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Neues vom Kiuo.

Ich habe eigene Ansichten über das Kino.

Das beste findet sich gewiß nicht in Europa, gleich gar nicht
in Deutschland, sondern in den hinterindischen Wäldern. Darnach
rangiert Südamerika. Die ausgeprägteste Kinoindustrie freilich
dürfte sich in Jnnerafrika finden. Hier wurde das Kino (was viele
nicht ivissen) 1733 erfunden und gelangte bald nach Europa. In
der ersten Zeit nach seiner Erfindung konnte es sich keinerlei Be-
achtung erringen. Wer wollte in der zivilisierten Welt etwas vom
Kino wissen! Allenfalls ein paar Weinpantscher, ein paar Lohgerber
und ein paar Zahnpulverfabrikantcn. Das Süßliche und Schleimige
am Kino, dessen ganze Schmierigkeit ja schließlich nur die kennen,
die sich täglich mit ihm besudeln müssen, verärgerte. Man ließ es
den Hottentottenweibern, nach deren Geschmack cs allenfalls sein
mochte. Es ist überhaupt beachtenswert, daß im Enistchnngslandc

des Kinos die zngcwandertcn Weißen cs für unter ihrer Würde
erachten, sich mit ihm abzugeben und so kommt es, daß fast aus-
schließlich Schwarze und unter ihnen wieder nur die Verachteten
und Ärmsten sich mit ihm beschäftigen.

Einen eigentlichen Siegeszug durfte das Kino nach Europa
niemals antreten. Es hat eine tiefe Berechtigung, daß cs da kaum
bekannt ist. Unser Volk kann an ihm nicht gesunden. Es bedarf
anderer Heilmittel für seinen Leib und seine Seele als dieser Negcr-
pampc aus den Urwäldern.

Was das alles für haarsträubender Unsinn sei?

Aber so lesen Sie doch bitte selbst im Lexikon nach unter Kino,
>vo Sic erfahren, daß das — ein cingctrockncter, gerbsäurehaltiger
Pflanzensaft von verschiedener Abstammung ist, der zu Arzneien
und anderem verwendet Ivird. Ha»s Laurr.

CÖ'ittK.

wenn du von einem willen willst,
Globin lein wünlchen zielt,
lllerk’ nicht darauf, wohin er Ichaut,
Gib acht, wonach er Welt.

o. e. w.

Ich weih.

Dies willen laste ich mir nimmer rauben,
Nus jedem Grashalm Ipricht's:

Nus Nichts entstehet nichts;

Gott leugnen heilst an wunder glauben.

Mb. Ködertet)

J3j.tr iitli.

Sollen dir Jetlein erträglich lein.

Muht du dich manchmal der Jreiheit erfreu'«,
Soll die Jreiheit dir voll behagen,

Muht du auch manchmal Jestein tragen,

o e. tu.

Die abstehenden Ohren. Fräulein (im Gedränge): „Wie können Sie sich unterstehen, mich ins Ohr
zu kneifen?" — Herr; „Verzeihen Sic, Fräulein, ich wußte tticht, daß Sie 311 dem Ohr gehören!"

G n t m ü t i g.

„Na, Du hast aber ordentlich einge-
hant bei dem Festessen — den Schwcins-
kops hast Dir ja fast ganz allein auf-
gezehrt." — „Ach, weißt ®tt; der hat
mich so traurig angeschant, daß ich cs
nicht länger mitansehen konnte!"

Bodensee-Kallade.

€in Kormoran am Bodenlce
Ctug bitt res Herzeleid,
kr war entbrannt in Liebesweh
Zur haubensteistfustmaid.

Der Kormoran Ichwamm hin zu ihr:
Mein Herz ist liebeskrank.

0 Schönste, last mich dienen dir
N!s haubensteistfustbank.

Die holde Iah ihn Ipöttilch an,
Dann sprach ste: Mach' einmal
Zuerst, verehrter Kormoran,

Den haubensteistfustfall.

Das aber kann kein Kormoran,
wie da der Nrme litt!

Die Maid jedoch verletzt' ihm dann
Den haubensteistfusttritt.

Da war es mit der Lieb' vorbei
Bei unterm Kormoran.

Bald fing er, haubensteistfustfrei,

'ne andre Lieblchaft an. ma|WirK uicit;.

Bor der Schaubude.

„Das soll ein Menschenfresser sein? Der sieht doch ganz gemütlich und zufrieden
drein!" — „Ja, wissen Sie, jetzt verdaut er nämlich gerade einen."

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Vor der Schaubude"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Graetz, Theodor
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1921
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Fremdbild
Menschenfresser

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 155.1921, Nr. 3974, S. 105

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