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Und ich sinne und ich grüble sehnend:
Wie wohl Taufet d'rauf des -Lebens
Antwort?!"
Stutzend sah empor das braune Mädchen.
Eine Handbreit rückte fort sie von ihm.
Ihre Augen brannten in der Ferne.

Doch es schwiegen die Korallenlippen.
Flatternd hob sich das Flamingomädchen
Einen Schritt seitab vom Marabu jetzt.

Oer indessen hüpfte wieder näher -
llnd es beugte sich der alte Weise,

Mit dem Knie den moosigen Stein be-
rührend,

Vor zur Maid und frug zum dritten Male:
„Sag' es endlich! Siehst Du den Flamingo?
Wie ein rosenrotes Fragezeichen
Steht er an dem Gaum der Daseinswelle -
Und ich sinne und ich grüble sehnend:

Wie wohl lautet d'rauf des Lebens

Antwort?!" ...

Da vom Ost kam ein Flamingojüngling
Und es schwang die rosenrote Jungfrau
Jauchzend auf zu ihm sich in die Lüfte
Und entschwand mit ihm in blauer Ferne.
Aus den Palmen trat ein Hindujüngling.
Wie ein Ball sprang von dem moosigen Sitze
Fröhlich jubelnd schnell das braune Mädchen

Und sie schritten lächelnd durch die Palmen. —
Doch der Marabu hier, dort der Messe


Schauten sich bedächtig an und nickten.

Denn jetzt wusiten sie des Lebens Antwort.

W. Herbert

Die Ncujahrshosc.

Ich hatte eine Reithose mit ettvas verfehltem Schnitt. Deshalb trug ich sie nur selten. Hie und da einmal
bei schlechtem Wetter. In einer guten Laune versprach ich sie meinem Burschen als Ncnjahrsgeschenk. Bon da an sah ich
die Hose nicht mehr. — Eines Tages wollte ich rodeln gehen. Und wusste nicht, was anzichcn. Auch Johann zerbrach
sich darüber seinen Kopf. Da erinnerte ich mich zufällig des verbauten Beinkleides und ivollte cs mir bringen lassen.
Aber Johann wollte es nicht finden; als er cs endlich doch finden mußte, meinte er treuherzig: „Herr Oberleutnant,
die Hosen sollt' ma' halt schonen, das is mei' Neujahrshosen!"

Trost.

„Denken Sie sich nur, mein Bräutigam will
mich nicht heiraten!" — „Das ist doch nicht
so schlimm, gnädiges Fräulein; einen Bräuti-
gam, der Sie nicht heiraten will, finden Sie doch
leicht wieder!" _

In Gedanken.

Im Zoo.

„Der neue Löwe schaut aber gemüt-
lich aus!" — „Der war ooch lange
Jahre in einer sächsischen Menagerie!"

Klassisch.

Dienstmädchen (zu der plötzlich auf-
tauchenden Gnädigen): „Gott, bin ich erschrok-
ken... gnädige Frau schweben aber auch
immer >vie ein Damoklesschwert über meinem
Haupte!" _

olizeiliche Auskunft.

Diener (vertraulich zum Schnorrer, der bei seinem Herrn
zum Mittagessen eingeladen ist): „'s kommt fein noch ',vas . . (als
ihn der Schnorrer fragend anblickt) Sie haben ja 's Besteck schon
eingesteckt!"

„Über den Chrysostomus Bastler ist zu berichten, das; derselbe
früher als großer Schuldenmacher verschrien war, sich aber be-
deutend gebessert hat, Iveil er nichts mehr gepumpt kriegt."

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Flamingo"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Weltkrieg <1914-1918>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 148.1918, Nr. 3789, S. 82

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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