts, nur Verwesen, Verderben;
Wir fühlen, es liegt was im fallenden Laub
Vom großen Geheimnis; Sterben.
£. 1). ft.
-5
Ein Werm«thstroPfen.
Ein Assistent hat 50000 Mark in der Lotterie
gewonnen. Am nächsten Tage fiitbet er ans seinem
Schreibtisch im Büreau einen Brief von seinem
Chef vor, worin ihm dieser mittheilt, er habe sich
bewogen gefunden, sein Gehalt monatlich um
30 Mark zu erhöhen. „Donnerwetter!" ruft der
Assistent, „ivas für eine unbändige Freude könnt'
ich jetzt haben, wenn ich den dummen Treffer
nicht gemacht hätte!"
Robe l.
Diener: „Herr Commerzienrath, Ihr Herr
Bruder ist da!" — Commerzienrath (frisch
geadelt): „Schon wieder so ein Bürgerlicher!"
A II s d c m Gerichtssaale.
Präsident: „Wollen Sie einmal
erzählen, wie die Schlägerei begann!"
Angeklagter: „Der Peter und ich
waren von Jugend an wahre Herzens-
freunde. Wie ich ihn nun nach drei
Jahren wiedersah, rief ich freudig aus:
„Lieber, guter Peter, Du bist aber groß
und dick geworden!" — „Und erst Du",
erwiderte dieser, „Du sichst ans >vie das
ewige Leben!" Und so bracht' ein Wort
das andere, bis wir schließlich hand-
gemein wurden!"
Dämon Mode.
Die hat Philosophie studirt
Und wettert jetzt im Zrau'nverein
Gen bltodesucht. Sie agitirt
Zur Vogelschutz mit großem bltuth
Und trägt auf ihrem großen Hut
Awci ausgestopfte vögelein. ß.
Acrztlichc Leiden.
„Sehen Sie, lieber Medicinalrath,
die Schnierzcn sind gehoben und die
Krämpfe vorbei. Ich mußt' es ja, daß
nur der verweigerte Hut die Ursache der
schweren Erkrankung war!" — „Dann
war es aber sehr rücksichtslos von Ihnen,
daß Sie mich vergangene Nacht aus
dem Bette holen ließen!" — „Verzeihung, Herr Medicinalrath — ich befand mich in einer
Nothlagc: Nachts war eben ein Hut nicht zu bekommen!"
Verantwortlicher Redacteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.
Hie;u das Beiblatt.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der edle Retter" "Aerztliche Leiden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1897 - 1897
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 107.1897, Nr. 2729, S. 196
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg