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283

A' dumme Stell'.

o

„Gehst Du schon heim,
Hieselbauer?" — ,,J' muß
Wohl — meinen Knecht hat a'
Gaul an den Kopf g'schlag'n!"
— „Aber sag' nur, wie ihn dös
Vieh g'rad' an so a' dummen
Stell' hat treff'n könna!"

Eine Stunde der Angji.

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waren gewandert die ganze Nacht, über felsige Zacken
und Schlünde, auf schmalem Pfad — doch lange ehe die
Sonne aufging erreichten, sie ihr Ziel. Der Gipfel, auf
^em die fünf Menschen nun standen, war eine schmale Felsenplatte,
b'e sie mit letzter Anstrengung erklettert hatten. Drei kserren
waren es und zwei Damen, und obwohl sie sich gegenseitig auf-
nmnterten, froren sie entsetzlich, denn von den eisigen Bergen der
Umgebung drangen scharfe, schneidende Winde herüber; aber an
"wen Abstieg in der Dunkelheit war nicht zu denken, und so er-
wartete man den Sonnenaufgang, der ein wunderbares Schauspiel

— Als man nach etwa einer Stunde den Rückweg antreten
wollte, zeigte sich, daß die Sonne eine Eisbrücke geschmolzen, über
^'e man gekommen, und nun war man abgeschnitten. Die um-
hegende Bergwelt bot wunderbare Blicke, aber man hatte wenig
^ovon, denn es litten alle an einer entsetzlichen Erkältung; alle
hatten sie Schnupfen, alle fröstelte es in der warmen Sonne, und
wenn sie auch durch heitere Reden sich das Unangenehme ihrer
^age gegenseitig vergessen machen wollten, so waren sich doch alle
Uar: wenn nicht fremde lftlfe kam, so konnte es verzweifelt Ernst
werden da oben in dieser prachtvollen Einsamkeit.

Ts verging Stunde um Stunde; man sprach jetzt schon ganz
offen von der Gefahr und spähte nach allen Seiten um Rettung —
ober es wollte sich nichts zeigen. Da — es war um die Mittags-
oo>t, regte sich etwas; drüben auf einer Schwesterkuppe zeigte sich
e>n Mann in Bergtracht, der langsam sachgemäß aufwärts kletterte;
'"an sah ganz deutlich, daß er auch die Fünf bemerkt hatte,
und rief hinüber; aber es war zu weit, um sich so verständigen
können.

Endlich erreichte er den Gipfel, und alsogleich nahm er ein
öroßes langes Sprachrohr, das er bei sich trug, hervor, setzte es
an den Mund und rief hinüber: „Könnt Xhr hören?"

Die Fünfe verstanden; sie schwenkten ihre Taschentücher auf

und nieder. Der Mann drüben setzte das Sprachrohr von neuem
an: „So will ich Euch sagen" — er holte tief Atem — „ksazzinol
ist das beste Mittel gegen Schnupfen."

Der Mann war ein Vertreter der kfazzinol G. m. b. kf.

5. s.

Manche aufrichtigen Freunde haben sich schon entzweit, weil

sie mit der Zeit zu aufrichtig wurdeir.

G, «. w.

Verlegenheit ist die Mutter der Verlogenheit.

__ X R. R

Aie blühenden Farben, mit denen man das verblaßte Bild
der Vergangenheit schmückt entwendet man stets der Gegenwart.

e. ».

Hr sagt von sich selbst zwar,
er sei nervös —

Doch wenu's ihm ein anderer
sagt, wird er bös!

A. <0. Maring.

sMit der Protektion ist 's wie mit den Autos — wer sie nicht
hat, schimpft d'rüber. _ 3. p.

Wissen ist Macht; Examen ist — Versorgung.

Dilettanten sind Leute, die, ohne die Kunst ernst zu nehmen,
ernst genommen sein wollen. io. «. w.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"A' dumme Stell'" "Spaene"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Krombach, Paul
Sattler, Joseph
Entstehungsdatum
um 1911
Entstehungsdatum (normiert)
1906 - 1916
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 134.1911, Nr. 3438, S. 283

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