Der Beutel mit den Rubinen,
wie glühendes Purpurfeuer im Strahle der Abendsonne. — Das
Blut tobte in Abus Kopf. Er hörte das immer schwächer werdende
Flehen nicht mehr. Seine Hände streckten sich bebend aus, und
während Jussuf der Umklammerung erlag, entriß er ihm den
Beutel. Ehe er aber damit floh, zwang ihn der Wille des
Sterbenden, noch einmal hinzusehen — und glühender als der Glanz
der Rubinen, durchbohrender als der giftige Blick der Schlange
traf ihn das lohende Auge des Unglücklichen, dessen Mund tonlo5
die furchtbare Anklage des Mordes und des Raubes aussprach i"
dem erlöschenden Rufe: „Abu . . . .“
Der Dieb eilte von hinnen und kehrte bleich, krank und zittern^
nach Hause. Doch gelang es ihm, unbeachtet in sein Gemach z”
kommen. Dort grub und wühlte er nachts bei dem flackernden
Schein eines Öllämpchens zwischen Wand und Boden ein Loch auf
und verscharrte darin den Beutel.
Nun war er reich. Doch glücklich war 'Abu nicht. Wohl
nur — wie er sich sagte — weil er von seinem Schatze keine1’
Gebrauch machen konnte; sonst würde das Glück nicht ausbleibe11'
Er durfte nichts davon um Gold verkaufen, nichts vertauschen, j9’
nicht einmal selbst daran sich freuen aus Angst vor Entdeckung'
wie glühendes Purpurfeuer im Strahle der Abendsonne. — Das
Blut tobte in Abus Kopf. Er hörte das immer schwächer werdende
Flehen nicht mehr. Seine Hände streckten sich bebend aus, und
während Jussuf der Umklammerung erlag, entriß er ihm den
Beutel. Ehe er aber damit floh, zwang ihn der Wille des
Sterbenden, noch einmal hinzusehen — und glühender als der Glanz
der Rubinen, durchbohrender als der giftige Blick der Schlange
traf ihn das lohende Auge des Unglücklichen, dessen Mund tonlo5
die furchtbare Anklage des Mordes und des Raubes aussprach i"
dem erlöschenden Rufe: „Abu . . . .“
Der Dieb eilte von hinnen und kehrte bleich, krank und zittern^
nach Hause. Doch gelang es ihm, unbeachtet in sein Gemach z”
kommen. Dort grub und wühlte er nachts bei dem flackernden
Schein eines Öllämpchens zwischen Wand und Boden ein Loch auf
und verscharrte darin den Beutel.
Nun war er reich. Doch glücklich war 'Abu nicht. Wohl
nur — wie er sich sagte — weil er von seinem Schatze keine1’
Gebrauch machen konnte; sonst würde das Glück nicht ausbleibe11'
Er durfte nichts davon um Gold verkaufen, nichts vertauschen, j9’
nicht einmal selbst daran sich freuen aus Angst vor Entdeckung'
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Beutel mit den Rubinen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1911
Entstehungsdatum (normiert)
1906 - 1916
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 134.1911, Nr. 3417, S. 36
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg