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Der Tenor.
'■'©✓G' Sehr einfach. 'SJvs^-
„Sie leid't's net!" — „Mer leidet's nicht?" — „Na sie
halt!" — „Mer — sie?" — ,,D' Resl halt!" — „Mer ist
denn die Resl?" — „Mei' Schatz halt!" —
Alle brachen in ein fröhliches Lachen aus, und Eduard, der
Studio, sagte weise im Hintergrund: „Cherchez la femme!“
„Da gibt’s gar nix zum Lachen!" meinte aber Veri. „Wann
d' Resl amal 'was net leid't, na' leid't ste's net. ... De hat an
Uoxf auf. . ."
„Aber Du wirst Dir doch nicht von dem ungeschickten Mäd'l
Deine Zukunft verderben lassen — bedenk', was aus Dir werden
kann — und wenn Du sie dann einmal zu Deiner Frau machst —
so ein schneidiger Bursch' und so ein schwaches Dirndl..."
Er schluckte, zog an den ksosenträgern, blinzelte und wußte
nicht, was sagen. Plötzlich aber schob ihn eine kleine, feste, braune
ksand auf die Seite, und vor den Blicken der erstaunten Familie
Trillermann stand ein bildsauberes frisches Dirndl, dem die Augen
blitzten und die Zähne.
„Und i' leid's aa' net!" sagte sie. „Und i' lass' mir mein'
Buam net nehma! Der bleibt da bei mir und geht net zu Eu're
Stadtmamsell'nI Den Hab' i' mir entdeckt — wenn Ihr ein'
haben wollt, entdeckt's Euch selber ein'!"
Damit ergriff sie den Burschen, der nicht einen Muckser tat,
bei der Pfand und führte ihn hinaus. „Und no' amal", hörte man
sie sagen, „wann Du mir da 'reinlaufst und net zum Fensterln
kommst wia gestern abend, na' g'freu' Di' I"
Die Familie Trillermann war verblüfft. „Ewig schade für
diese phänomenale Stimme!" sagte die Frau. „Leuchen," seufzte
ihr Mann schmunzelnd, „mir scheint, da sind wir viel zu spät ge-
kommen! Der hat längst keine Stimme mehr!"
M. Herbert.
„. .So so, Leutnant von Bredow hat sich ein Gut ge-
kauft! . . Versteht denn der 'was von der Landwirtschaft?"
„Aber, ich bitte Sie, gnädiges Fräulein, >vas ist denn
dabei zu verstehen?! Liebe Jott läßt's wachsen und das übrige
besorgt 'n juter Inspektor."
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K u r z c
U nter b r e ch u n g.
Autler:
„Halten Sie 'nial
an; >vir haben so-
eben ein Liebespaar
gestreift und in den
Chausseegraben ge-
worfen !"
Chauffeur:
„Nichts zu sagen,
Herr Baron... sie
küsse» sich schon wie-
der."
.—V\AA(>—•
Der Tenor.
'■'©✓G' Sehr einfach. 'SJvs^-
„Sie leid't's net!" — „Mer leidet's nicht?" — „Na sie
halt!" — „Mer — sie?" — ,,D' Resl halt!" — „Mer ist
denn die Resl?" — „Mei' Schatz halt!" —
Alle brachen in ein fröhliches Lachen aus, und Eduard, der
Studio, sagte weise im Hintergrund: „Cherchez la femme!“
„Da gibt’s gar nix zum Lachen!" meinte aber Veri. „Wann
d' Resl amal 'was net leid't, na' leid't ste's net. ... De hat an
Uoxf auf. . ."
„Aber Du wirst Dir doch nicht von dem ungeschickten Mäd'l
Deine Zukunft verderben lassen — bedenk', was aus Dir werden
kann — und wenn Du sie dann einmal zu Deiner Frau machst —
so ein schneidiger Bursch' und so ein schwaches Dirndl..."
Er schluckte, zog an den ksosenträgern, blinzelte und wußte
nicht, was sagen. Plötzlich aber schob ihn eine kleine, feste, braune
ksand auf die Seite, und vor den Blicken der erstaunten Familie
Trillermann stand ein bildsauberes frisches Dirndl, dem die Augen
blitzten und die Zähne.
„Und i' leid's aa' net!" sagte sie. „Und i' lass' mir mein'
Buam net nehma! Der bleibt da bei mir und geht net zu Eu're
Stadtmamsell'nI Den Hab' i' mir entdeckt — wenn Ihr ein'
haben wollt, entdeckt's Euch selber ein'!"
Damit ergriff sie den Burschen, der nicht einen Muckser tat,
bei der Pfand und führte ihn hinaus. „Und no' amal", hörte man
sie sagen, „wann Du mir da 'reinlaufst und net zum Fensterln
kommst wia gestern abend, na' g'freu' Di' I"
Die Familie Trillermann war verblüfft. „Ewig schade für
diese phänomenale Stimme!" sagte die Frau. „Leuchen," seufzte
ihr Mann schmunzelnd, „mir scheint, da sind wir viel zu spät ge-
kommen! Der hat längst keine Stimme mehr!"
M. Herbert.
„. .So so, Leutnant von Bredow hat sich ein Gut ge-
kauft! . . Versteht denn der 'was von der Landwirtschaft?"
„Aber, ich bitte Sie, gnädiges Fräulein, >vas ist denn
dabei zu verstehen?! Liebe Jott läßt's wachsen und das übrige
besorgt 'n juter Inspektor."
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K u r z c
U nter b r e ch u n g.
Autler:
„Halten Sie 'nial
an; >vir haben so-
eben ein Liebespaar
gestreift und in den
Chausseegraben ge-
worfen !"
Chauffeur:
„Nichts zu sagen,
Herr Baron... sie
küsse» sich schon wie-
der."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sehr einfach" "Kurze Unterbrechung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 133.1910, Nr. 3404, S. 188
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg