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Der Zntiberfprnrf).

Im KaIIfhaIIs.

Käufer: „Kann ich nicht den
„Sommertag" vonBöckliu käuf-
lich bekommen?" — Verkäu-
ferin: „Bedauere, die Sommer-
sachen bekommen wir erst im
Frühjahr."

B c r c ch n n n g.

„Wollen Sie nicht mal mit
einem Streichholz unter den Tisch
leuchten? Mir ist eben ein Fünf-
pfennigstück heruntcrgcfallen." —
„Ich will Ihnen lieber ein Zchn-
pfcnnigstück geben, da spare ich
immer noch vierzig."

H Bauer treibt an' ochsen graö
Durrfjs Mnch'ner Ratfjausfar:

Huf oamal bleibt Der baumfefl jkeh'n,
ßefjt rüifroärts not und vor.

Jetit legt er fi‘ anfs Pflaster hin,

Bis waar' er auf ’m selb,

Oer Bauer mit fei'm Steifen Drifdjt,

Er rührt fl' nöt um D' Welt.
Dielrambabn kann frfjo’ nimmer durch,
Ria fuhrrners und foa wag'n,

Und bald fan d' Leut' in Haufen da
Und lachen, schimpfen, frag'n.
sieht kirnmt die hohe polhei
Blei')’ vierter umag’flieg’n .-
Rll's haut in Bchfen kräftig nei',

Umsonst, das Blech bleibt iieg'n.

Da kirnmt a stlehgerbursch und schreit:
„Horts auf die prüglerei!"

Und sagt dem Bchsen was in d' Bhr'n,
Oer springt auf d' hupen glei'.

Oer Bauer, ganj verdattert j'erst,

Zum stlehgerburschen gaht'h:

„Oa hast zmanj'g fllarkel, aber gelt
Dein’ Zauberspruch oerrat'ft!"

Oa lacht der Bursch: „Oen kannst fcfjo’
hab'n,

Dös is a alter Schnee,

Loht d' Internationale leb'n,

Springt jeder Bchs in d' höh."

»I ftoltert. ED. Stempfinger-

Eii 11 äii s ch » n g.

„Ach, die Männer! Seil fünf
nndzwanzig Jahren spricht der
meinige von einer Pelzgarnitnr,
die ich zur silbernen Hochzeit haben
sollte, und Ivissen Sic, was er mir
geschenkt hat? — Eine Eintritts-
karte znm „Biberpelz" von Haupt
mann."

A ufsticg.

„Was macht denn Deine
Schwester, die einmal im „Löwen"
Hebe war?" — „Die ist längst
nicht mehr Hebe; sic wurde später
Amme und seht hat sic beides
vereint, sie ist Hebamme."

Ein geheimnisvoller Diebstahl.

Isidor Beilchentan hat eine Freikarte fürs Theater geschenkt be-
kommen. Es wird aber ein sehr langweiliges Stück gegeben und da er
Drciviertcl obendrein nicht versteht, gibt er gar nicht mehr obacht, so»
dcrn betrachtet die Schmucksachen der Theaterbesucher und schätzt ihren
Wert ab. Aber bald wird ihm dies auch zu langweilig und er be-
schließt schon nach dem nächsten Akt fortzngehcn: da füllt sein Blick
plötzlich auf einen roten Faden, der vor ihm vom ersten Rang herunter
hängt. Als ein fleißiger und sparsamer Familienvater denkt er sofort,
seine Frau könnte den Faden vielleicht brauchen und beginnt an ihm
zu ziehen und ihn anfznwickeln. Er wickelt also und ivickelt, doch
der Faden hört nie auf. Endlich nach einer halben Stunde ist das
Ende erreicht, Beilchentan aber hat ein sehr großes Knäuel in seinen
Händen. Nach Schluß des Aktes begibt er sich nach Hause, liefert das
Knäuel bei seiner Frau ab, die über das Geschenk ihres Mannes
hocherfreut ist, und findet daher einen sehr freundlichen Empfang.

Am andern Morgen trifft Beilchentan auf seinem Morgcnspaziergang
seinen Geschäftsfreund Moses Silbcrstein, der sehr schlecht aufgelegt
ist. „Warum bist De," fragt ihn Beilchentan, „so schlecht bei Stirn
mung?" — „Na, wie kann man sein bei guter Laune, wenn 's Geschäft
geht mies und die Frau noch dcrzn einen schweren Verlust erleidet?"
Als Beilchentan ihn nun nach dem Unglück seiner Frau fragt, erhält
er die Antwort: „Blei' Frau hat sich gekost cn ganz ncicn llnlcrrock
for sechzigtansend Mark. Abends is sie gegangen ins Theater und
ivic sc wieder daheim is und sich anszicht, hat .se gemerkt, daß ihr is
gestohlen worden der ganz ncie Unterrock. Sin das nicht ganz sander
hafte Snstände?" Beilchentan wird auf diese Worte bleich und zieht
es vor, schleunigst zu verschwinden, während Moses Silbcrstein
kopfschüttelnd wcitergeht und sich noch weidlich darüber ärgert, daß
der Freund ohne ein Wort des Beileides von dem Unglück seiner
Frau von ihm einfach wcggcgangcn war.

Der licfo ffene Raubmörder oder: ein furchtbares Er tu n ch c u.


„Also haben s' mich doch erwischt und gleich unters Schaffot gelegt."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der besoffene Raubmörder oder: ein furchtbares Erwachen"
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Serientitel
Fliegende Blätter
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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Storch, Carl
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
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Fliegende Blätter, 158.1923, Nr. 4045, S. 42

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