Me sich Herr Bäuchl im Bade beim Rückenschwimmen gegen Zusammenstöße sichert.
Der weise Vater.
Zu spät.
Ein Vater ging mit seinem Sohne
spazieren. Da fiel dem letzteren du,
daß ihm die Mntter aufgetragen habe,
der Tante etwas telephonisch zur Kennt-
nis zu bringen — und der Vater sagte
zu ihm: „Gut, dann telephoniere!" Da
begaben sie sich in ein Gebäude, in dein
sich zwei Telephonautomaten befanden;
aber beide Kabinen waren besetzt — die
eine von einer Dame, die andere von
einem Herrn. Und der Sohn stellte sich
wartend dort auf, wo die Dame sprach.
Da hob der Vater mahnend den Zeige-
finger und gab ihm die gute Lehre:
„Du, Du, iit einem solchen Falle stellt
man sich immer bei dem Herrn an
— denn eine Dame braucht stets
länger!" &i>. M.
J i» Zweifc l.
„Erich? — Oder irr' ich?"
3cf) klopfe an der Liebsten Tür.
Es ist schon spät.
Ich lausche ihrer Stimme Ton und
klopfe wieder.
Es ist schon spät.
Verschlossen bleibt der Liebsten Tür,
Wohl weil es spät.
Und klagend sink' ich vor der Türe
Schwelle nieder
Des Nachts gar spät. — —
Als kam die Sonne an die Tür,
Lin Gtem weht.
Ein bleicher Engel kündet das Nicht-
wiedei finden.
Die Zeit vergeht.
Der Sonne Schein schleicht an die Tür
Wie fromm Gebet.
Den Engel aber seh' ich weiße Lilien
winden.
Es ist zu spät.
Maria von Lortens-Hofmann.
Praktisch.
„Der Professor hat seine Braut mit Röntgenstrahlen durch-
leuchtet?" — „Ja — er wollte doch fcststcllen, ob sie auch das
Herz ans dem rechten Fleck hat."
Im Dusel.
,,Ro' no' ... da war do' sonst ka' Kaktusplantagel
Oie Maldduachrn.
cm Geizhals, der als Burgherr auf
hoheneichen last,
Der Wald mit [einem Reichtum schon
lang am herzen lrast.
Was trug die Bracht der Stämme ihm
an gemünztem Gold?
Was [chlug aus ihrem holze die Hab-
gier schweren Sold?
0b auch das Golk drob murrte, ob Ireunde ihn gewarnt,
11) m lag die dürre Seele von eitlem Glanz umgarnt,
kr liest den kichwald fällen, dast Hirsch entfloh und Reh,
Da st bell die Bäume schrieen in Sturz und Sterbensweb.
Huf Wagen und auf Schleifen zog man die Stämme fort,
ks sind die edlen Kranen in Staub und Schmust verdorrt.
Die Wurzeln aber gruben mit dumpfem Ironknechtfleist
Schwerächzend aus dem Bode» die Söldner müd und Heist.
Die 6rdc war zerrissen, so weit das Rüge sab.
ks lagen Wurzelknoten mit Hundert Armen da —
Und wie ein Haust von Drachen, gar greulich anzuschau'n,
Sab man sie. Hoch geschichtet, sich in die Lüfte bau'n.
Der Sommer ist vergangen. Der Herbst zog in das Land.
Der Sturm, den einst gefangen des Waldes Schutz und Wand,
Blies ohne Wach und Wehre zur alten Burg empor,
ks johlten durch die Gänge der Rachegeister Ghor.
152
Der weise Vater.
Zu spät.
Ein Vater ging mit seinem Sohne
spazieren. Da fiel dem letzteren du,
daß ihm die Mntter aufgetragen habe,
der Tante etwas telephonisch zur Kennt-
nis zu bringen — und der Vater sagte
zu ihm: „Gut, dann telephoniere!" Da
begaben sie sich in ein Gebäude, in dein
sich zwei Telephonautomaten befanden;
aber beide Kabinen waren besetzt — die
eine von einer Dame, die andere von
einem Herrn. Und der Sohn stellte sich
wartend dort auf, wo die Dame sprach.
Da hob der Vater mahnend den Zeige-
finger und gab ihm die gute Lehre:
„Du, Du, iit einem solchen Falle stellt
man sich immer bei dem Herrn an
— denn eine Dame braucht stets
länger!" &i>. M.
J i» Zweifc l.
„Erich? — Oder irr' ich?"
3cf) klopfe an der Liebsten Tür.
Es ist schon spät.
Ich lausche ihrer Stimme Ton und
klopfe wieder.
Es ist schon spät.
Verschlossen bleibt der Liebsten Tür,
Wohl weil es spät.
Und klagend sink' ich vor der Türe
Schwelle nieder
Des Nachts gar spät. — —
Als kam die Sonne an die Tür,
Lin Gtem weht.
Ein bleicher Engel kündet das Nicht-
wiedei finden.
Die Zeit vergeht.
Der Sonne Schein schleicht an die Tür
Wie fromm Gebet.
Den Engel aber seh' ich weiße Lilien
winden.
Es ist zu spät.
Maria von Lortens-Hofmann.
Praktisch.
„Der Professor hat seine Braut mit Röntgenstrahlen durch-
leuchtet?" — „Ja — er wollte doch fcststcllen, ob sie auch das
Herz ans dem rechten Fleck hat."
Im Dusel.
,,Ro' no' ... da war do' sonst ka' Kaktusplantagel
Oie Maldduachrn.
cm Geizhals, der als Burgherr auf
hoheneichen last,
Der Wald mit [einem Reichtum schon
lang am herzen lrast.
Was trug die Bracht der Stämme ihm
an gemünztem Gold?
Was [chlug aus ihrem holze die Hab-
gier schweren Sold?
0b auch das Golk drob murrte, ob Ireunde ihn gewarnt,
11) m lag die dürre Seele von eitlem Glanz umgarnt,
kr liest den kichwald fällen, dast Hirsch entfloh und Reh,
Da st bell die Bäume schrieen in Sturz und Sterbensweb.
Huf Wagen und auf Schleifen zog man die Stämme fort,
ks sind die edlen Kranen in Staub und Schmust verdorrt.
Die Wurzeln aber gruben mit dumpfem Ironknechtfleist
Schwerächzend aus dem Bode» die Söldner müd und Heist.
Die 6rdc war zerrissen, so weit das Rüge sab.
ks lagen Wurzelknoten mit Hundert Armen da —
Und wie ein Haust von Drachen, gar greulich anzuschau'n,
Sab man sie. Hoch geschichtet, sich in die Lüfte bau'n.
Der Sommer ist vergangen. Der Herbst zog in das Land.
Der Sturm, den einst gefangen des Waldes Schutz und Wand,
Blies ohne Wach und Wehre zur alten Burg empor,
ks johlten durch die Gänge der Rachegeister Ghor.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wie sich Herr Bäuchl im Bade beim Rückenschwimmen gegen Zusammenstöße sichert" "Im Dusel" "Die Walddrachen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1919
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1924
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 151.1919, Nr. 3870, S. 152
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg