Fliegende Blätter (134.1911 (Nr. 3415-3440))

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GßJiit Luchs, der trank aus klarer (Duelle,

Sah plötzlich sich gegenüber dicht
Lin, wie er meinte, fremdes Gesicht.

„Mer bist du," rief er, „kecker Geselle?

Du scheinst mir etwas ähnlich zu sein,

Denn breit ist der Ropf, spitz die Schnauze dein;
Auch deine kurzen dünnen Läufe
Und der rote Leib samt dem buschigen Schweife
Sind fast wie meine — nur ist bei mir
Alles weit hübscher als bei dir.

Na, natürlich I Bin ja im ganzen Land
Als ,der schöne, der edle Reinhart' bekannt,
Reinhart, der Luchs, der kühne, kluge,

Mit so manchem ritterlichen Zuge,

Bekannt auch als treuer Lamilienvater
Und als der Bauern Lreund und Berater.
Du aber verdienst wohl wenig vertrauen,
Rannst einem nicht frei in's Auge schauen.
Du hast — das zeigt deine Physiognomie —
Ganz sicher milde Gedanken nie I
Nein, neidisch und voller Hinterlist
Und wohl auch gefräßig und diebisch du bist!
V, klar und deutlich seh' ich's schon,

Du bist ein erbärmlicher Aujon,

Immer voll Bosheit, nie harmlos und froh,
Immer falsch und feige, gemein und roh,