Fliegende Blätter (122.1905 (Nr. 3101-3127))

„O, ich hütt' verschiedene Mal^ heiraten können,
Nienn ich die Sache immer ernst anfgefnßt hätte! . . .
Aber jetzt wenn einer kommt - der mag sich in acht
nehmen!"

CH es (der sich auf den steifen Hut seines Sekretärs gesetzt
hat, bedauernd): „Sie sollten doch weiche Hüte tragen, Müller!"
Sekretär: „Herr Direktor haben sich doch nicht weh
g e tan?" _
' GM
Neali st i s ch.
„Wenn ich nur einen passenden Titel für mein neues Tongemälde
hätte! . . „Mädchen-Reigen" ist mir zu abgeschmackt!"
„Nenn's halt „Gänsemarsch"!"
Eingegangen.
Braut: „Hast Du Papa endlich Deine Schulden
gebeichtet?" — Bräutigam: „Ja, heute!" — Braut:
„Und was sagte Papa?" — Bräutigam: „Er werde
— verschwiegen sein wie das Grab!"

Bewundernswerte Objektivität.
„Herr Professor, Ihren Hausherrn müssen Sie verklagen! Der
hat Sie einen alten Narren und einen Simpel geheißen!"
„Nun nun, nur gemach. Wer weiß, ob der Mann nicht von
seinem Standpunkte aus Recht hat!"

U n v e r bessern ch.
„Schau'n S', mein Mann hat sich fest vorgenom-
men, kein Bier mehr zu trinken — wenigstens daheim
nicht!" — „Und das führt er wirklich durch?" — „Ja-
wohl — aber seitdem geht er jeden Tag aus!"

Bergebli ch.
Vorsitzende (des Komitees für ein Wohltätigkeitskonzert):
„Daß Sie mir aber während der Borträge die Türen geschlossen
halten!" — Türsteher: „Nützt nichts, gnädige Frau -
neulich sind die Herren durch's Fenster geklettert!"


Zn devot.