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Lin Augenblick
er ein Rind weinen. Lr stieg ab, band sein Maultier an einen
Baumstamm und entdeckte nach längerem Luchen mitten im Ge-
büsch ein sechs- oder siebenjähriges Mädchen, das, wie er aus
Befragen erfuhr, sich beim Blumensuchen im Walde verirrt hatte;

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es suchte vergeblich den Rückweg nach seinem peimatdorfe. Da
es den Namen dieses Dorfes angeben konnte und Almansor die
Lage des Mrtes kannte, so beeilte er sich, das Rind den Litern
wieder zuzuführen, indem er es aus sein Maultier hob und stützend

nebenher ging. Als sie das Dorf dicht vor sich sahen, bat das
Rind, es allein weitergehen zu lassen, da es nun den weg wisse.
Lr setzte es auf den Boden und sah ihm, damit ihm kein Leid
geschehe, fürsorglich nach, bis es zwischen den päusern verschwand.
Nachdem Almansor seinen Richtweg wieder eingeschlagen
hatte, der nun ziemlich steil bergan führte, holte er eine junge
Frau ein. Sie trug einen schweren Tragkorb auf dem Rücken
und brach unter dieser Last plötzlich zusammen. Wiederuin stieg
Almansor ab, half der Frau empor, lud den Tragkorb auf sein
Tier und erbot sich, die Last bis zu ihrer Wohnung zu bringen.
Sie nahm sein Anerbieten mit Dank an und nannte ihm ein
nahes Dorf als ihren Wohnort. Als dies Dorf in weniger Ent-
fernung vom Wege sichtbar wurde, bat die Frau, ihr den Trag-
korb zurückzugeben, da sie sich jetzt rüstig genug fühle, um ihn
nach Pause zu tragen. Almansor erfüllte ihren Wunsch und
war ihr beim peben und Befestigen des Rorbes behilflich.
Freundlich dankend entfernte sie sich.

Als Almansor seine Reise wieder ausgenommen, sah er
an einer Wendung, die sein weg plötzlich nahm, in einer Lich-
tung des Waldes eine brennende pütte vor sich; eine alte Frau
stand am Fenster und ries um Pilse. Sofort sprang er ab,
stürzte in die pütte und holte, obwohl ihm paar und Bart
versengt wurde, die Alte, die gelähmt zu sein schien, glücklich
ins Freie. Neben der pütte rauschte eine CZuelle und er bückte
sich, um sich zu reinigen und zu erfrischen, wie erstaunte er
aber, als er wieder aufsah! Die pütte war verschwunden, und
an der Stelle, wo die Alte gestanden, erblickte er eine Frauen-
gestalt von strahlender Schönheit.
„Ich bin die Fee Maja/' sagte sie zu ihm, „mnd ich habe
Dich prüfen wollen, Almansor; das Rind, das Du auf den rechten
weg brachtest, die Frau, der Du halfst, und die Alte, die Du ge-
rettet — das bin ich gewesen. Du hast die Probe bestanden. Ich
sehe, daß Du Dein wissen nicht mit dem Perzen bezahlt hast.
Pier, diese Pergamentrolle soll Dein Lohn sein, pebe sie auf bis
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Augenblick Allwissenheit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Marr, Carl von
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 122.1905, Nr. 3114, S. 161

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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