Fliegende Blätter (140.1914 (Nr. 3571-3596))

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Fabel von drei Eseln.

Drei Esel fanden sich in einem Wirtshausstalle zusammen. Keiner
^ar von der störrischen Art, jeder ein strebsames Kerlchen und mit jedem
>var die Herrschaft zufrieden. Nun aber erzählte der Mülleresel von seinem
geruhigen Leben, der Zirkuskünstler von Applaus und großer Gage, das
onristengrauchen von schönen Landpartien in liebenswürdiger Gesellschaft,
nd alle drei wurden störrisch und bekamen eine Zeitlang nichts als Schläge,
lö jeder wieder vergaß, was er von dem andern gelernt hatte.

Bei der Tanzstunde.

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Beim Heiratsvermittler.

„Wie wär's mit einer hübschen, jungen Witwe?" — „Hat
sie Kinder?" - „Sieben . . aber die sind alle schon erwachsen!"

Indirektes Eingeständnis.

Besucher: „Aufrichtig gesagt, die Bilder, die Sie hier hängen haben,
sind so hypermodern, daß sic mir unverständlich sind! Tie Möbelgarnitnren
Ährer Lokale dagegen sind wirklich hübsch!" — Kunsthändler: „Das
'st Gcsch,nacksache! An Bildern führe ich prinzipiell nur das Neueste
vom Neuen!" — Besucher: „Und machen Sie Geschäfte damit?" —
Kunsthändler: „Glänzende! Ich habe meine Kunsthandlung erst vor
hinein halben Jahre eröffnet und bereits fünfzehn komplette Möbelgarni-
turen verkauft!" _

Unbeabsichtigte Grobheit.

„Mein Sohn benimmt sich oft wie ein Kalb." — „Im
großen ganzen macht er eigentlich einen älteren Eindruck."

„Körperkultur, Kinder, Körperkultur!
Geist ganz von selbst mit."

Dann hupft der

Hausfrau: „Sehen Sie, die Gans, die Sie mir geliefert haben, ist bereits gerupft uub ausgenommen
jetzt wird sie mit Äpfeln gefüllt!" - Bäuerin (gerührt): „Ach, wenn das Ganserl das hält' erleben können!"