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Der Wettermantel.
reicht, da leuchten dem Alten die
Augen und er lacht mit dem ganzen
Gesicht und bedankt sich ein über's
andere Mal. Der Jagdherr hat
auch eine große Freud', daß sein
Jäger jetzt so gut versorgt ist und
nimmer so naß werden kann, wenn
ein Wetter daherkommt. —
wie es schon oft geht, braucht
er auch aus die Prob' nicht lang
zu warten, während sie voll Eifer
auf den Rehbock lauern, den der
Dürnbacher sicher ausgemacht hat,
bricht's plötzlich wieder los.
„Sapermentl" sagt der Herr und zieht den Mantel über die Schultern.
„Das wird ja noch kräftiger wie neulich! Schnell, eil' Dich, Dürnbacher
— 'rein in Deinen Mantel > Sonst geht's Dir wie 's letztemal!"
„Ja", brummt der Dürnbacher — und sein Hut fängt schon wieder zu
rinnen an— „den Mantel Hab' i' heut' net bei mir, fjerr 1"
„Herrgott, warum denn nicht?" schreit der andere erstaunt und erbost.
„Aber, gnä' Herr", sagt der alte Jäger, ,,wär' ja 2ünd' und schad' dafür.... den zieh' i' bloß am Sonntag in d' Airch' an!
>-<=> AINIIjxsj11, HaschliIIiischa. ■=-«
^>ritize[(in Ratchanatcha,
V' ln Seide, ambraduflig,
Lehnt auf dem Diwan lästig;
ln Schleiern, [charlachfarben,
Auf weihen Bärenfellen.
Prinzestin Rafchanatdra
Rat süße Kinderangen,
Das Antlitz weist und lieblich
UJie Cuberofenblüte,
Doch rot wie Blut das [Bündchen.
Mit lpitzen Zähnen hält Iie
Die blatte Zigarette
Und lästt den Rauch verächtlich
ln blauen Wölkchen wirbeln,
Als wären's IBännerteelen.
Zu ihren lüsten (chmachtet
Gin Prinzlein wohlge[chniegelt,
Und feine Lippen flüstern:
„0 füste hafchauafcba
Sie wippt mit ihrem lüstchen,
Mit ihrem Allasfchuhchen:
„Willst Du mich heute Küsten,
So muht Du (terben morgen!“
Sie wippt mit ihrem lüstchen,
es glimmern ihre Augen,
Und blaue Wölkchen wirbeln ....
Prinzeftin Ratchanatcha
Spielt Kegel, fröhlich lachend;
Don ßolde find die Kegel,
Aus weistem Bein die Kugeln:
Zwölf Schädel rundgefchliffen,
Zwölf glatte Prinzenfchädel! — —
Reinhard Volker.
Der Wettermantel.
reicht, da leuchten dem Alten die
Augen und er lacht mit dem ganzen
Gesicht und bedankt sich ein über's
andere Mal. Der Jagdherr hat
auch eine große Freud', daß sein
Jäger jetzt so gut versorgt ist und
nimmer so naß werden kann, wenn
ein Wetter daherkommt. —
wie es schon oft geht, braucht
er auch aus die Prob' nicht lang
zu warten, während sie voll Eifer
auf den Rehbock lauern, den der
Dürnbacher sicher ausgemacht hat,
bricht's plötzlich wieder los.
„Sapermentl" sagt der Herr und zieht den Mantel über die Schultern.
„Das wird ja noch kräftiger wie neulich! Schnell, eil' Dich, Dürnbacher
— 'rein in Deinen Mantel > Sonst geht's Dir wie 's letztemal!"
„Ja", brummt der Dürnbacher — und sein Hut fängt schon wieder zu
rinnen an— „den Mantel Hab' i' heut' net bei mir, fjerr 1"
„Herrgott, warum denn nicht?" schreit der andere erstaunt und erbost.
„Aber, gnä' Herr", sagt der alte Jäger, ,,wär' ja 2ünd' und schad' dafür.... den zieh' i' bloß am Sonntag in d' Airch' an!
>-<=> AINIIjxsj11, HaschliIIiischa. ■=-«
^>ritize[(in Ratchanatcha,
V' ln Seide, ambraduflig,
Lehnt auf dem Diwan lästig;
ln Schleiern, [charlachfarben,
Auf weihen Bärenfellen.
Prinzestin Rafchanatdra
Rat süße Kinderangen,
Das Antlitz weist und lieblich
UJie Cuberofenblüte,
Doch rot wie Blut das [Bündchen.
Mit lpitzen Zähnen hält Iie
Die blatte Zigarette
Und lästt den Rauch verächtlich
ln blauen Wölkchen wirbeln,
Als wären's IBännerteelen.
Zu ihren lüsten (chmachtet
Gin Prinzlein wohlge[chniegelt,
Und feine Lippen flüstern:
„0 füste hafchauafcba
Sie wippt mit ihrem lüstchen,
Mit ihrem Allasfchuhchen:
„Willst Du mich heute Küsten,
So muht Du (terben morgen!“
Sie wippt mit ihrem lüstchen,
es glimmern ihre Augen,
Und blaue Wölkchen wirbeln ....
Prinzeftin Ratchanatcha
Spielt Kegel, fröhlich lachend;
Don ßolde find die Kegel,
Aus weistem Bein die Kugeln:
Zwölf Schädel rundgefchliffen,
Zwölf glatte Prinzenfchädel! — —
Reinhard Volker.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Wettermantel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1908
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1913
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)