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Per ITt a i b o cf.
wertete Grüneberger mit einem Blick
voll Haß auf den Frager: „Ja, ja —
dös gibt's! !I"
Pa mischte sich eine Frau, die
hinter Grüneberger saß, ein und ries
zu wachenheimer herüber: „Pös gibt
a' gut's Bratl! . . Und b'sonders
gut soll die Bockleber sein!" — „Ja,
wenn er eine hat, liebe Frau", sagte
Wachenheimer im ruhigsten Ton von
der Welt. „No, der Bock wird doch
a' Leber g'habt hab'n?" meinte die
Frau spöttisch. „Per nicht!" erklärte
wachenheimer; „ich Hab' schon g'sagt,
dös is' a' Ulaibock, und da kommt's
oft vor, daß ein solches Wunderthier
gar keine Leber hat! . . Hab' i' Recht
oder net, Herr Grüneberger?" — Per
Gefragte sah ihn — ergeben in sein
Loos — eine Secunbe lang schweigend
an; dann preßte er zwischen den
Zähnen hervor: „Ja, dös gibt's auch 11"
Pa fuhr der Zug in die Halle ein;
Wachenheimer erhob sich, nahm den
Rucksack auf und sagte zu Grüne-
berger: „Mahlzeit, Herr Nachbar!
Trösten S' Jhna — ein ander's Mal
geht's vielleicht besser! Wer weiß, ob
Jhna net was xasfirt wär, wenn S'
mit dem übernächtigen Kops heut Früh
'nausgangen wär'n!"
23. Rauchcnegger.
Dilemm a.
A: „Sie laufen so kopflos jetzt
herum?" — B: „Ja, 's ist rein zum
toll werden! Ich möchte heiratheu und
weiß nicht wen. . . Mein Verstand weist
mich zur Marie, mein Herz zur Elsa,
meine Mutter zur Eva, mein Vater
zur Olga, mein Geschäft zur Emma und
mein Magen zur Eulalia!"
Jncurabel.
„Guten Tag, Frau Professor! Wie
geht's Ihrem Herrn Gemahl?"
„O danke! Seinen Rheumatismus
ist er wieder los, aber mit seiner Zer-
streutheit wird es immer schlimmer.
Denken Sie sich, gestern beschäftigt er
sich in: Garten mit dem Begießen der
Blumen. Plötzlich sängt es an, in
Strömen zu regnen. Was thut da
mein lieber Alter? Er geht in's Haus,
holt sich einen Regenschirm und — gießt ruhig weiter!"
Bescheiden.
Bettler (zu einenl Gutsbesitzer, der auf der Landstraße im schnellsten Tempo dahin-
fährt und, als er ihn bemerkt, anhält und ihm ein 10 Pfennigstück einhändigt): „Aber,
gnä' Herr, da is's ja gar net der Müh' werth, daß S' g'halt'n hab'n!"
Per ITt a i b o cf.
wertete Grüneberger mit einem Blick
voll Haß auf den Frager: „Ja, ja —
dös gibt's! !I"
Pa mischte sich eine Frau, die
hinter Grüneberger saß, ein und ries
zu wachenheimer herüber: „Pös gibt
a' gut's Bratl! . . Und b'sonders
gut soll die Bockleber sein!" — „Ja,
wenn er eine hat, liebe Frau", sagte
Wachenheimer im ruhigsten Ton von
der Welt. „No, der Bock wird doch
a' Leber g'habt hab'n?" meinte die
Frau spöttisch. „Per nicht!" erklärte
wachenheimer; „ich Hab' schon g'sagt,
dös is' a' Ulaibock, und da kommt's
oft vor, daß ein solches Wunderthier
gar keine Leber hat! . . Hab' i' Recht
oder net, Herr Grüneberger?" — Per
Gefragte sah ihn — ergeben in sein
Loos — eine Secunbe lang schweigend
an; dann preßte er zwischen den
Zähnen hervor: „Ja, dös gibt's auch 11"
Pa fuhr der Zug in die Halle ein;
Wachenheimer erhob sich, nahm den
Rucksack auf und sagte zu Grüne-
berger: „Mahlzeit, Herr Nachbar!
Trösten S' Jhna — ein ander's Mal
geht's vielleicht besser! Wer weiß, ob
Jhna net was xasfirt wär, wenn S'
mit dem übernächtigen Kops heut Früh
'nausgangen wär'n!"
23. Rauchcnegger.
Dilemm a.
A: „Sie laufen so kopflos jetzt
herum?" — B: „Ja, 's ist rein zum
toll werden! Ich möchte heiratheu und
weiß nicht wen. . . Mein Verstand weist
mich zur Marie, mein Herz zur Elsa,
meine Mutter zur Eva, mein Vater
zur Olga, mein Geschäft zur Emma und
mein Magen zur Eulalia!"
Jncurabel.
„Guten Tag, Frau Professor! Wie
geht's Ihrem Herrn Gemahl?"
„O danke! Seinen Rheumatismus
ist er wieder los, aber mit seiner Zer-
streutheit wird es immer schlimmer.
Denken Sie sich, gestern beschäftigt er
sich in: Garten mit dem Begießen der
Blumen. Plötzlich sängt es an, in
Strömen zu regnen. Was thut da
mein lieber Alter? Er geht in's Haus,
holt sich einen Regenschirm und — gießt ruhig weiter!"
Bescheiden.
Bettler (zu einenl Gutsbesitzer, der auf der Landstraße im schnellsten Tempo dahin-
fährt und, als er ihn bemerkt, anhält und ihm ein 10 Pfennigstück einhändigt): „Aber,
gnä' Herr, da is's ja gar net der Müh' werth, daß S' g'halt'n hab'n!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Incurabel" "Bescheiden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1901
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 115.1901, Nr. 2925, S. 94
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg