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Da Nensch'nkenna.
Steirisch.
i' no' in ü' Schul' bin
'gangen,
Wia Me Buam holt schon so sein,
Bin i' aa' an arger Strick g'west
Voller Tück' und Teufelei'n.
Unser Lehrer, Gott hab'n selig,
Der hat seine Schulbuam kennt:
Auf's lang' Reü'n hat er nix
g'halt'n.
Er is glei' um 's Staberl g'rennt.
Wann a' Buainaschock wo g'rauft
hat,
(k>da Äpf'l wo g'stibitzt,
A' paar Jensterscheibna z'samm-
g'schlag'n,
Tint'n auf die Wand hing'spritzt:
War vor'm Schulhaus a'
Spektak'l,
Hat wer 'was auf d' Tafel g'schmiert,
War der Katalog zerriss n,
Gda 's Zimmerschloß ruiniert
Hat der Lehrer net lang g'fragt da,
Nimmt nur mi' am Waschl glei'.
Gibt mia ane und dann sagt er:
„Lausbua, wer war no' dabei?"
Legwarth.
Die eingebildete Kranke, «v>—
„Nun, wie befinden sich heute die Gnädige?" — „Ach,
Herr Duktor — das möcht' ich gerade von Ihnen er-
fahren !"
Wenig wert.
Bescheidenheit kleidet jeden auf's
beste,
Das ist mir als Vorzug erschienen, !
Denn nicht einmal eine neue Weste
Kann sonst man damit verdienen.
. Er. P.
Fatales Mißvcr st n n d n i s.
Studiosus (dm Eislaufplatze):
„Mir ist die Uhr steh'n geblieben,
und nu» möcht' ich gerne wissen,
ivic spät es ist. . . Sobald ich aber
zu einem der Schlittschuhfahrenden
sage: Können Sie mir nicht.. .‘ da
— hast D' mich g'seh'n — ist er
auch schon verschwunden!"
Oho!
Ein Mann, dem seine Frau
Zwillinge geschenkt, Ivird nach Hause
geholt. „Papa," sagt das kleine
Töchterchcn, das ihn an der Haus-
türc erwartet, „komm' schnell herein
— das ganze Sofa liegt voller
Kinder!"
is—^ Rache, □-<)
“S?“
„Eeshalb haben Sie denn
Ihr Dienstmädchen so urplötzlich
entlassen, Frau Kreisel?"
„Ach, denken Sie sich, die
boshafte Person! — Stopfe ich
schon seit drei Wochen — auf
die Dienstmädchen kann man
sich ja nicht verlassen — eigen-
händig eine Gans. Zit meiner
Verwunderung und zu ineinen:
Ärger wird aber das Vieh statt
fetter immer magerer! — Ich
stopf' doppelte Portionen, es
hilft alles nichts.
Gestern endlich komme ich der
Sache auf den Grund. Hat das
Dienstmädchen, dieser Nichtsnutz,
aus Rache, weil ich ihr den
Sonntagsausgang eingeschränkt,
der Gans immer nachts heimlich
Marienbader Pastillen hinnnter-
gestopft!"
Vögele im Tannenwald.
Altes schwäbisches Volkslied, zeitgemäß
umgedichtet.
L^liegerle im Tannenwald
Pfeiff-t so hell,
Pfeiffet de Wald aus und ein:
„Wo wird niei' Mechaniker sein?"
Zliegerle im Tannenwald
Pfeiffet so hell.
Zliegerle im kühle Bad
Pfeiffet g'rad' 'naus,
Pfeiffet und schreit und bromint.
Bis daß e' Hausknecht kommt
Und zieht es 'raus.
Richard Braunbcck.
kopfüber.
„. . Haben Sic auf Ihrer
Automobilfahrt auch Oberitalien
berührt?" — „Und wie!"
Vorsichtig.
Komponist (der sich über
eine neue Operette macht): „Soll
ich die Ouvertüre selber kompo-
nieren? . . Aber, ich mein', das
ist doch etwas zu unvorsichtig,
ivenn schon gleich die Ouvertüre
von mir ist!"_
Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für Herausgabe
u. Redaktion verantwortlich: Oskar Lechner in Wien I. — E. Mühlthaler's Buch- u. Kunstdruckerei A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt.
Da Nensch'nkenna.
Steirisch.
i' no' in ü' Schul' bin
'gangen,
Wia Me Buam holt schon so sein,
Bin i' aa' an arger Strick g'west
Voller Tück' und Teufelei'n.
Unser Lehrer, Gott hab'n selig,
Der hat seine Schulbuam kennt:
Auf's lang' Reü'n hat er nix
g'halt'n.
Er is glei' um 's Staberl g'rennt.
Wann a' Buainaschock wo g'rauft
hat,
(k>da Äpf'l wo g'stibitzt,
A' paar Jensterscheibna z'samm-
g'schlag'n,
Tint'n auf die Wand hing'spritzt:
War vor'm Schulhaus a'
Spektak'l,
Hat wer 'was auf d' Tafel g'schmiert,
War der Katalog zerriss n,
Gda 's Zimmerschloß ruiniert
Hat der Lehrer net lang g'fragt da,
Nimmt nur mi' am Waschl glei'.
Gibt mia ane und dann sagt er:
„Lausbua, wer war no' dabei?"
Legwarth.
Die eingebildete Kranke, «v>—
„Nun, wie befinden sich heute die Gnädige?" — „Ach,
Herr Duktor — das möcht' ich gerade von Ihnen er-
fahren !"
Wenig wert.
Bescheidenheit kleidet jeden auf's
beste,
Das ist mir als Vorzug erschienen, !
Denn nicht einmal eine neue Weste
Kann sonst man damit verdienen.
. Er. P.
Fatales Mißvcr st n n d n i s.
Studiosus (dm Eislaufplatze):
„Mir ist die Uhr steh'n geblieben,
und nu» möcht' ich gerne wissen,
ivic spät es ist. . . Sobald ich aber
zu einem der Schlittschuhfahrenden
sage: Können Sie mir nicht.. .‘ da
— hast D' mich g'seh'n — ist er
auch schon verschwunden!"
Oho!
Ein Mann, dem seine Frau
Zwillinge geschenkt, Ivird nach Hause
geholt. „Papa," sagt das kleine
Töchterchcn, das ihn an der Haus-
türc erwartet, „komm' schnell herein
— das ganze Sofa liegt voller
Kinder!"
is—^ Rache, □-<)
“S?“
„Eeshalb haben Sie denn
Ihr Dienstmädchen so urplötzlich
entlassen, Frau Kreisel?"
„Ach, denken Sie sich, die
boshafte Person! — Stopfe ich
schon seit drei Wochen — auf
die Dienstmädchen kann man
sich ja nicht verlassen — eigen-
händig eine Gans. Zit meiner
Verwunderung und zu ineinen:
Ärger wird aber das Vieh statt
fetter immer magerer! — Ich
stopf' doppelte Portionen, es
hilft alles nichts.
Gestern endlich komme ich der
Sache auf den Grund. Hat das
Dienstmädchen, dieser Nichtsnutz,
aus Rache, weil ich ihr den
Sonntagsausgang eingeschränkt,
der Gans immer nachts heimlich
Marienbader Pastillen hinnnter-
gestopft!"
Vögele im Tannenwald.
Altes schwäbisches Volkslied, zeitgemäß
umgedichtet.
L^liegerle im Tannenwald
Pfeiff-t so hell,
Pfeiffet de Wald aus und ein:
„Wo wird niei' Mechaniker sein?"
Zliegerle im Tannenwald
Pfeiffet so hell.
Zliegerle im kühle Bad
Pfeiffet g'rad' 'naus,
Pfeiffet und schreit und bromint.
Bis daß e' Hausknecht kommt
Und zieht es 'raus.
Richard Braunbcck.
kopfüber.
„. . Haben Sic auf Ihrer
Automobilfahrt auch Oberitalien
berührt?" — „Und wie!"
Vorsichtig.
Komponist (der sich über
eine neue Operette macht): „Soll
ich die Ouvertüre selber kompo-
nieren? . . Aber, ich mein', das
ist doch etwas zu unvorsichtig,
ivenn schon gleich die Ouvertüre
von mir ist!"_
Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für Herausgabe
u. Redaktion verantwortlich: Oskar Lechner in Wien I. — E. Mühlthaler's Buch- u. Kunstdruckerei A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die eingebildete Kranke" "Rache"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1911
Entstehungsdatum (normiert)
1906 - 1916
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 134.1911, Nr. 3420, S. 64
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg