Trost.
Der S ch w »t.
,,-H>hnc jede Anerkennung und Bclohnnng
dem Herrn die Zeit anzeigen -- nein", jagte
die Sanduhr zur Räderuhr, „ich mag jetzt
einmal nicht mehr."
„Ganz meine Meinung!" tickte die andere.
„Er soll nur einmal sehen, wie er ohne unsere
Hilfe mit der Stunde zurecht kommt. Ich
mache nicht länger seinen Sklaven."
„Wenn wir zusammcnhaltcn —"
„Ja, wenn wir einig sind —"
„Gelobst du mir's?"
„Versprichst du mir's?"
„Für alle Zeiten!"
„Mit sämtlichen Zeigern!"
Nach diesem Trcuschwur kam der Herr
herein und betrachtete die beiden Uhren. „Zwei
sind mir eigentlich zu viel!" sagte er. „Wir
wollen doch einmal sehen, welche zuerst ausläßt
— die muß zum Trödler."
Dann zog er die Rädernhr ans imb stellte
die Sanduhr ans den Kopf.
„Tick tack! Tick-tack!" ging die eine.
„Ss-st! Ss-st!" rieselte die andere.
„Du hast doch geschworen?" zürnte diese.
„Was ist's denn mit deinem Eid?" schalt
die andere.
„Ach! Ich wollte ja auch!" rief da die
erste und warf sich in die Brust. „Aber die
Feder —"
„Ganz wie bei mir!" krächzte die andere
stolz. „I ch wäre standhaft geblieben — aber,
weißt du, der Sand". . . .
w. ffjerbtrt.
Zurechtweisung.
„Mama, mich juckt's — ich glaub', ich Hab'
Ungeziefer." — „Schäm' Dich, Max, so was zu
sagen! Ungeziefer hat unsereins überhaupt
nicht — das kann höchstens ein verirrter
Floh sein!"
Nörgle r.
„Wie alt sind Sic, Maier?" — „Übermorgen
wert»' ich 24 Jahr'." — „Natürlich erst wieder
übermorgen — nur alles ans die lange
Bank schieben!"
„Heut' schau'n S' aber einmal vergnügt drein, Herr Baunzenberger?!" —
„Meiner Frau ihr sechzigster Geburtstag is." — „Aha, daher!" — „Ja!
I' glaub', 's Gröbste Hab' i' jetzt hinter mir."
Kreislauf.
ch war beklopft, behorcht, beäugt.
Am Ende war der Ar;t geneigt,
Mir hundert Griesgramm zu verschreiben:
„Rezept am Schalter vorzuzeigen!"
„Mein Fräulein 2, ich bitte sehr —“
„Bedaure, Schalter M, mein Herr!"
„Herr M, ich möchte nur mal sra — " —
„Zum Donnerwetter, Schalter A!"
,,'n Tag, Herr Äommunalverba- " —
„Schon gut! Dorrrt Schalter A!"
„Herr Schalter A, gestalten Sie" —
„Dorrrt, bitte, Schalter 2!"
'iU
„Herr Schalter A, gestatten Sie" —
„Dorrrt, bitte, Schalter 21"
„Genug Hab' ich herumgestritten—" —
„’s ist zwölf! Auf morgen muß ich bitten ..."
Fritz tllüUcc.
Der S ch w »t.
,,-H>hnc jede Anerkennung und Bclohnnng
dem Herrn die Zeit anzeigen -- nein", jagte
die Sanduhr zur Räderuhr, „ich mag jetzt
einmal nicht mehr."
„Ganz meine Meinung!" tickte die andere.
„Er soll nur einmal sehen, wie er ohne unsere
Hilfe mit der Stunde zurecht kommt. Ich
mache nicht länger seinen Sklaven."
„Wenn wir zusammcnhaltcn —"
„Ja, wenn wir einig sind —"
„Gelobst du mir's?"
„Versprichst du mir's?"
„Für alle Zeiten!"
„Mit sämtlichen Zeigern!"
Nach diesem Trcuschwur kam der Herr
herein und betrachtete die beiden Uhren. „Zwei
sind mir eigentlich zu viel!" sagte er. „Wir
wollen doch einmal sehen, welche zuerst ausläßt
— die muß zum Trödler."
Dann zog er die Rädernhr ans imb stellte
die Sanduhr ans den Kopf.
„Tick tack! Tick-tack!" ging die eine.
„Ss-st! Ss-st!" rieselte die andere.
„Du hast doch geschworen?" zürnte diese.
„Was ist's denn mit deinem Eid?" schalt
die andere.
„Ach! Ich wollte ja auch!" rief da die
erste und warf sich in die Brust. „Aber die
Feder —"
„Ganz wie bei mir!" krächzte die andere
stolz. „I ch wäre standhaft geblieben — aber,
weißt du, der Sand". . . .
w. ffjerbtrt.
Zurechtweisung.
„Mama, mich juckt's — ich glaub', ich Hab'
Ungeziefer." — „Schäm' Dich, Max, so was zu
sagen! Ungeziefer hat unsereins überhaupt
nicht — das kann höchstens ein verirrter
Floh sein!"
Nörgle r.
„Wie alt sind Sic, Maier?" — „Übermorgen
wert»' ich 24 Jahr'." — „Natürlich erst wieder
übermorgen — nur alles ans die lange
Bank schieben!"
„Heut' schau'n S' aber einmal vergnügt drein, Herr Baunzenberger?!" —
„Meiner Frau ihr sechzigster Geburtstag is." — „Aha, daher!" — „Ja!
I' glaub', 's Gröbste Hab' i' jetzt hinter mir."
Kreislauf.
ch war beklopft, behorcht, beäugt.
Am Ende war der Ar;t geneigt,
Mir hundert Griesgramm zu verschreiben:
„Rezept am Schalter vorzuzeigen!"
„Mein Fräulein 2, ich bitte sehr —“
„Bedaure, Schalter M, mein Herr!"
„Herr M, ich möchte nur mal sra — " —
„Zum Donnerwetter, Schalter A!"
,,'n Tag, Herr Äommunalverba- " —
„Schon gut! Dorrrt Schalter A!"
„Herr Schalter A, gestalten Sie" —
„Dorrrt, bitte, Schalter 2!"
'iU
„Herr Schalter A, gestatten Sie" —
„Dorrrt, bitte, Schalter 21"
„Genug Hab' ich herumgestritten—" —
„’s ist zwölf! Auf morgen muß ich bitten ..."
Fritz tllüUcc.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Trost"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1919
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1924
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 151.1919, Nr. 3863, S. 70
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg