lenkte seine Gedanken auf Linsteins Relativitätstheorie; denn er
sagte sich — wohl nicht mit Unrecht — daß so ein Spaziergang
wohl relativ, aber vielleicht doch nicht absolut ein idealer sei. Uber
diesen und ähnlichen philosophischen Erwägungen verstrich ihm —
um einen trivialen Ausdruck zu gebrauchen — nur zu rasch die
Zeit und, ehe er sich's versah, waren die zwei Stunden des Spazier-
gangs herum und der letzte Zwanzigmillionenschein der schmunzeln-
den Brückcnzollkartenverkäuferin eingehändigt. Als Pythagoras
seinen berühmten Lehrsatz gesunden hatte, konnte seine Freude nicht
größer sein als die unseres Professors Kerstoi war, als ihm nun-
mehr ein Stein vom Kerzen gefallen, will sagen der letzte Zwanzig-
millionenschein an den Mann, richtiger an die Frau gebracht war.
Eine Hekatombe konnte er freilich nicht opfern, aber ein Mpfcr
mußte der berechtigten Freude gebracht werden. Elastischer als sonst
begab er sich nach dem papierscheinvertilgendcn Spaziergang in ein
feineres Restaurant und schlürfte mit Rehagen eine Flasche Märzen-
bier zum Preise von 400 Milliarden und schmauchte dazu vier echte
Kavanna zu 50 Milliarden Mark. „Denn", sagte er, „heutzutage
muß man nicht bloß die Alcinnotcn sondern auch das große Papier-
geld möglichst bald loszubringcn suchen; denn alles Geld, das wir
jetzt haben, ist nur Schein, nicht Wirklichkeit. Den Schein aber haßt
ein Philosoph wie der Ccufel das Weihwasser."
sagte sich — wohl nicht mit Unrecht — daß so ein Spaziergang
wohl relativ, aber vielleicht doch nicht absolut ein idealer sei. Uber
diesen und ähnlichen philosophischen Erwägungen verstrich ihm —
um einen trivialen Ausdruck zu gebrauchen — nur zu rasch die
Zeit und, ehe er sich's versah, waren die zwei Stunden des Spazier-
gangs herum und der letzte Zwanzigmillionenschein der schmunzeln-
den Brückcnzollkartenverkäuferin eingehändigt. Als Pythagoras
seinen berühmten Lehrsatz gesunden hatte, konnte seine Freude nicht
größer sein als die unseres Professors Kerstoi war, als ihm nun-
mehr ein Stein vom Kerzen gefallen, will sagen der letzte Zwanzig-
millionenschein an den Mann, richtiger an die Frau gebracht war.
Eine Hekatombe konnte er freilich nicht opfern, aber ein Mpfcr
mußte der berechtigten Freude gebracht werden. Elastischer als sonst
begab er sich nach dem papierscheinvertilgendcn Spaziergang in ein
feineres Restaurant und schlürfte mit Rehagen eine Flasche Märzen-
bier zum Preise von 400 Milliarden und schmauchte dazu vier echte
Kavanna zu 50 Milliarden Mark. „Denn", sagte er, „heutzutage
muß man nicht bloß die Alcinnotcn sondern auch das große Papier-
geld möglichst bald loszubringcn suchen; denn alles Geld, das wir
jetzt haben, ist nur Schein, nicht Wirklichkeit. Den Schein aber haßt
ein Philosoph wie der Ccufel das Weihwasser."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Scherenschnitt" "Der praktische Metzger und seine Familie"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 160.1924, Nr. 4098, S. 52
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg