Aus Liebesgram.
Tief in der grünen Isar
'ne graue Latze liegt.
Der Later, den sie liebte.
Den hat sie nicht gekriegt.
's war ein Salvatorkater,
Der hat nicht Fleisch und Bein,
von Schwärmerei alleine
Rann man nicht glücklich sein.
Drum tat sie sich ertränken.
Du glaubst es nicht, mein Rind?
Glaubst nicht, daß Vieher manchmal
So dumm wie Menschen sind?
<£>. Jegerl.
Warum den» nicht?
Amtsgerichtsrat: „Was ver-
schafft mir die Ehre, Fräulein?" —
Ältliche (als heiratslustig bekannt):
„Ich brauche dringend einen Rat!" —
Amtsgerichtsrat: „Mus; cs gleich
ein Rat sein? Tut es nicht auch ein
Assessor?"
Der Tonfall.
„Na, die Gertrud ist ja nun auch
glücklich verheiratet!" — „Ja, ist sie
denn auch — glücklich verheiratet?"
Das schlaue Minchen.
Papa geht mit Fritz und Minchen
in eine Konditorei. Als mau sich gesetzt
hat, sagt er: „So, jetzt bekommt jedes
von Euch zwei Stück Kuchen und der
Mama bringen wir auch ein Stück mit."
— Da meint das gescheite Minchen:
„Papa, kvnnte nicht jedes von uns
drei Stück bekommen, dann könnten wir
der Mama zwei Stück mitbringen."
Der Biideker.
Es ist doch etivas Gutes, so ein Reisehandbuch; man kann ganz sicher danach gehen.
Anser Hausmeister.
Ansrr Bj0usmriftrr tut den ganzen Tag nichts.
Ls ist ihm noch niemals eingefallen,
Me Hände zu rühren; er m»sz sie nämlich
Stets im politischen Larn ballen.
Ligentlich soll er die Treppen scheuern,
Auf denen der Schmutz schon die Augen peinigt,
Dach hält er es unter der Menschenwürde,
Das? ein Mensch für andre Menschen was reinigt.
Voraussetzung seines Amtes ist ferner,
Dah er im Winter die Heizung betätigt.
Da selbige uorläufig aber still liegt,
So wird der Mann überhaupt nicht benötigt.
Der Hauswirt hält' ihn schon 'rausgeschmissen,
Doch befahl das Wohnungsamt, ihn zu schonen;
Der Mann kriegt sonst keine andre Wohnung,
Drum bleibt er bei uns als Hausmeister wahnen.
Auf die Parteien des Hauses steht er
Mit neuerdings immer mehr drohenden Augen:
Das sind dir faulen Groszkapfeten, welche
Dem arbeitenden Volk das Mark aussaugen!
Man merkt, das; er mit Vergnügen bereit wär',
Gegebenenfalls sie tatzuschlagrn
And dann von ihren verschiedenen Sachen
Das ihm Gefallende fortzi ragen.
Dir Wohnungsnot soll der Teufel holen!
isch kann ja aus meiner Wohnung nicht ausziehen
And in rin den Hausmeister entbehrendes,
Lin simples, aber begnadetes Haus ziehen!
Peter Kotmlso».
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Tief in der grünen Isar
'ne graue Latze liegt.
Der Later, den sie liebte.
Den hat sie nicht gekriegt.
's war ein Salvatorkater,
Der hat nicht Fleisch und Bein,
von Schwärmerei alleine
Rann man nicht glücklich sein.
Drum tat sie sich ertränken.
Du glaubst es nicht, mein Rind?
Glaubst nicht, daß Vieher manchmal
So dumm wie Menschen sind?
<£>. Jegerl.
Warum den» nicht?
Amtsgerichtsrat: „Was ver-
schafft mir die Ehre, Fräulein?" —
Ältliche (als heiratslustig bekannt):
„Ich brauche dringend einen Rat!" —
Amtsgerichtsrat: „Mus; cs gleich
ein Rat sein? Tut es nicht auch ein
Assessor?"
Der Tonfall.
„Na, die Gertrud ist ja nun auch
glücklich verheiratet!" — „Ja, ist sie
denn auch — glücklich verheiratet?"
Das schlaue Minchen.
Papa geht mit Fritz und Minchen
in eine Konditorei. Als mau sich gesetzt
hat, sagt er: „So, jetzt bekommt jedes
von Euch zwei Stück Kuchen und der
Mama bringen wir auch ein Stück mit."
— Da meint das gescheite Minchen:
„Papa, kvnnte nicht jedes von uns
drei Stück bekommen, dann könnten wir
der Mama zwei Stück mitbringen."
Der Biideker.
Es ist doch etivas Gutes, so ein Reisehandbuch; man kann ganz sicher danach gehen.
Anser Hausmeister.
Ansrr Bj0usmriftrr tut den ganzen Tag nichts.
Ls ist ihm noch niemals eingefallen,
Me Hände zu rühren; er m»sz sie nämlich
Stets im politischen Larn ballen.
Ligentlich soll er die Treppen scheuern,
Auf denen der Schmutz schon die Augen peinigt,
Dach hält er es unter der Menschenwürde,
Das? ein Mensch für andre Menschen was reinigt.
Voraussetzung seines Amtes ist ferner,
Dah er im Winter die Heizung betätigt.
Da selbige uorläufig aber still liegt,
So wird der Mann überhaupt nicht benötigt.
Der Hauswirt hält' ihn schon 'rausgeschmissen,
Doch befahl das Wohnungsamt, ihn zu schonen;
Der Mann kriegt sonst keine andre Wohnung,
Drum bleibt er bei uns als Hausmeister wahnen.
Auf die Parteien des Hauses steht er
Mit neuerdings immer mehr drohenden Augen:
Das sind dir faulen Groszkapfeten, welche
Dem arbeitenden Volk das Mark aussaugen!
Man merkt, das; er mit Vergnügen bereit wär',
Gegebenenfalls sie tatzuschlagrn
And dann von ihren verschiedenen Sachen
Das ihm Gefallende fortzi ragen.
Dir Wohnungsnot soll der Teufel holen!
isch kann ja aus meiner Wohnung nicht ausziehen
And in rin den Hausmeister entbehrendes,
Lin simples, aber begnadetes Haus ziehen!
Peter Kotmlso».
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Bädeker"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1921
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1926
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 155.1921, Nr. 3980, S. 153
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg