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141

Unser Hausball.

Frau gerettet hatte, und traute meinen Augen nicht. Saß der
Rerl in der Badewanne, ließ sich die Dusche aufs Haupt laufen
und gröhlte das Lied vom schwarzen Walfisch zu Askalon.

„Ja, was fällt Dir denn ein?" sprach ich. „Ist das ein Be-
nehmen? Iu einer fremden Wohnung? wo heute Hausball
sein soll?"

Er aber wies mit stummem Finger auf einen Rorb Sekt, den
er unter die Traufe gerückt hatte.

Ich verstand ihn nun und wartete still, wohl eine halbe
Stunde. Dann schien uns der Sekt genügend eingekühlt.

Den übereinstimmenden Aussagen aller Beteiligten nach hat
unser Hausball wirklich stattgefunden. Lr soll — bei dein Mangel
an Sekt und Likören — nicht besonders animiert verlaufen sein.

Als ich erwachte, war er jedenfalls vorüber.

Ich erwachte mit stockstarren Gliedern — denn ich hatte die
ganze Nacht an jdlingansers Seite im eiskalten Wasser der Bade-
wanne gelegen.

Zum Glück fanden wir noch drei Flaschen, an denen wir
uns gütlich taten. Das erwärmte uns, das gab uns neue Rräfte.

wir frottierten uns gegenseitig, tranken noch eine Abschieds-
pulle und dann gingen wir frohgemut auseinander — jeder an
seine Arbeit.

Ich habe meinen lieben sslinganser nie mehr wiedergesehen.
Doch ich muß oft an ihn denken. Lr hatte die Drohung meiner
Frau, sich von mir scheiden lassen zu wollen, sofort als leeres
versprechen bezeichnet. Und er hat recht behalten. Ich bin noch
immer jdachulkes Schwiegersohn.

Die Hauptsache.

Lebemann (der, nachdem er zwei
Flaschen Sekt getrunken, einige Bekannte
aufsuchen will, um sie anzupumpen):
„So, jetzt hätt' ich die Courage zum
anpumpen, jetzt brauche ich nur Leute,
die die Courage zum Geldhergeben
haben!" _

Die öicke Haut.

Die dicke Haut ist's — weiter nichts,
Wenn ich's genau besetz',

Die eingebracht dem Eselein
Der Dummheit Renommee!

Beim Menschen ist es umgekehrt:
Denn, wenn man's recht beschaut,
Bringt dem den Ruf der Klugheit oft
Just seine dicke Haut.

Alois Wohlmuth.

Deutlich.

Onkel (seinen Neffen besuchend):
„Da hast Du aber wirklich ein pracht-
volles Zimmer!" — Neffe: „Gelt ja?
Es waren auch noch verschiedene Lieb-
haber da, aber keiner der Konkurrenten
hatte einen Onkel, und daher gab die
Verinieterin mir den Vorzug."

Zu wenig.

„Nun, wie sind Sie mit Ihrer neuen
Ehehälfte zufrieden?" — „Sie, die is
keine Hälfte, die is eine Ganze!"

Enfant terrible.

Karlchen: „Papa, die Tante ist
ohnmächtig geworden."

Papa: „Die macht's aber billiger

wie Mama — die will bloß 'n Schnaps."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Enfant terrible"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flashar, Max
Entstehungsdatum (normiert)
1909 - 1909
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 131.1909, Nr. 3347, S. 141

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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