Bru in m b ä r.
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chen in die Heidelbeeren gegangen, halte sich weich
auf's Moos gesetzt und war eingenickt. Fräulein
Tochter hatte inzwischen sich unnütz gemacht,
ihm das Schnupftuch aus der Tasche gezogen und
„Bauermiekchen" gespielt. Ta hatte der Wind das
Tuch aus eine Tanne geweht. Tort oben gesiel's
ihm wohl und es flatterte lustig in den Lüsten.
Tas jdrinzeßchen weinte vor Angst, denn Tater
König verstand keinen Spaß, und die Rute steckte
nicht umsonst hinter dein Thronsessel, und, da es
sich nicht zu Helsen wußte, lies es weg in den
Wald.
Ta begegnete ihm der Bär und schnupperte
brummend an ihm herum.
„was gibt's denn zu jammern?" brummte
der Bär.
„Ach lieber Bär!" schluchzte das jdrinzeßchen,
„liebster Lserr Bär!" und sie erzählte ihm die
schreckliche Geschichte.
„Eigentlich sollt' ich Tich fressen!" murrte der
Bär, „aber ich will Tich am Leben lassen und auch
das Tuch wieder herunterholen, nur mußt Tu mich
heirathen, wenn sieben Jahre herum sind!"
„Ach ja!" versprach das Prinzeßchen.
„Gut!" sagte der Bär, knurrte behaglich und
brachte das Tuch wieder herunter. Tann trapste er
bedächtig davon und leckte sich
mit der Zunge die Schnauze.
Tas Mädchen aber wuchs
und ward alle Tage schöner
und klüger.
Ta geschah es, daß sie eines
Morgens im Garten saß.
„Beute sind es nun sieben
Jahre!" lachte sie für sich hin,
„aber ich will ihm schon heim-
leuchten!"
„Bier bin ich!" brummte es
plötzlich hinter ihr. „Ihier bin
ich I" brummte der Bär und
verdrehte die Augen.
„Sehr angenehm!" lächelte
spöttisch die Prinzessin, „doch
in Ihrem eigensten Interesse
möchte ich Ihnen rathen, mich
lieber sitzen zu lassen!"
„Ljuhu!" brüllte der Bär so
laut und so grimmig, daß ^)apa
König schlotternd herbeilies.
„Nehmen Sie doch Vernunft
an!" suchte er Meister jdetz zu
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chen in die Heidelbeeren gegangen, halte sich weich
auf's Moos gesetzt und war eingenickt. Fräulein
Tochter hatte inzwischen sich unnütz gemacht,
ihm das Schnupftuch aus der Tasche gezogen und
„Bauermiekchen" gespielt. Ta hatte der Wind das
Tuch aus eine Tanne geweht. Tort oben gesiel's
ihm wohl und es flatterte lustig in den Lüsten.
Tas jdrinzeßchen weinte vor Angst, denn Tater
König verstand keinen Spaß, und die Rute steckte
nicht umsonst hinter dein Thronsessel, und, da es
sich nicht zu Helsen wußte, lies es weg in den
Wald.
Ta begegnete ihm der Bär und schnupperte
brummend an ihm herum.
„was gibt's denn zu jammern?" brummte
der Bär.
„Ach lieber Bär!" schluchzte das jdrinzeßchen,
„liebster Lserr Bär!" und sie erzählte ihm die
schreckliche Geschichte.
„Eigentlich sollt' ich Tich fressen!" murrte der
Bär, „aber ich will Tich am Leben lassen und auch
das Tuch wieder herunterholen, nur mußt Tu mich
heirathen, wenn sieben Jahre herum sind!"
„Ach ja!" versprach das Prinzeßchen.
„Gut!" sagte der Bär, knurrte behaglich und
brachte das Tuch wieder herunter. Tann trapste er
bedächtig davon und leckte sich
mit der Zunge die Schnauze.
Tas Mädchen aber wuchs
und ward alle Tage schöner
und klüger.
Ta geschah es, daß sie eines
Morgens im Garten saß.
„Beute sind es nun sieben
Jahre!" lachte sie für sich hin,
„aber ich will ihm schon heim-
leuchten!"
„Bier bin ich!" brummte es
plötzlich hinter ihr. „Ihier bin
ich I" brummte der Bär und
verdrehte die Augen.
„Sehr angenehm!" lächelte
spöttisch die Prinzessin, „doch
in Ihrem eigensten Interesse
möchte ich Ihnen rathen, mich
lieber sitzen zu lassen!"
„Ljuhu!" brüllte der Bär so
laut und so grimmig, daß ^)apa
König schlotternd herbeilies.
„Nehmen Sie doch Vernunft
an!" suchte er Meister jdetz zu
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Brummbär"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1901
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 115.1901, Nr. 2935, S. 207
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg