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S u in in u r i s ch.
Gnädiges „Anna, ich fühle mich nicht ganz wohl — holen
Sie mir den Doktor nnd den Fahrplan!"

Guter Platz.
Kellner: . Was, 10 Mark per Woche bieten Sie mir als
Lohn?" — Wirt: „Ja . . aber bei uns verkehren fast nur Hoch-
zeitsreisende — da können Sie sich sehr viel zns am men-
irren!" _

l! n t e r K ollege u. 243
„Was meinen Sie denn, Herr Kassier? Widmen wir dem
Herrn Vorstand zu seinem Ehrentag eine Votivtafel oder sonst
ein passendes Geschenk? Bringen wir ihm ein Morgenstündchen
oder einen Lampionzug?"
„Unter uns, Herr Sekretär: Er hat sein Haus neu an-
streichen lassen ... ich glaube, über einen Fackelzug ärgert er sich
doch am meisten!"

—Die schlechte Handschrift.
Arzt (einen Brief lesend): „Donnerwetter, da bin ich schön eingegangenI Jetzt hat die
alte Schachtel, meine Nachbarin, mein Rezept für einen Liebesbrief gehalten!"

Don Juans legre ä^iebc.
(^M/v»^)eber den Meister der Liebe war
ein Mächtigerer gekommen: das
l Alter. Nun waren die wallen-
den Lorken von seinem Haupte
geraschelt, tiefe Runzeln umgaben die
einst so glänzenden Augen, und die kuß-
reichen Lippen waren welk geworden.
Die schönen Mädchen und grauen er-
röteten nicht mehr unter seinen Blicken,
und die Räter und Ehegatten sprachen
wohlgemut: „Und dieser Mensch soll ein-
mal gefährlich gewesen sein?! Mir
können das nicht glauben!"
Da ging er nun in sich und nahm
Abschied von seinem sündigen Leben. Er
hörte von einem nruralten Eremiten,
der im Malde vor Eordova Hause und
durch seine große Frömmigkeit Trost in
die Herzen Bußfertiger gieße. So be-
gab er sich denn nach Eordova, wo er
ein bescheidenes Heim bezog. Alltäglich
wanderte er hinaus in den Mald und
wechselte mit dem heiligen Manne an-
dachtsvolle Reden, die ihn mit Ruhe
erfüllten.
In der Nähe des Maldcs stand ein
kleiner Garten, der von einem schönen
jungen Mädchen betreut wurde. Es traf
sich eines Maienmorgens, daß es Don
Juan dürstete, und da bat er das Mädchen
um ein Glas Master. So wurde Don
Juan mit Mirandola bekannt; aber ihre
Bekanntschaft beschränkte sich auf einen
freundlichen Gruß und auf einige milde
Morte im Rorübergehen, denn er war
alt, sie aber prangte in jüngster Fugend.
Eines Abends schritt er aus dem
Malde still und ruhig stadtwärts. Am
Himmel stand der Rollmond und auf
der Erde dufteten die Nachtoiolen. An derte Mirandola mit einem Bauernburschen. Er hielt ihre Hand in der seinigen, und
den Zaun des Gartens gelehnt, plan- sein Mund mar nahe dem ihrigen. Sie nahmen den Rorüberschreitenden nicht wahr.


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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Don Juans letzte Liebe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Vogel, Hermann
Entstehungsdatum
um 1905
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1910
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 122.1905, Nr. 3121, S. 243
 
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