Nenc Ansnützung.
Die Gemeinde Schlauhansen hat, um der chronischen Finanz'
unsere zu steuern, an einem von Touristen stark frequentierte»
Kreuzungspunkt einen Wegweiser anbringen lassen. Derselbe i!1
in einem Kasten eiugeschlossen, der sich nach Einwurf eines Zeh»'
Pfennigstückes öffnet und die Aufschriften der verschiedenen Arn»
erkennen läßt.
Der kluge Elefant.
„Warum so niedergeschlagen, Herr Zirkusdirektor? Was ist vol'
gefallen?" — „Denken Sic, meine Hauptattraktion, der radelnde
Elefant, ist diese Nacht entwichen!" — „Na, der wird nicht weil
kommen!" — „O, da täuschen Sic sich. . der Schlauberger hat sei»
Belozipcd mitgenommen!"
Naiv. .--<8--
266
spitzen Zähne der Dackel an seinen Beinen zu fühlen, denn die
vier haben jetzt den Erbfeind Reineke erkannt und stürmen mit
wütendem Gekläff und Bellen ans ihn ein. Dattelkern spürt eine
Gänsehaut auf dem Rücken, tanzt eine Art Lancan und schlenkert
mit den Beinen. Aber er kann nicht mehr los, und jetzt meldet
sich auch noch der Runde. So stöhnt er denn erzürnt und ge-
ängstigt zugleich: „Dattelkern hier — wer dort?" — „Zimmer-
meister Rebholz!" poltert's ärgerlich von der anderen Seite. Denn
der Runde hat heute seinen „grantigen" Tag. — „Mas haben
denn Sie schon wieder?"
Da will er vom Geschäft reden. Aber jetzt haben die Dackel
beit pelz richtig von allen Seiten gefaßt. Lin Zerren, Reißen,
Rupfen, Raufen, Knurren, Bellen, Beulen ent-
steht, daß sich Dattelkern nimmer auskennt —
einer zwickt ihn gar in's Bein — er schlägt
aus. . . „gehst de weg, Luder!" schreit er. „Brech'
der den Hals.... willst de mer zerreißen, Aas,
elendiges.... Schuft.... lNiftvieh.... hol'
dich der Henker. . . ."
„Rrr!" läutet der andere ab. Der Gber-
förster tritt lachend unter die Tür', jagt die
Dackel davon und entschuldigt sich bei den, Händ-
ler, der jammernd und scheltend das lDeite sucht.
„Nix Hab' ich kennen reden," klagt er, „und ver-
standen Hab' ich aach
nix . . .."
Der Schluß aber
war für Dattelkern kein
gutes Geschäft, sondern
- eine Beleidigungsklage vom Zimmer-
meister und vom Telephonfräulein.
„Nicht wahr, Mama, das ist dvch da« Tier, das nicht'-
dafür kann?!"
Berschnappt.
Herr <zu seinem in's Restaurant tretenden Freund): „Was,
Du noch hier? Ich denke, Du wolltest ans sechs Wochen verreisen!"
Freund: „Allerdings -- Hab' aber Glück gehabt! G'rad' Heu«'
haben sie's noch in Geldstraf' umgewandelt."
Die Gemeinde Schlauhansen hat, um der chronischen Finanz'
unsere zu steuern, an einem von Touristen stark frequentierte»
Kreuzungspunkt einen Wegweiser anbringen lassen. Derselbe i!1
in einem Kasten eiugeschlossen, der sich nach Einwurf eines Zeh»'
Pfennigstückes öffnet und die Aufschriften der verschiedenen Arn»
erkennen läßt.
Der kluge Elefant.
„Warum so niedergeschlagen, Herr Zirkusdirektor? Was ist vol'
gefallen?" — „Denken Sic, meine Hauptattraktion, der radelnde
Elefant, ist diese Nacht entwichen!" — „Na, der wird nicht weil
kommen!" — „O, da täuschen Sic sich. . der Schlauberger hat sei»
Belozipcd mitgenommen!"
Naiv. .--<8--
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spitzen Zähne der Dackel an seinen Beinen zu fühlen, denn die
vier haben jetzt den Erbfeind Reineke erkannt und stürmen mit
wütendem Gekläff und Bellen ans ihn ein. Dattelkern spürt eine
Gänsehaut auf dem Rücken, tanzt eine Art Lancan und schlenkert
mit den Beinen. Aber er kann nicht mehr los, und jetzt meldet
sich auch noch der Runde. So stöhnt er denn erzürnt und ge-
ängstigt zugleich: „Dattelkern hier — wer dort?" — „Zimmer-
meister Rebholz!" poltert's ärgerlich von der anderen Seite. Denn
der Runde hat heute seinen „grantigen" Tag. — „Mas haben
denn Sie schon wieder?"
Da will er vom Geschäft reden. Aber jetzt haben die Dackel
beit pelz richtig von allen Seiten gefaßt. Lin Zerren, Reißen,
Rupfen, Raufen, Knurren, Bellen, Beulen ent-
steht, daß sich Dattelkern nimmer auskennt —
einer zwickt ihn gar in's Bein — er schlägt
aus. . . „gehst de weg, Luder!" schreit er. „Brech'
der den Hals.... willst de mer zerreißen, Aas,
elendiges.... Schuft.... lNiftvieh.... hol'
dich der Henker. . . ."
„Rrr!" läutet der andere ab. Der Gber-
förster tritt lachend unter die Tür', jagt die
Dackel davon und entschuldigt sich bei den, Händ-
ler, der jammernd und scheltend das lDeite sucht.
„Nix Hab' ich kennen reden," klagt er, „und ver-
standen Hab' ich aach
nix . . .."
Der Schluß aber
war für Dattelkern kein
gutes Geschäft, sondern
- eine Beleidigungsklage vom Zimmer-
meister und vom Telephonfräulein.
„Nicht wahr, Mama, das ist dvch da« Tier, das nicht'-
dafür kann?!"
Berschnappt.
Herr <zu seinem in's Restaurant tretenden Freund): „Was,
Du noch hier? Ich denke, Du wolltest ans sechs Wochen verreisen!"
Freund: „Allerdings -- Hab' aber Glück gehabt! G'rad' Heu«'
haben sie's noch in Geldstraf' umgewandelt."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das verhängnisvolle Telephongespräch" "Naiv"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1911
Entstehungsdatum (normiert)
1906 - 1916
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 134.1911, Nr. 3436, S. 266
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg