254 Ja so,
. Schrecklich langweiliger
Mensch, der Baron; den ganzen
Abend hat er wieder über Kant
und Schopenhauer geredet!" —
„Philosophische Gespräche sind
mir auch ein Greuel!" — „Ach
was, philosophische Gespräche. ■
Kant und Schopenhauer heißen
seine beiden Pferde!"
Glosse, --ft
jemand sich in stolzes
Schweigen,
Wer weiß, ob Geist dahinter-
steckt -
Bedenke, daß ein langer Gehrock
Gft durchgesessene Hosen deckt!
li n in ö g l i ch.
„Angeklagter, haben Sie denn
gar kein Ehrgefühl? Wenn inan
etwas getan chat, gesteht man's
eben!" — „Ja, aber, Herr
Präsident, wo kam' dein: da
unsereins hin?!"
Förster (zu dem ans die Jagd gehenden Fürsten, der seinen
Dackl vergeblich znrückpseift): „Ja, ja - wenn so a' Viech net
mag, da kannst D' machen, ivas D' willst, Durchlaucht!"
Der gekränkte K ii»st l c r-
Wein Händler: „Der Herr
Rat bestellt wieder einen Korb
von nnserm famosen Tokaier • • ■
scheint auch kein großer Wein-
kenncr zu sein?"
Küfer: „Was heißt das-
kein großer Weinkenner • • •
Der Mann ist halt ein Mäzen!"
Zeitungsnotiz.
Der verdienstvolle Kassierer
des hiesigen Bankvereins konnte
gestern auf eine fünfundzwanzig-
jährige Tätigkeit bei genanntem
Institut zurnckblicken. Bon seinen
Kollegen und Borgesetzten waren
für diesen Tag besondere Ehrun-
gen in Aussicht genommen
worden. Doch hatte es der be-
scheidene Jubilar vorgezogen,
allen Ovationen aus dem Wege
zu gehen und am Abend vorher
heimlich zu verreisen. Eine sofort
vorgenommene Revision der von
ihm verwalteten Kasse ergab den
Fehlbetrag von fünfzigtausend
Mark.
-2-. Sicheres Zeichen.
„Wallen wir hier in's „Rössel" gehen und zu Abend essen?" — ..Keinen Zweck!
Der dicke Peiserl sitzt am Fenster... da ist 's Beste doch schon gestrichen."
Das Elixier. -
®a ist der Herr von Pfiffikant,
Der hat ein Elixier erfunden:
Er hat es Spiritol genannt
tlnd rühmt es Äranken und Gefunden-
Der Trank macht jeden Menschen klug '
Das gilt selbst für die Geistesschwachen —
tlnd wer davon nur trinkt genug,
Wird keine Dummheit wieder machen-
Bloß schade bleibt es immerhin.
Daß aus dem Trank von solcher Güte
Doch ein entsprechender Gewinn
Nicht dem Erfinder je erblühte.
Denn wer da trank nur einen Zug
Bon diesem Wnnderwasser nieder.
Der ward mit einem Mal' so klug,
Daß er es kaufte nimmer wieder.
Albert RoLerich.
Il n t c r s ch i c d.
„Ist das denn nicht ganz einerlei,
Herr Professor, ob ich sage: ,bekommen
oder .erhalten'?" — „O nein, mein
Fräulein. Es ist zum Beispiel für Ihren
Vater sehr leicht, einen Schwiegersohn
zu bekommen, aber nicht, zu er-
halten."
. Schrecklich langweiliger
Mensch, der Baron; den ganzen
Abend hat er wieder über Kant
und Schopenhauer geredet!" —
„Philosophische Gespräche sind
mir auch ein Greuel!" — „Ach
was, philosophische Gespräche. ■
Kant und Schopenhauer heißen
seine beiden Pferde!"
Glosse, --ft
jemand sich in stolzes
Schweigen,
Wer weiß, ob Geist dahinter-
steckt -
Bedenke, daß ein langer Gehrock
Gft durchgesessene Hosen deckt!
li n in ö g l i ch.
„Angeklagter, haben Sie denn
gar kein Ehrgefühl? Wenn inan
etwas getan chat, gesteht man's
eben!" — „Ja, aber, Herr
Präsident, wo kam' dein: da
unsereins hin?!"
Förster (zu dem ans die Jagd gehenden Fürsten, der seinen
Dackl vergeblich znrückpseift): „Ja, ja - wenn so a' Viech net
mag, da kannst D' machen, ivas D' willst, Durchlaucht!"
Der gekränkte K ii»st l c r-
Wein Händler: „Der Herr
Rat bestellt wieder einen Korb
von nnserm famosen Tokaier • • ■
scheint auch kein großer Wein-
kenncr zu sein?"
Küfer: „Was heißt das-
kein großer Weinkenner • • •
Der Mann ist halt ein Mäzen!"
Zeitungsnotiz.
Der verdienstvolle Kassierer
des hiesigen Bankvereins konnte
gestern auf eine fünfundzwanzig-
jährige Tätigkeit bei genanntem
Institut zurnckblicken. Bon seinen
Kollegen und Borgesetzten waren
für diesen Tag besondere Ehrun-
gen in Aussicht genommen
worden. Doch hatte es der be-
scheidene Jubilar vorgezogen,
allen Ovationen aus dem Wege
zu gehen und am Abend vorher
heimlich zu verreisen. Eine sofort
vorgenommene Revision der von
ihm verwalteten Kasse ergab den
Fehlbetrag von fünfzigtausend
Mark.
-2-. Sicheres Zeichen.
„Wallen wir hier in's „Rössel" gehen und zu Abend essen?" — ..Keinen Zweck!
Der dicke Peiserl sitzt am Fenster... da ist 's Beste doch schon gestrichen."
Das Elixier. -
®a ist der Herr von Pfiffikant,
Der hat ein Elixier erfunden:
Er hat es Spiritol genannt
tlnd rühmt es Äranken und Gefunden-
Der Trank macht jeden Menschen klug '
Das gilt selbst für die Geistesschwachen —
tlnd wer davon nur trinkt genug,
Wird keine Dummheit wieder machen-
Bloß schade bleibt es immerhin.
Daß aus dem Trank von solcher Güte
Doch ein entsprechender Gewinn
Nicht dem Erfinder je erblühte.
Denn wer da trank nur einen Zug
Bon diesem Wnnderwasser nieder.
Der ward mit einem Mal' so klug,
Daß er es kaufte nimmer wieder.
Albert RoLerich.
Il n t c r s ch i c d.
„Ist das denn nicht ganz einerlei,
Herr Professor, ob ich sage: ,bekommen
oder .erhalten'?" — „O nein, mein
Fräulein. Es ist zum Beispiel für Ihren
Vater sehr leicht, einen Schwiegersohn
zu bekommen, aber nicht, zu er-
halten."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Entgleist" "Sicheres Zeichen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1913
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 139.1913, Nr. 3565, S. 254
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg