Der Gedanke.
Dichter legte den Deckel auf das Tintenfaß.
Da klopfte es. „fjereiit!" sagte er. Aber es kain niemand.
Tr ging an die Tür und öffnete sie. Rein Mensch stand draußen.
Jetzt machte er das Fenster auf. Jedoch dort war auch keine
Seele zu sehen, die geklopft haben sollte. Das heißt, gewöhnlich
klopfen ja Seelen nicht; aber bei Dichter n könnte es immerhin
Vorkommen.
Ls wurde ihm beinahe unheimlich zumute — umsomehr, als
es bald darauf wieder klopfte. Und zwar noch viel deutlicher.
„kVer ist denn da?" sagte er laut. „Und wo denn?"
„Pier!" rief da eine feine Helle Stimme. Sie kam aus dem
Tintenfaß.
Lr hob den Deckel. Da sprang ein winzig kleines kvichtchen
heraus.
„kV er bist du denn?" fragte der Dichter.
„Lin Gedanke — mit Respekt zu melden!" sagte das durch-
sichtige Ding. „Ich möchte gern heute noch aufs Papier."
„kvarum eilt's dir denn so?"
„kveil ich bis morgen ertrinke."
„So geh' her, komischer Kauz!" meinte er mitleidig und brachte
ihn zu Papier.
Dort lag der Gedanke steif und unbeweglich, „kvas soll ich
denn mit dir machen?" meinte der Poet.
„Ach!" seufzte der Kobold. „Ich bin so müd. Laß mich hier
schlafen bis morgen — wenn die Sonne kommt, dann wecke
niich auf!"
Der Dichter nickte und gewährte ihm das erbetene Nacht-
quartier. — Und siehe da, als die Sonne kani, wurde ein Lied
daraus, das jauchzend in die kvelt hinausflog. Wilhelm Serben.
(Auflösung svlgt in der nächsten Nummer.)
Else, ivas tust Du denn da mit der ansgeplatzten Leberwurst?" — „
Zunähen!
Dichter legte den Deckel auf das Tintenfaß.
Da klopfte es. „fjereiit!" sagte er. Aber es kain niemand.
Tr ging an die Tür und öffnete sie. Rein Mensch stand draußen.
Jetzt machte er das Fenster auf. Jedoch dort war auch keine
Seele zu sehen, die geklopft haben sollte. Das heißt, gewöhnlich
klopfen ja Seelen nicht; aber bei Dichter n könnte es immerhin
Vorkommen.
Ls wurde ihm beinahe unheimlich zumute — umsomehr, als
es bald darauf wieder klopfte. Und zwar noch viel deutlicher.
„kVer ist denn da?" sagte er laut. „Und wo denn?"
„Pier!" rief da eine feine Helle Stimme. Sie kam aus dem
Tintenfaß.
Lr hob den Deckel. Da sprang ein winzig kleines kvichtchen
heraus.
„kV er bist du denn?" fragte der Dichter.
„Lin Gedanke — mit Respekt zu melden!" sagte das durch-
sichtige Ding. „Ich möchte gern heute noch aufs Papier."
„kvarum eilt's dir denn so?"
„kveil ich bis morgen ertrinke."
„So geh' her, komischer Kauz!" meinte er mitleidig und brachte
ihn zu Papier.
Dort lag der Gedanke steif und unbeweglich, „kvas soll ich
denn mit dir machen?" meinte der Poet.
„Ach!" seufzte der Kobold. „Ich bin so müd. Laß mich hier
schlafen bis morgen — wenn die Sonne kommt, dann wecke
niich auf!"
Der Dichter nickte und gewährte ihm das erbetene Nacht-
quartier. — Und siehe da, als die Sonne kani, wurde ein Lied
daraus, das jauchzend in die kvelt hinausflog. Wilhelm Serben.
(Auflösung svlgt in der nächsten Nummer.)
Else, ivas tust Du denn da mit der ansgeplatzten Leberwurst?" — „
Zunähen!
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Rätselhafte Inschrift" "Praktisch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1919
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1924
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 151.1919, Nr. 3878, S. 253
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg