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Goldftrom verlor fleh in die Finfternis
Des Nebelabends, die erbarmungslos,

Was liebt und febön, in ihrem Schlund begrub ...

Da, wie ein Schwarm von Tauben flogen Engel
Vom Himmel nieder, schöpften mit den Händen,
Zu rosigen Becberlein sie sorglich faltend,

Aus der kriftallnen Woge, flatterten
Von dannen wieder mit der lautern Beute
Und netzten mit dem klaren Tau der Töne
Die Silberlilien im Himmelsgarten
Und tränkten zärtlich leidverdorrte Herzen
Und träufelten in brennend tiefe Wunden
Des Wohllauts linden Balsam liebevoll.

Und füßer dufteten die Blutenkelche
Und Wunden schlossen fleh. Es atmeten
Die Grambedrückten freier. Trüben Augen
Erschien der Himmel wieder voller Sterne.

Solang die Töne quollen, schwangen fleh
Die Engel bin und wieder, walteten
Wie Bienen emsig ihres Liebeswerks:

Und jedes Tropf lein wurde so zum Segen
Und jedes Weilchen, das dem dunklen Grund
Des Genius entsprang, zu heiterem Licht —

Und was verriefeln wollte, klang und lebte .. .

0 Wunder, ungeahnt und ungefeh’n:

Was göttlich ist, kann nicht verloren geh’n!

Reinhard Volker.

Als Satan einem Manne grollte
Und ihn arg bestrasen wollte,
Hat er ihm ein Weib gegeben,
Wunderschön und dumm da-
neben.

Alb. Nodtrich.

Sie Früchte, die mir in den Schoß
Gefallen, mag ich nicht erraffen.
Als wahres Glück erscheint mir
bloß:

Mit Erfolg zu schaffen.

«. cs. w.

Ante Erfahrungen haben den Nachteil, daß man sie immer
erst da macht, wo man sie schon brauchen könnte. n>. M.

Saß übers Blatt ein Heuschreck lief
Und daun ins Tintenfaß gesprungen,

Freut manchen als Entschuldigungsbrief,

Wenn heute ihm kein Vers gelungen. i'ncroit.

Auf seine Ehrlichkeit tut sich oft der am meisten zugute, dem
ein beabsichtigter Schwindel nicht gelungen ist. tiuurr.

„Die schlecht ist doch die heutige Jugend!"

Heut' mancher Sittenrichter klagt.

Doch glaub' ich, meine Urgroßtante
Hat ganz dasselbe schon gesagt. ®. <s. tu.

Horzüge zeigen sich besonders darin, daß sie sich nicht immer

5 e' B e tt. 4j. Sturm.

G ntm iitifl.

Alte Dame (in der Straßenbahn, als der vor ihr stehende
Herr sich beim Anziehen des Wagens schon zum drittenmal auf
ihren Schoß setzt): „Hören Sie, das ist ja schrecklich ! Jetzt bleib en
Sie aber endlich sitzen."

Im Trauerspiel.

„Sie weinen nimmer, Frau Huber?" — ,,J' derf nimmer
— i' hab' um einen Akt z'weni' Taschentuch eln mit-
g'nommen."

Bittere Wahrheit.

Beamtensfrau (schmollend): „Ganz geringe Leute leisten
sich eine viel bessere Lebensweise wie wir." — Beamter: „Schon
richtig; aber wir gehören halt leider nicht zu den geringen
L e u t c it!"

Ballade.

Junker Jan von Iuckdestart
Mit seinem Stachelstoppelbart
Naschen möchte und nippen

Von schönen Mädchenlippen.

Doch das Mädchen sagt: „Nee, nee!
Junker Jan, Ihr tut mir weh.

Meine roten, weißen, weichen Bäcklein —
Die sind mir zu lieb!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
Ohne Titel "Ballade"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Storch, Carl
Sattler, Joseph
Entstehungsdatum
um 1919
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1924
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 151.1919, Nr. 3878, S. 247

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