Man trank' bis in den Frührotschci»
Und plärrte rein zum Morden.
Wie hell die Sonn' am Simmel stand
Und längst schuf Schmied und Schnitter,
Scholl dumpf das Echo von der Wand —
So schnarchten Knapp' und Ritter.
Zur Zugbrück' endlich spät genung
Schlich, gähnend Übermaßen,
Der Vogt, um Milch- und Bäcker-
jung'
Durch's Tor hereinzulassen.
Da aber hielt er inne jach.
Er sah, nur halb, verschwommen:
Am andern User lag ein Drach',
Der über Nacht gekommen.
Ein Drach', ein wahrer Niesendrach',
Nach Ellen kaum zu messen,
Der Bäck und Milchbub' nach und nach
Zum Frühstück aufgefressen.
Jetzt wollt' er in die Burg herein
Und dorten weiterhausen.
Schnell zog der Vogt die Brücke ein
Und blies das Lorn zum Grausen.
Da schüttelte sich Knapp und Lerr
Vom Kopf die letzte Feder.
„Wo hängt mein Schild? Wo steckt
mein Speer?!"
Schrie durcheinander jeder.
Sie wähnten, daß sie wild im Sturm
Ein Feind wohl überfalle,
Und sah'n vom Fenster, Söller, Turm
Verdutzt den Drachen alle.
Sei, Hub da gleich ein Schießen an
Mit Bolzen und Kartätschen!
Der Drach' hatt' seine Freude d'ran
Und tät die Zähne fletschen.
Er schnob, als Pech und Feuersloh'
Man über ihn gegossen:
„Famos! Ich Hab' schon lang ja so
Nichts Warmes mehr genossen!"
142
Und plärrte rein zum Morden.
Wie hell die Sonn' am Simmel stand
Und längst schuf Schmied und Schnitter,
Scholl dumpf das Echo von der Wand —
So schnarchten Knapp' und Ritter.
Zur Zugbrück' endlich spät genung
Schlich, gähnend Übermaßen,
Der Vogt, um Milch- und Bäcker-
jung'
Durch's Tor hereinzulassen.
Da aber hielt er inne jach.
Er sah, nur halb, verschwommen:
Am andern User lag ein Drach',
Der über Nacht gekommen.
Ein Drach', ein wahrer Niesendrach',
Nach Ellen kaum zu messen,
Der Bäck und Milchbub' nach und nach
Zum Frühstück aufgefressen.
Jetzt wollt' er in die Burg herein
Und dorten weiterhausen.
Schnell zog der Vogt die Brücke ein
Und blies das Lorn zum Grausen.
Da schüttelte sich Knapp und Lerr
Vom Kopf die letzte Feder.
„Wo hängt mein Schild? Wo steckt
mein Speer?!"
Schrie durcheinander jeder.
Sie wähnten, daß sie wild im Sturm
Ein Feind wohl überfalle,
Und sah'n vom Fenster, Söller, Turm
Verdutzt den Drachen alle.
Sei, Hub da gleich ein Schießen an
Mit Bolzen und Kartätschen!
Der Drach' hatt' seine Freude d'ran
Und tät die Zähne fletschen.
Er schnob, als Pech und Feuersloh'
Man über ihn gegossen:
„Famos! Ich Hab' schon lang ja so
Nichts Warmes mehr genossen!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Drache"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 147.1917, Nr. 3765, S. 142
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg