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furt!" — „Sie brauchen aber ein Billet, wenn Sie
da herein wollen; es ist höchste Zeit — der Zug wird
gleich wieder abfahren. Holen Sie sich schnell beim
Automaten zwei Billets . . . Sehen Sie den Glaskasten
da drüben? An dem ist oben ein Messingschlitz be-
merkbar; da werfen Sie ein Zehnerl hinein und ziehen
unten den Knopf heraus, und was d'rinnen ist,
bringen S' da her, dann können Sie ohne Anstand
znm Zug hinausgehen I" Der Schirghoferbauer kratzte
sich erst hinter den Ohren und durchbrach dann eilfertig
die umstehende Menge. Gleich darauf stand er vor
einem solchen Glaskasten. Die Geschichte funktionirte

nächsten Augenblick der Zug die Halle verließ; fluchend eilte er in das Büreau
des Vorstandes, um sich zu beschweren. Dort wurde er in aller Güte darüber
belehrt, daß er irrthümlich air den Choeolade-Automaten, statt an den Billeten-
kasten, gerathen sei — das habe nichts zu sagen; er, der Schirghoferbauer könne die
Geschichte aufessen, dann sei die Sache erledigt. Aber davon wollte der aufgeregte
Landmann nichts hören. Er reclamirte in ungestümster Weise seine zwei Nickel
und als ihm die Herausgabe verweigert wurde, legte er die unglückseligen „Karten"
auf den Tisch des Vorstandes und schrie: „Dös woll'n ma seh'n, wer Recht kriagt
— i' nimm an' Advocaten! ... Da habt's Enka G'lnmp! . . Erst geben s' oam
falsche Billeter und nacha sollt' mer 's no' auffressen auch! Na, so dumm- is da
Bauer net!"

sind ja keine Perronbillets — das sind ja — Chocvladetaferlii — die gelten
nicht I" Ter Schirghoferbauer war wüthcnd und sein Zorn steigerte sich, als im

In der Sammelwuth.

Bankier (zu seiner Frau): „Denk' Der, Sarah — der Cassier is mer dorch-
gegangen nach Amerika!"

Tochter: „Nu, — vielleicht schickt er uns Ansichtskarten!"

Zur Rosenzeit.

Am Stadtpark früh zur Rosenzeit
Wie schön bei schönem Wetter!

Da sitzt der Herr Lommerzienrath
Und liest die Tagesblätter . . .

Der Herr Professor forscht gebückt
Rach jeder Rose Kamen
Und erplicirt jedweden Fund
voll Lifer seinen Damen . . .

Das Pärchen in der Laube hat
Schon stundenlang gesessen:

Ts küßt und blickt sich an und küßt
Der ganzen Welt vergessen . . .

Und nach dem Liebespärchen schaut
von naher Bank ein Dichter,

Er schreibt nicht mehr, er schließt das Buch
Und neidvoll seufzend spricht er:

gut; er schob das Geldstück oben behutsamst hinein
und riß unten mit aller Kraft an; dann nahm er die
schönen „Billeter" an sich, galoppirte zu seiner ängst-
lich harrenden Ehehälfte zurück und präsentirte an
der Controls seine „Karten". Zn seiner höchsten
Ueberraschung wurde er jedoch zurückgewiesen. Lachend
bemerkte der Schaffner: „Aber, lieber Freund, das

Der wack're Bürger stoizt einher
Mit innigem Behagen:
wie wirkt die frische Morgenluft
So fördernd auf den Magen . . .

„CD, Fhr habt recht! Zur Rosenzeit
Soll man das Küssen wählen.

Das Dichten scheint mir einzig gut:
Das Küssen zu empfehlen!

Georg Lütticher.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Perronbillets"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Albrecht, Henry
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 108.1898, Nr. 2857, S. 219

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