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Moderne Heiratsannonce. Gleiche Ansicht.
Vornehmer Herr, 25 Jahre alt, von noch jugend- Nach dem ersten Akt eines sehr langweiligen Lustspiels treffen
lichem Aussehen, sucht passende Lebensgefährtin. sich zwei Bekannte im Foyer des Theaters.
Bevor sie sich noch begrüßt hatten, gähnt der eine heftig.
„Dasselbe wollte ich Ihnen soeben sagen!" erwidert der andere.
Der bestrafte Schenkkellner.
^^chenkkellner war der Peter —
i? Ein Mann von schlimmer Art,
Der selbst bei seiner Tante
Kein Mitgefühl nicht kannte
Und mindestens ein Quart
An jeder Maß gespart.
Begehrte wer „Nachfüllen!",
So grinste er bloß Lohn
And fluchte wild und blutig.
Der Gast, sonst noch so mutig.
Erschrak bei diesem Ton
And schlich sich scheu davon. —
Da schlug einst nachts die Glocke
Die Geisterstunde wohl —
And schon mit dumpfer Stimme
And fahlem Blick voll Grimme
Schmeichelhaftes Mißverständnis.
Hausherr: „Meine Frau ist vor zwei Stunden iiffs
Kinderzimmer gegangen, um die kleine Konstanze in den Schlaf
zu singen. Schreit sie noch immer?" — Dienstmädchen:
„Nein — jetzt spielt sie Klavier."
B o s h a f t.
Junger Dramatiker: „Welche Todesart raten Sie mir
für den Helden meines neuen Dramas?" — „Lassen Sie ihn tot
geboren werden."
Nach b c r ii l> m t c n M« st e r n.
Diener (zum Gläubiger): „.. Sie brauchen sich gar nicht mit
der Rechnung herzubemühen, Meister; wir bezahlen grundsätzlich
jeden Monat hundert Mark Schulden — und die werden ausgelost."
Ein Gast im Kamisol
Rief da „Nachfüllen!" hohl.
Erst ivollte Peter grinsen.
Doch wie er sah empor.
Ergriff ihn jäh ein Schaudern.
Er schenkte ohne Zaudern
Moderne Heiratsannonce. Gleiche Ansicht.
Vornehmer Herr, 25 Jahre alt, von noch jugend- Nach dem ersten Akt eines sehr langweiligen Lustspiels treffen
lichem Aussehen, sucht passende Lebensgefährtin. sich zwei Bekannte im Foyer des Theaters.
Bevor sie sich noch begrüßt hatten, gähnt der eine heftig.
„Dasselbe wollte ich Ihnen soeben sagen!" erwidert der andere.
Der bestrafte Schenkkellner.
^^chenkkellner war der Peter —
i? Ein Mann von schlimmer Art,
Der selbst bei seiner Tante
Kein Mitgefühl nicht kannte
Und mindestens ein Quart
An jeder Maß gespart.
Begehrte wer „Nachfüllen!",
So grinste er bloß Lohn
And fluchte wild und blutig.
Der Gast, sonst noch so mutig.
Erschrak bei diesem Ton
And schlich sich scheu davon. —
Da schlug einst nachts die Glocke
Die Geisterstunde wohl —
And schon mit dumpfer Stimme
And fahlem Blick voll Grimme
Schmeichelhaftes Mißverständnis.
Hausherr: „Meine Frau ist vor zwei Stunden iiffs
Kinderzimmer gegangen, um die kleine Konstanze in den Schlaf
zu singen. Schreit sie noch immer?" — Dienstmädchen:
„Nein — jetzt spielt sie Klavier."
B o s h a f t.
Junger Dramatiker: „Welche Todesart raten Sie mir
für den Helden meines neuen Dramas?" — „Lassen Sie ihn tot
geboren werden."
Nach b c r ii l> m t c n M« st e r n.
Diener (zum Gläubiger): „.. Sie brauchen sich gar nicht mit
der Rechnung herzubemühen, Meister; wir bezahlen grundsätzlich
jeden Monat hundert Mark Schulden — und die werden ausgelost."
Ein Gast im Kamisol
Rief da „Nachfüllen!" hohl.
Erst ivollte Peter grinsen.
Doch wie er sah empor.
Ergriff ihn jäh ein Schaudern.
Er schenkte ohne Zaudern
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schmeichelhaftes Mißverständnis" "Der bestrafte Schenkkellner"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1910
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1920
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 133.1910, Nr. 3394, S. 68
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg