ÄIIff stli ch.
„'Jltfu morgen heiraten Sic, Fräulein?" — „Ja, ich Hab'
mich heute schon erkundigt, ob der Standesbeamte gesund ist/'
Narreteien.
<7>ie Klugheit ist fürs Glück Du darfst dich über der andern
nirfif mit Sparren
Nicht allzusehr erbosen!
Denn wisse: Über die kleinen
Narren
Lachen zumeist die großen.
®. e. W,
Literaturkennc r.
„Auf diesem Sofa soll einst Goethe gesessen haben." „Ent-
schuldigen Sie, ist das vielleicht der westöstliche Diwan?"
^ie Klugheit ist fürs Glück
nicht gut.
Glück ist nur Narren zugedacht
Und auch der Liebe Glück beruht
Drauf, daß sie uns zu Narren
macht.
Der Einzige.
Alles rennt hinter einem Mann her. „Hat er gestohlen?"
— „Nein! Das sind lauter Neugierige. Er hat vorhin gesagt, er
weiß, wie Ivir dran sind."
Pantoffelheld.
„Ihre Frau ist ja nicht da — heizen Sie doch nach, wenn
Sie frieren!" — „Hab' keine Kohlen." — „Aber doch Holzscheiter."
— „Die hat sie numeriert."
Ai i ß v c r st a n d c >i.
„Aber, Berta, alles bringen Sie wieder verkehrt vom Markt
heim — haben Sie denn nicht für fünf Pfennig Hirn?!" —
„Das haben Sie mir ja gar nicht angeschafst."
I reulos war Herr Artur Stiebei —
■* Treulos, daß das Wort gebricht.
Denn er liebte das Geliebel,
Aber — ach! — die Liebe nicht.
Mittels Garderobetrickeil,
Die er meisterlich studiert,
Hat in süßen Augenblicken
Er der Mädchen Sinn verwirrt.
Montags ganz in braune III Dresse
Fuhr er Ski mit Lina Knax.
Weiß in wolliger Sportnoblesse
Lief mit Lott’ er Dienstags stracks.
Mittwochs grün und äußerst schneidig
Kreuzte er Eifriedens Bahn.
Doch am Donnerstage saust’ er
Gelb mit Iiulda Potz hindann.
Freitags kam er grau - gewürfelt
Berta Seit’ an Seit’ zu Tal.
Samsta-g war bei Leonoren
Violett er gar einmal.
Sonntags aber brachte Artur
Knallend — schön in Purpurrot
L u 1 u Schnadewiekens Herzchen
Überaus in Liebesnot.
Jeder sagt’ er süße Worte.
Jede fand ihn wunderbar.
Von den sieben ahnte keine,
) Welch’ ein Blaubart Stiebei war.
Aber in dem gleichen Laden
Kauften alle sieben sich
Ihre Schneeschuh-Wintermützen . . .
Schnöder Stiebei, hüte dich!
Denn die Mützenfabrikantin
Hat sein schlimmes Flerz erkannt
Und mit schlauem Sinne flocht sie
Um ihn ihrer Pläne Band.
Sie verstand es, einzufädeln,
Daß sie selbst er bald lud ein —
Und sie sausten miteinander
Auf dem Ski ins Tal hinein.
Schwarz in nie geschautem Glanze
Fuhr er durch des Winters Pracht,
Als mit ihrem linken Schneeschuh
Sie ihn jäh zu Fall gebracht . . .
Ha ! Schon ging’s in eine Mulde
Und hier saß voll Zorn und Spott
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„'Jltfu morgen heiraten Sic, Fräulein?" — „Ja, ich Hab'
mich heute schon erkundigt, ob der Standesbeamte gesund ist/'
Narreteien.
<7>ie Klugheit ist fürs Glück Du darfst dich über der andern
nirfif mit Sparren
Nicht allzusehr erbosen!
Denn wisse: Über die kleinen
Narren
Lachen zumeist die großen.
®. e. W,
Literaturkennc r.
„Auf diesem Sofa soll einst Goethe gesessen haben." „Ent-
schuldigen Sie, ist das vielleicht der westöstliche Diwan?"
^ie Klugheit ist fürs Glück
nicht gut.
Glück ist nur Narren zugedacht
Und auch der Liebe Glück beruht
Drauf, daß sie uns zu Narren
macht.
Der Einzige.
Alles rennt hinter einem Mann her. „Hat er gestohlen?"
— „Nein! Das sind lauter Neugierige. Er hat vorhin gesagt, er
weiß, wie Ivir dran sind."
Pantoffelheld.
„Ihre Frau ist ja nicht da — heizen Sie doch nach, wenn
Sie frieren!" — „Hab' keine Kohlen." — „Aber doch Holzscheiter."
— „Die hat sie numeriert."
Ai i ß v c r st a n d c >i.
„Aber, Berta, alles bringen Sie wieder verkehrt vom Markt
heim — haben Sie denn nicht für fünf Pfennig Hirn?!" —
„Das haben Sie mir ja gar nicht angeschafst."
I reulos war Herr Artur Stiebei —
■* Treulos, daß das Wort gebricht.
Denn er liebte das Geliebel,
Aber — ach! — die Liebe nicht.
Mittels Garderobetrickeil,
Die er meisterlich studiert,
Hat in süßen Augenblicken
Er der Mädchen Sinn verwirrt.
Montags ganz in braune III Dresse
Fuhr er Ski mit Lina Knax.
Weiß in wolliger Sportnoblesse
Lief mit Lott’ er Dienstags stracks.
Mittwochs grün und äußerst schneidig
Kreuzte er Eifriedens Bahn.
Doch am Donnerstage saust’ er
Gelb mit Iiulda Potz hindann.
Freitags kam er grau - gewürfelt
Berta Seit’ an Seit’ zu Tal.
Samsta-g war bei Leonoren
Violett er gar einmal.
Sonntags aber brachte Artur
Knallend — schön in Purpurrot
L u 1 u Schnadewiekens Herzchen
Überaus in Liebesnot.
Jeder sagt’ er süße Worte.
Jede fand ihn wunderbar.
Von den sieben ahnte keine,
) Welch’ ein Blaubart Stiebei war.
Aber in dem gleichen Laden
Kauften alle sieben sich
Ihre Schneeschuh-Wintermützen . . .
Schnöder Stiebei, hüte dich!
Denn die Mützenfabrikantin
Hat sein schlimmes Flerz erkannt
Und mit schlauem Sinne flocht sie
Um ihn ihrer Pläne Band.
Sie verstand es, einzufädeln,
Daß sie selbst er bald lud ein —
Und sie sausten miteinander
Auf dem Ski ins Tal hinein.
Schwarz in nie geschautem Glanze
Fuhr er durch des Winters Pracht,
Als mit ihrem linken Schneeschuh
Sie ihn jäh zu Fall gebracht . . .
Ha ! Schon ging’s in eine Mulde
Und hier saß voll Zorn und Spott
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Blaubart"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 152.1920, Nr. 3884, S. 3
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg