ein, um durch den scharfen Geruch die Bestie zu verscheuchen. Man
verbrachte eine Nacht, reich an Seufzern und wilden Träumen,
und wachte mit zerschlagenen Gliedern auf. Gleich nach dem Früh-
stück sollte die Jagd weitergehen.
Plötzlich klingelte es und Mina führte den kleinen Paul,
Märchens Freund, herein.
Er machte eine artige Verbeugung und sagte ein wenig auf-
geregt: „Einen schönen Gruß von Mama — und ich soll das Glas
wieder zurückbringen. Ich habe doch meins gestern heimlich mit
dem von Mäxchen vertauscht, ivcil er zwei gefangen hatte,
ich aber nur einen. Ich ivill's aber geiviß nicht wieder tun."
Er reichte das Glas hin: Im trüben Wasser schwammen zwei
von den gefürchteten Saugern. Mina stieß einen ihrer Größe
entsprechenden Seufzer der Erleichterung aus und auch den anderen
fiel ein Stein von: Herzen. Paul erhielt ein großes Stück Kuchen
und wußte selbst nicht, warum.
Aber wenn Vater wieder Pudding essen soll, dann legt er
immer den Löffel weg und sagt: „Nee, seit damals kann ich so
einen bibbernden, schwabbligen Pudding nicht niehr anschauen.
Ich inuß immer an den Blutegel denken. . . ."
Sic kennt sich aus.
Geht nicht mehr.
„Aus dem jungen Maier wird ein-
mal nichts." — „Glauben Sie?" — „Ja,
er lernt für die heutige Zeit
zuviel."
In Not.
®mei', üu liab's Dirnöl,
Wia schö' bist öu heul' I
3' könnt' 6t’ glei' fressen
Vor mordsgroßer Freud'.
<V mei', üu liab's Dirndl,
Was fang' t’ na' o?!
Verzweifeln rein müaßt' i' .
Als lediger Mo'.
3’ müaßt' unseren Herrgott
Für dei' liab's arm's Leb'n
Mei' allerbest' Ripp'n
Zum Nachmacha geb'n.
Und wenn du na' wieder
So schö' waarst wia heut',
2' taat di' halt n o' m a l
Auffressen vor Freud'.
3of. 6ftt.
Boshaft.
„Mein Mattu hat das Unglück, daß
er bei den harmlosesten Dingen die
fürchterlichsten Gesichter schneidet. Wie
er um mich angehaltcn hat, hat man
gemeint, er erstickt." — „Das glaub'
ich!"
Einfach.
„Der Maler Klcckserl behauptet, er
kann nur arbeiten, wenn er gut auf-
gelegt ist." — „Ich Hab' ihn überhaupt
noch nicht arbeiten sehen." — „Da war
er halt noch nicht gut aufgelegt."
„Wie lMt Du denn, liebes Kind?" — „Mein Herr, ich bin kein Anknüpfungspunkt!"
" ' f Schrecklich.
„Ich Hab' den Schieber getroffen
6’ ürsorgli ch. und könnt' ihn gar nicht wieder los-
Hcrr Zittcrmann und seine Gattin schleppen sich mit großen Paketen ab. — „Was ist kriegen." — „Nun, Du hast ja nichts
denn los?" fragt ein Bekannter. — „Ach!" sagt Zittermann. „Unsere Köchin hat alles alte versäumt." — „So, eine Stunde Hab'
Geschirr zerschlagen. Jetzt tragen wir ihr dazu neues heim — sonst bleibt sie uns nimmer." ich nicht privatisieren können."
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verbrachte eine Nacht, reich an Seufzern und wilden Träumen,
und wachte mit zerschlagenen Gliedern auf. Gleich nach dem Früh-
stück sollte die Jagd weitergehen.
Plötzlich klingelte es und Mina führte den kleinen Paul,
Märchens Freund, herein.
Er machte eine artige Verbeugung und sagte ein wenig auf-
geregt: „Einen schönen Gruß von Mama — und ich soll das Glas
wieder zurückbringen. Ich habe doch meins gestern heimlich mit
dem von Mäxchen vertauscht, ivcil er zwei gefangen hatte,
ich aber nur einen. Ich ivill's aber geiviß nicht wieder tun."
Er reichte das Glas hin: Im trüben Wasser schwammen zwei
von den gefürchteten Saugern. Mina stieß einen ihrer Größe
entsprechenden Seufzer der Erleichterung aus und auch den anderen
fiel ein Stein von: Herzen. Paul erhielt ein großes Stück Kuchen
und wußte selbst nicht, warum.
Aber wenn Vater wieder Pudding essen soll, dann legt er
immer den Löffel weg und sagt: „Nee, seit damals kann ich so
einen bibbernden, schwabbligen Pudding nicht niehr anschauen.
Ich inuß immer an den Blutegel denken. . . ."
Sic kennt sich aus.
Geht nicht mehr.
„Aus dem jungen Maier wird ein-
mal nichts." — „Glauben Sie?" — „Ja,
er lernt für die heutige Zeit
zuviel."
In Not.
®mei', üu liab's Dirnöl,
Wia schö' bist öu heul' I
3' könnt' 6t’ glei' fressen
Vor mordsgroßer Freud'.
<V mei', üu liab's Dirndl,
Was fang' t’ na' o?!
Verzweifeln rein müaßt' i' .
Als lediger Mo'.
3’ müaßt' unseren Herrgott
Für dei' liab's arm's Leb'n
Mei' allerbest' Ripp'n
Zum Nachmacha geb'n.
Und wenn du na' wieder
So schö' waarst wia heut',
2' taat di' halt n o' m a l
Auffressen vor Freud'.
3of. 6ftt.
Boshaft.
„Mein Mattu hat das Unglück, daß
er bei den harmlosesten Dingen die
fürchterlichsten Gesichter schneidet. Wie
er um mich angehaltcn hat, hat man
gemeint, er erstickt." — „Das glaub'
ich!"
Einfach.
„Der Maler Klcckserl behauptet, er
kann nur arbeiten, wenn er gut auf-
gelegt ist." — „Ich Hab' ihn überhaupt
noch nicht arbeiten sehen." — „Da war
er halt noch nicht gut aufgelegt."
„Wie lMt Du denn, liebes Kind?" — „Mein Herr, ich bin kein Anknüpfungspunkt!"
" ' f Schrecklich.
„Ich Hab' den Schieber getroffen
6’ ürsorgli ch. und könnt' ihn gar nicht wieder los-
Hcrr Zittcrmann und seine Gattin schleppen sich mit großen Paketen ab. — „Was ist kriegen." — „Nun, Du hast ja nichts
denn los?" fragt ein Bekannter. — „Ach!" sagt Zittermann. „Unsere Köchin hat alles alte versäumt." — „So, eine Stunde Hab'
Geschirr zerschlagen. Jetzt tragen wir ihr dazu neues heim — sonst bleibt sie uns nimmer." ich nicht privatisieren können."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sie kennt sich aus"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1919 - 1919
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 151.1919, Nr. 3873, S. 194
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg