Zweierlei Standpunkt.
Der Herr in der Rennjacht: „Zwei Jahre meines Lebens gäbe ich darum, wenn ich wüßte, wie die zwei Meter Vorsprung
einzuholen wären." — Der Herr am Seeuser: „Das Hab' ich schon lang gewußt, daß ein Pferd schneller läuft als das andere."
Der Herr B e z i r k s a m t m a n n.
In der Ortschaft N. ist eine Versammlung, zu der auch der
Herr Bezirksamtmauu sein Kommen zngcsagt hat. Die ganze Ge-
meinde, darunter auch der Bürgermeister, ist bereits im Wirts-
haussaal versammelt und warten noch ans den gestrengen Herrn
Bezirksamtmann. Nach Einhalten des bekannten akademischen
Viertels kommt der Herr Bezirksamtmann endlich die Dorfstraße
herauf. Da an diesem Tage eine Prügelhitzc war und der Herr
Bezirksamtmann den Weg vom Amtssitz zur Ortschaft N. zu Fuß
znrückgelegt hatte, war er sehr erhitzt. Der Bürgermeister sah
den Herrn Bezirksamtmann, der sich den Schweiß von der Stirn
wischte, kommen, rückte gleich einen Stuhl zurecht ' und empfing
den Herrn Bezirksamtmann mit den Worten: „Des is rächt, daß
Se a wen'g kumma sen, tun Se si' ncr glei' setz'n, Se wer'n „hunds-
massi" müd sen." Dem gestrengen Herrn Bezirksamtmann gefiel
diese Redensart gar nicht und sagte: „Es ist zwar sehr nett von
Ihnen, Herr Bürgermeister, daß Sie mir einen Stuhl reserviert
haben, aber merken Sie sich! Ein Bezirksamtmann wird niemals
„hundsmüde"." — Der Bürgermeister, etwas verlegen, meinte:
„Noa ja, Herr Bezirksamtmann, ich hob' halt gement, weil Se
so „sanmassi" schwitz'n."
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Der Herr in der Rennjacht: „Zwei Jahre meines Lebens gäbe ich darum, wenn ich wüßte, wie die zwei Meter Vorsprung
einzuholen wären." — Der Herr am Seeuser: „Das Hab' ich schon lang gewußt, daß ein Pferd schneller läuft als das andere."
Der Herr B e z i r k s a m t m a n n.
In der Ortschaft N. ist eine Versammlung, zu der auch der
Herr Bezirksamtmauu sein Kommen zngcsagt hat. Die ganze Ge-
meinde, darunter auch der Bürgermeister, ist bereits im Wirts-
haussaal versammelt und warten noch ans den gestrengen Herrn
Bezirksamtmann. Nach Einhalten des bekannten akademischen
Viertels kommt der Herr Bezirksamtmann endlich die Dorfstraße
herauf. Da an diesem Tage eine Prügelhitzc war und der Herr
Bezirksamtmann den Weg vom Amtssitz zur Ortschaft N. zu Fuß
znrückgelegt hatte, war er sehr erhitzt. Der Bürgermeister sah
den Herrn Bezirksamtmann, der sich den Schweiß von der Stirn
wischte, kommen, rückte gleich einen Stuhl zurecht ' und empfing
den Herrn Bezirksamtmann mit den Worten: „Des is rächt, daß
Se a wen'g kumma sen, tun Se si' ncr glei' setz'n, Se wer'n „hunds-
massi" müd sen." Dem gestrengen Herrn Bezirksamtmann gefiel
diese Redensart gar nicht und sagte: „Es ist zwar sehr nett von
Ihnen, Herr Bürgermeister, daß Sie mir einen Stuhl reserviert
haben, aber merken Sie sich! Ein Bezirksamtmann wird niemals
„hundsmüde"." — Der Bürgermeister, etwas verlegen, meinte:
„Noa ja, Herr Bezirksamtmann, ich hob' halt gement, weil Se
so „sanmassi" schwitz'n."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zweierlei Standpunkt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1921
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1926
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 155.1921, Nr. 3978, S. 137
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg