Fliegende Blätter (148.1918 (Nr. 3780-3805))

Kostbares Geschenk.

Aus der I n st r n k t i o n s st» n d c.

Unteroffizier (zu einem Landsturmmann): „Meier, wo schauen
Sic wieder hin? Sie haben ans mich zn blicken nnd nicht in die

Zukunft!"

Glosse

2Pir könnten so friedlich leben
Und könnten so einig sein,

Wenn wir auch andern vergäben.
Was wir uns selbst verzeih'«.

Sommerstorff.

Das P u m p g c u i c.

„Was man doch aus einem ivildfremde» Menschen machen kann.
Gestern Hab' ich den Zeiselmeicr kennen gelernt und heut' bin ich ihm
schon zweihundert Mark schuldig."

Zeitgemäße Anzeigen.

Lawn-Tennisplatz gegen Kraut- | Resolute Dame sucht Stellung
acker nmzntanschen gesucht. i als Hausknecht.

Paket init Fleisch verloren! Der ehrliche Finder ist für morgen
zum Mittagessen eingeladcn.

: _ „Trillermann!" sagt

der Direktor zn seinem
Heldentenor: „Nach der Arie eben ist eine Kaffee-
mühle auf die Bühne geflogen. Singen Sie diese
Arie doch sofort noch einmal! Vielleicht kommt dann
auch der Kaffee dazu!"

Sterbende Patrouille.

rostschauernde Gelände,

Darüber der Nebel braut -
Verhüllt des Weges Ende,

Wohin den Blick ich wende,

Nein Licht — kein Laut!

Trüb wird mein Aug' lind trüber,

Den Rückweg sind' ich nicht —

Ein Strom von Blut fließt ü'rüber,
Ls dringt zu mir herüber
Kein Laut — kein Licht!

Nur Schatten, Traum und Schweigen,
Die Welt zerrinnt in Duft. —

Die Nebel sinken — steigen —

Wie Jahnen, die sich neigen
An einer Gruft.

2n 2rr' und Nacht verloren
2st doch mein Ziel nicht weit,

Schon nah' ich mich den Toren,

Aus Dunst und Nebelfloren
Dämmert die Ewigkeit.

T. «-sa.

Das Hindernis.

„Herrschaft, so gern' tat' ich den Schorschl
verprügeln!" — „Nimm Dir halt a Schneid,

Kleiner!" — „I' kann net; Hab' ja Eier in der Tasch'n!

220