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Lin ungeschickte r Schmeichle r.

Dies Füchslein, das aber noch viel zu jung
Und noch lange nicht schlau genung,
cklam, um etwas zu erbitten,

Zu dem Esel mit zagenden Schritten,
Welcher ein einflußreicher Mann,
wie's ja zuweilen pasfiren kann.

Das Füchslein, gedrängt von seiner Noth,
Begann gar höflich und devot:

„Nein hoher Gönner wolle verzeihen,

Daß ich ihn anzuflehen wage,

Mir gnädigst in einer wichtigen Frage
Sein hübsches kleines Ghr zu leihen" -

„Mein kleines Ghr?" unterbrach in: Grimine
Den Fuchs der Mächt'ge mit rauher Stimme,
„Mein Ghr ist nicht klein! Seine Größe mir
Und den Meinen gilt als Stolz und Zier,
Als natürlicher Schmuck, der so schön mich

kleidet,

Um welchen mich Freund und Feind beneidet!
Selbst Poeten haben begeistert geschworen,
Daß die in einen von allen Eselsohren
Die längsten und darum die schönsten seün.
Und nun plötzlich kommt einer herein
Und, meinen Ruhm und meine Schöne
Mit kecker Stirn zu verkleinern mir,
wagt er in meinem eigenen paus. . .
peda, ihr meine lieben Söhne,

Lang-,' Groß- und Dickohr, erscheinet hier
Und jagt mir den Unverschämten hinaus!"

Th. Grosz.

Selbstb ew ußt.

Komtesse: „... Aber Herr
Leutnant tanzen ja gar nicht!"

Leutnant: „Wozu denn,
meine Jnädigste? Dreht sich doch
auch so Alles um mich!"

Elegantes Französisch.

Parvenü: „...Zu Hause
sprech' ich mit meiner Frau nur
französisch, sodaß uns von dem
Dienstpersonal kein Mensch ver-
steht!" — Besuch: „Aber die
französische Gouvernante —?" —
Töchterchen: „Die erst recht
nicht!" _

Ueb erh ebun g.

Dame (den Brief einer ehe-
maligen Freundin lesend): „Was
sich diese Person einbildet, seit-
dem sie mit dem Postadjunkten
verheirathet ist! Jetzt schreibt sie
sogar schon orthographisch!"

Macht der Gewohnheit, 'jkst

„Meine Comptoristin kann ich
nicht mehr behalten — sie ist zu.
zerstreut! Wenn sie an der Schreib-
maschine arbeitet, meint sie immer
am Clavier zu sitzen, und singt
dann, daß es einen Stein erbarmen
möchte!"

E r k e n n n n g s z e i ch e n.

(Inserat.) Jenes reizende
Fräulein, welchem ich am Sonn-
tag in der Jndustriehalle auf
den rechten Fuß getreten und
welches mir zurief: „Sie Rind-
vieh", wird in ehrbarster Ab-
sicht um ein Wiedersehen gebeten.
Zuschriften unter „Anmuth und
Grazie" an die Expedition des
Blattes.

Ein Schlauberger.

L e u t n a n t: „Um welche Zeit
war meine Braut hier?"
Bursche: „Sie kam mit dem
Briestrü g er zusa mmen!" — Lent-
u a n t: „Donnerwetter — der den
Stoß M a h n b r i e f e brachte?. ■
Hat sie sich nicht über die große
Correspondenz gewundert?" p
Bu r s ch e: „Jawohl! Aber uh
Hab' natürlich gesagt, das stier
alles Liebesbriefe!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein ungeschickter Schmeichler" "Macht der Gewohnheit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Vogel, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1901
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 115.1901, Nr. 2939, S. 254

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