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Lin 11 ar r enft r eicf;.

at>er vermummte sich und meinte: „Du wolltest mit
^>ut zahlen, die anderen werden es mit Gold tun."

Am Vorabend des Tojenerweckungstages aber
schlich sich Mohammed ibn Massud zu dem Zauberer,

'’et5 einen schweren Beutel voll Goldes in dessen
ksände fallen und bat: „Großer Magier, laß Zillah,
wein Iveib, im Grabe ruh'n; sie war alt, häßlich
und bissig, und Latme ist jung, schön und lieb,
^^ecke Zillah nicht aus!" — Dann kamen Zussuf und
Ibrahim ben Kaleb und legten dem Zauberer zehn-
tausend Denare zu Füßen. „lvecke nicht lsassan ben
'Aahut auf, unseren Dheim, der uns im Basar als
wiener arbeiten lassen würde, während wir jetzt
von seinem vermögen als Herren leben und der
fugend Freude genießen. Laß ihn ruhen, o Herr!"

Und es kam Affad ben Affur, der Feldherr,
und brachte hunderttausend Denare dem Zauberer,
--Uicht wecke Saleb, den Kühnen! Lr würde dem
Aalifen erzählen, er habe den Sieg erfochten, mit
dessen Ruhm ich mich schmückte; inein Hals wäre
^ann nicht sicher vor Mesvurs Schwert,"

Und es kamen die Großen und Reichen und brach-
en Schätze über Schätze, auf daß der Zauberer nicht
'eure und liebe Tote erwecke, mit deren Andenken sie
prahlten, deren Platz sie aber im Leben einnahmen.

Der große Magier schwieg; er nahm das Gold
und gab nur schwachen Trost dafür, so daß immer
"'ehr und mehr sich der Leute zu ihm drängten, bittend,
beschwörend und Schätze auf Schätze häufend.

Am nächsten Tage aber trat der Zauberer auf
ben großen Platz von Bagdad, beschrieb seine Zauber-
breise und begann seine Beschwörungen. „Und nun,"
sprach p0jf von Bagdad, brauche ich bloß

ZU rufen, und die Toten stehen auf und wandeln
und leben in Deiner Mitte. Doch nicht einer nur,
alIe, alle werden erwachen, und keinen kann ich
davon ausschließen. Darum sage, o Volk, soll ich
b'e Toten erwecken?" — Da brauste es wie ein Sturm
^urch die versammelte Menge und: ,Laß ruhen die
T°ten, laß die Seligen im Paradiese!" rief es
tausendstimmig dem Zauberer zu.

Der aber löste seine Zauberkreise und sagte
traurig: „Da Ihr Luch weigert, die Teuren, deren
^ab Ihr sonst bejammert, wieder im Leben zu be-
3'üßen, so weiche ich aus Bagdad und kehre erst
Zurück, wenn Ihr mich rufen lassen werdet!" —

Am Abend besah der große Kalif wohlgefällig
b'° gefüllte Schatzkammer und klopfte vertraulich
b°"t Narren auf die Schulter. „Allah ist groß,"
sagte er, „und Du bist der klügste aller Narren.

• lvie es Dir nur gelingen konnte!"

Abdul Kader aber zuckte die (Schulter. „Ich
hatte den Aberglauben — den allmächtigen Herrscher
b°r menschlichen Seele — und die menschliche Ichsucht
Zu Verbündeten. Da mußte mein plan wohl gelingen."

In Bagdad aber hat niemand den Zauberer
Zur Lrwecknng der Toten gerufen.

Vskar von fmbtcfi.

Zu viel verlangt. 273

Kommerzienrat: „Wir haben einen recht teueren Schwiegersohn, liebe
Frau! Alle Bilder, die er bis jetzt gemalt, mußte ich ihm abkaufen!" - Frau
(beschwichtigend): „Nun, mein Gott...!" — Kommerzienrat: „Ich hab's
gern getan! Aber das sag' ich Dir — er malt jetzt seine Wohnung ul kresco —
das Haus lauf ich ihm nicht ab!"

—■>< Dom Leben.

fYYVm es gelang, mit Dreistigkeit
0o manches zu erbeuten,

Der lobt gern die Bescheidenheit

Recht laut bei andern Leuten. Alb. R->d-rick>

D r » ck f e h l c r.

(Aus einem Kolonialbcricht.) „.. . Vorige Woche überfielen bewaffnete
Wagotikrieger ein zum Stamme der Migungo gehöriges Nachbardorf und schleppten
mehrere Gefangene mit sich, die sic schlachteten und verzehrten. Natürlich drohen
jetzt die Migungos mit Refressalien."

Die Hauptsache.

... . Fünfhundert Mark soll dieser Papagei kosten?" — ..Der spricht
aber auch kolossal viel, Herr Direktor!" — ..Ist gilt — ich kaufe ihn. wenn
ihm noeb beibrinaen: ,Hab' fünfhundert Mark gekostet'."
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Hauptsache"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Entstehungsdatum
um 1911
Entstehungsdatum (normiert)
1906 - 1916
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 135.1911, Nr. 3463, S. 273

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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