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Die Seele deines Kindes.

Auf dem Standesamt.

''pm'u Standesbeamten doch sagen, er möchte sich etwas beeilen . . das Leben ist so kurz!

An seinem Arbeitszimmer saß der
Pädagoge Doktor Blumschcin. Er schrieb
eben an einem Kapitel des Buches „Die
Seele deines Kindes" und zwar schrieb
er von der „Macht der Güte". Tic
Feder ging schnell über das Papier.
Das Antlitz des Doktors leuchtete Bc-
sriedignng. So schrieb er: „. . . Darum
fort mit Engherzigkeit, Schulmeistere!,
Philistertum: Alles verstehen heißt alles
verzeihen! Kinder sind Kinder, ihrer
Fehler und Schwächen unbewußt, jen
seits von Gut und Böse. Sic verlangen,
auch wenn sie gefehlt haben, eine milde
Hand, ein gütiges Wort. Erhaltet ihnen
die Freude! Seid ihnen Freund und
Spielgenosse! Seid duldsam, seid. . ."

„Tätärätä" . . . ins Zimmer herein
stürmt der kleine Fritzl und schwingt
jubelnd die Kindertrompete, die ihm
die Dienstmagd heimlich auf den voin
Vater pädagogisch sorgfältig aufgeban-
ten Weihnachtstisch gelegt hat.

„Tätärätä. .. hör' nur, Papa! . .."

Wütend wirft der Doktor den Feder-
halter weg und klingelt der Magd:
„Anna, Hab' ich Ihnen nicht schon tau-
sendmal gesagt: Zinn Donnerwetter
nochmal! Der Lausbub gehört ins
Kinderzimmer! Marsch! Sofort!" . . .

Hub weiter schreibt der Doktor:
„Seid duldsam gegen Eure Kinder! Ihr
Leid sei Euer Leid! Ihre Freude sei
Eure Freude!"

Die musikalische Familie.

„Bei Taumlers ist alles musikalisch.
Die Frau spielt Klavier, die Tochter
Geige und er den Gcschivvllenen!"

Der kleine Freigeist.

Maxl war kein rechter Freund vom Beten, trotzdem ihn seine Schwester Klara eifrig dazu anhielt. Eines
Tages nun wäre er beinahe unter ein Automobil gekonimen. Klara, die glaubte, den kleinen Kerl dadurch dem Gebete
gefügiger zu machen, stellte ihm vor, daß er ohne seinen Schutzengel bestimmt getötet oder verletzt worden wäre.

Aber zu ihrem Erstaunen sagt der Taugenichts eiskalt: „Ach, was Schutzengel! Der Mann hat g'ebrcmst!"

R c u e B e r e ch » n n g. I m Ü b e r e i f e r.

„Die Dame, mit der Sie eben sprachen, ist wohl schon sehr „Ich möchte gern eine Schreibmaschine; zu welchem System

alt?" - „Gewiß! Die sieht schon bald llrgroßmntterfrenden ent- raten Sie mir denn?" — „Nun, nehmen Sie unsere Glanznummer

liegen." „Elektra" - an der ist doch nicht zu tippen!"

Ein heißes Hugenpanr will mich betören
Und schlanke blfenglieüer dehnen sich,
bin Mündchen haucht: „sich will dir angehören,
breis ;u, du Iräumer, und umfange mich!"

stlein Herr ist müde...

stch Kind, mein her; ist müde. Meine Kränse
verdorrten längst!m grauen Strahenstaub,
Und melancholstch rascheln deine länze
durch meiner bärten welkes Laub.

fahr wohl, du holde junge Menschenblume,

Und taige, küsse, ssüngern jugesellt!

2war wandt' ich noch aus dunkler krdenkrume,
doch schwebt mein braum schon in der bternenwelt..

Nemharö Volker.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Auf dem Standesamt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schlittgen, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1918
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 150.1919, Nr. 3837, S. 55

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