ältesten aller alten Raben, der krächzend in die Lüfte flog. Aber
auch in dieser brülle forschte Musa ein halbes Menschenalter ver-
gebens nach der tiefen Bedeutung der Worte „Bim Bam".
So ging es weiter. Bach und nach verwandelte der hilfs-
bereite Magier den Weisen in alle möglichen Tiere, in große
und kleine, in alte und junge, in zahme und wilde — immer
umsonst.
„Jetzt weiß ich selber nicht mehr" — sagte der Zauberer
mißmutig, als sie einst wieder am Meeresstrande bei-
sammensaßen — „was ich aus Dir noch n^achen soll!"
„Ach!" seufzte Musa, ohne eigentlich recht zu
wissen, was er sagte. „Ich möchte gerne noch ein
Kolibri werden. (Ein dummer, hübscher, kleiner,
purpurschillernder Kolibri I"
Und sieh da — schon hüpfte der Meise als dum-
mer, hübscher, kleiner, xurpurschillernder Kolibri und
freute sich in neuer lsosfnung des erfüllten Wunsches.
Iujah betrachtete ihn schmunzelnd.
Aber plötzlich erstarrten seine Augen. Denn aus
dem Gebüsch rollte sich eine Riesenschlange, sperrte
den Rachen weit auf und bannte mit ihrem Basi-
liskenblick den kleinen Vogel, der in seinem Willen
völlig gelähmt und machtlos wurde.
Aber während er in diesem Dämmerzustand dem gähnenden
Rachen wie berauscht zitternd näher und näher trippelte, lösten sich
plötzlich alle Nebel und Schleier von seinem Geiste. Das Urwesen der
Dinge war vor ihm aufgetan. (Er erkannte den Zweck alles Irdischen
und mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung murmelte er:
„Jetzt weiß ich es! Das tvelträtsel öffnet sich meinen Sinnen.
Ich erkenne deine Bedeutung, o Bim Bam! . . Bim Bam l . .
Bim Baml . . Man kann auch „Bam BimI" sagen!"
Und mit einem kleinen tiefen Seufzer verschwand er in dem gähnenden Schlunde. . . .
k<Äei Hübner — da (iben zwei Damen,
Tr‘; Die winken den Kellner heran.
Zwei Corfenltücke sie nahmen
Und diskutierten sodann:
J3> Laffeekifch.
„(Uenn ich mich einmal vermähle“ —
So sagt die Schlanke und lacht —
„Dann {ehe ich (ehr auf die Seele,
Obgleich sie sich unsichtbar macht.
Ms Händen musi er mich tragen
(Die Schlanken sind ja nicht schwer)
Dur dann allein kann id> sagen:
Mein Ideal, da; ist Gr.“
Die Dicke jedoch überlegen
Sagt kichernd: „Die Seele? Gin Schmarr'n!
Im 0eld[ack musi sich was regen,
Dur dann gehe ich ihm ins Garn.“
So stritten sie lange noch weiter . . .
Das Schicksal hat’s droben vernommen.
Gs lächelte spöttisch und heiter:
Die zwei haben keinen bekommen.
Fj. ßarz.
auch in dieser brülle forschte Musa ein halbes Menschenalter ver-
gebens nach der tiefen Bedeutung der Worte „Bim Bam".
So ging es weiter. Bach und nach verwandelte der hilfs-
bereite Magier den Weisen in alle möglichen Tiere, in große
und kleine, in alte und junge, in zahme und wilde — immer
umsonst.
„Jetzt weiß ich selber nicht mehr" — sagte der Zauberer
mißmutig, als sie einst wieder am Meeresstrande bei-
sammensaßen — „was ich aus Dir noch n^achen soll!"
„Ach!" seufzte Musa, ohne eigentlich recht zu
wissen, was er sagte. „Ich möchte gerne noch ein
Kolibri werden. (Ein dummer, hübscher, kleiner,
purpurschillernder Kolibri I"
Und sieh da — schon hüpfte der Meise als dum-
mer, hübscher, kleiner, xurpurschillernder Kolibri und
freute sich in neuer lsosfnung des erfüllten Wunsches.
Iujah betrachtete ihn schmunzelnd.
Aber plötzlich erstarrten seine Augen. Denn aus
dem Gebüsch rollte sich eine Riesenschlange, sperrte
den Rachen weit auf und bannte mit ihrem Basi-
liskenblick den kleinen Vogel, der in seinem Willen
völlig gelähmt und machtlos wurde.
Aber während er in diesem Dämmerzustand dem gähnenden
Rachen wie berauscht zitternd näher und näher trippelte, lösten sich
plötzlich alle Nebel und Schleier von seinem Geiste. Das Urwesen der
Dinge war vor ihm aufgetan. (Er erkannte den Zweck alles Irdischen
und mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung murmelte er:
„Jetzt weiß ich es! Das tvelträtsel öffnet sich meinen Sinnen.
Ich erkenne deine Bedeutung, o Bim Bam! . . Bim Bam l . .
Bim Baml . . Man kann auch „Bam BimI" sagen!"
Und mit einem kleinen tiefen Seufzer verschwand er in dem gähnenden Schlunde. . . .
k<Äei Hübner — da (iben zwei Damen,
Tr‘; Die winken den Kellner heran.
Zwei Corfenltücke sie nahmen
Und diskutierten sodann:
J3> Laffeekifch.
„(Uenn ich mich einmal vermähle“ —
So sagt die Schlanke und lacht —
„Dann {ehe ich (ehr auf die Seele,
Obgleich sie sich unsichtbar macht.
Ms Händen musi er mich tragen
(Die Schlanken sind ja nicht schwer)
Dur dann allein kann id> sagen:
Mein Ideal, da; ist Gr.“
Die Dicke jedoch überlegen
Sagt kichernd: „Die Seele? Gin Schmarr'n!
Im 0eld[ack musi sich was regen,
Dur dann gehe ich ihm ins Garn.“
So stritten sie lange noch weiter . . .
Das Schicksal hat’s droben vernommen.
Gs lächelte spöttisch und heiter:
Die zwei haben keinen bekommen.
Fj. ßarz.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bim Bam"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 150.1919, Nr. 3850, S. 185
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg