schlug cr vor. „Ach was — tausend!" sagte Knietsch. Und Brickler
schlug ein, Zeugen waren genug zugegen. — Mau zog hinaus auf den
Platz. Knietsch nahm einen Anlauf, wobei cr — des Punsches wegen —
bedenklich wackelte, hopste und fiel in den Schnee. „Höchstens ein
Meter!" schrie man ihm zu. „Verloren!" — „Gewonnen!" brüllte
Knietsch. „Tic Wette lautete, daß ich höher springen würde als
der Neptun. Na, und Hab' ich das etwa nicht getan? Der Neptun
kann ja überhaupt nicht springen."
Ein Vorschlag zur Güte.
Ich war letzthin in Wien, am Bahnhof frage ich einen Ein-
spänner, was die Fahrt in die innere Stadt kostet. „Dreißigtausend
Kronen," antwortet der Kutscher — ich erleide einen Nervenschock.
„Menschenskind, dreißigtansend Kronen, die Trambahn kostet tausend-
siebenhundert Kronen." Mitleidig sicht mich der Kutscher von seinem
erhöhten Sitz an, dann meint er: „Ja, mein Herr, schaug'n S'
Eahne mein Roß an, wann i's für'n Würstler verkanf'n tu', bc-
konim' i' a Million. Schaug'n S' Eahne das Riemenzeug an, dö
Messingbeschläg — dös is hcutig'n Tag's aa' a Million wert. A
Gramm Hadern kost' aa' an Tausender, a Hand voll Heu zwa
Tausender, lcb'n will i' aa', und a Viertel Wein is net unter
fünftausend Krandl z' hab'n. Wissen S' was, geben S' mir in
Gott's Namen drei Tausender und fahren S' mit der Trambahn!"
Falsch v e r st a » d e lt.
Ter kleine Bcrndt deklamiert, was cr vom älteren, incmorie-
reuden Bruder aufgcschuappt hat: „Der alte Barbar Roßhaar, der
Kaiser Friederich..."
Folgerichtig.
Frau Dobler holt ihren Mann betrunken aus einem Lokal
heraus. Beide gehen zur nächsten Straßenbahn. Herr Dobler ivill
aufsteigcn, aber der Schaffner hindert ihn daran mit den Worten:
„Sie, Mäuneken, mit dem Affen kann ich Sie aber nicht mitnchmcu!"
Der Mann aber dreht sich zu seiner Frau herum und sagt: „Siehste,
Olle, jetzt mußte loofen."
Karneval bei l."> Grad Kälte.
„Die große Frage des Tages! Wie gehe ich zum Karneval?
Billig soll cs sein und recht zeitgemäß!" — „So geh' halt als Ge-
frierfleisch !"
Immer devot.
K auz liste ndg at t in: „Aber, Alaun, was bringst Du denn
da daher — Tu solltest doch einen Schellfisch holen?! — Kauzlist:
„Ja, weißt Du, liebe Emilie, mein Amtsvorstand war auch gerade
im Fstchladen, und da konnte ich dann doch wohl nichts anderes
nehmen als einen — Bückling!"
„Jeden Morgen ist das dieselbe Geschichte mit Ihnen, Auguste! Immer stch'n Sie zu spät aus, nie ist das Frühstück zur Zeit
fertig. Wie oft soll ich mich noch darüber ärgern?" — „Noch fusfzchmnal, gnädige Frau. Heut' ist der Fnsfzchntc — am ersten geh' ich."
.'SS
j(^ii 3leis]
schlug ein, Zeugen waren genug zugegen. — Mau zog hinaus auf den
Platz. Knietsch nahm einen Anlauf, wobei cr — des Punsches wegen —
bedenklich wackelte, hopste und fiel in den Schnee. „Höchstens ein
Meter!" schrie man ihm zu. „Verloren!" — „Gewonnen!" brüllte
Knietsch. „Tic Wette lautete, daß ich höher springen würde als
der Neptun. Na, und Hab' ich das etwa nicht getan? Der Neptun
kann ja überhaupt nicht springen."
Ein Vorschlag zur Güte.
Ich war letzthin in Wien, am Bahnhof frage ich einen Ein-
spänner, was die Fahrt in die innere Stadt kostet. „Dreißigtausend
Kronen," antwortet der Kutscher — ich erleide einen Nervenschock.
„Menschenskind, dreißigtansend Kronen, die Trambahn kostet tausend-
siebenhundert Kronen." Mitleidig sicht mich der Kutscher von seinem
erhöhten Sitz an, dann meint er: „Ja, mein Herr, schaug'n S'
Eahne mein Roß an, wann i's für'n Würstler verkanf'n tu', bc-
konim' i' a Million. Schaug'n S' Eahne das Riemenzeug an, dö
Messingbeschläg — dös is hcutig'n Tag's aa' a Million wert. A
Gramm Hadern kost' aa' an Tausender, a Hand voll Heu zwa
Tausender, lcb'n will i' aa', und a Viertel Wein is net unter
fünftausend Krandl z' hab'n. Wissen S' was, geben S' mir in
Gott's Namen drei Tausender und fahren S' mit der Trambahn!"
Falsch v e r st a » d e lt.
Ter kleine Bcrndt deklamiert, was cr vom älteren, incmorie-
reuden Bruder aufgcschuappt hat: „Der alte Barbar Roßhaar, der
Kaiser Friederich..."
Folgerichtig.
Frau Dobler holt ihren Mann betrunken aus einem Lokal
heraus. Beide gehen zur nächsten Straßenbahn. Herr Dobler ivill
aufsteigcn, aber der Schaffner hindert ihn daran mit den Worten:
„Sie, Mäuneken, mit dem Affen kann ich Sie aber nicht mitnchmcu!"
Der Mann aber dreht sich zu seiner Frau herum und sagt: „Siehste,
Olle, jetzt mußte loofen."
Karneval bei l."> Grad Kälte.
„Die große Frage des Tages! Wie gehe ich zum Karneval?
Billig soll cs sein und recht zeitgemäß!" — „So geh' halt als Ge-
frierfleisch !"
Immer devot.
K auz liste ndg at t in: „Aber, Alaun, was bringst Du denn
da daher — Tu solltest doch einen Schellfisch holen?! — Kauzlist:
„Ja, weißt Du, liebe Emilie, mein Amtsvorstand war auch gerade
im Fstchladen, und da konnte ich dann doch wohl nichts anderes
nehmen als einen — Bückling!"
„Jeden Morgen ist das dieselbe Geschichte mit Ihnen, Auguste! Immer stch'n Sie zu spät aus, nie ist das Frühstück zur Zeit
fertig. Wie oft soll ich mich noch darüber ärgern?" — „Noch fusfzchmnal, gnädige Frau. Heut' ist der Fnsfzchntc — am ersten geh' ich."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bündiger Bescheid"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 158.1923, Nr. 4044, S. 38
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg