Der Helfer! In einem kleinen Dörfchen weilte ich zur Sommerfrische, gerade als das Schützenfest dort abgebalten wurde. Aus
den umliegenden Ortschaften war eine Menge Volkes erschienen und nach dem Umzuge konnte der Saal im Gasthof die tanzesluftigen
Menschen kaum fasten. Bald hatten sich die Burschen in zwei feindliche Lager geteilt, grobe Worte flogen herüber und hinüber, doch Tät-
lichkeiten blieben erfreulicherweise auv. Bald schaute der, bald jener zum Fenster hinaus, daß ich glaubte, man erwarte noch Zuzug. Plötzlich
aber rief einer in den Saal: „Jetzt kimmt er." — Im Nu entledigten die Burschen sich der Röcke und sogleich war die schönste Holzerei
im Gange. Fluchtartig verließ ich die gastliche Stätte. Auf der Treppe begegnete mir ein — — Sanitäter.
Prompte Erfüllung
Bettler: „Wünsch' Jbnen viel Glück zum
neuen Jahr!"
Hausfrau: „Hier ist ein Stück Brot."
Bettler (das Brot einsteckend): „Sebgns,
jetz ham S' fcho' Glück g'babt! An anderer
hätte Eahna vor d' Füaß g'schmist'n!"
Aktuelle Frage
„Die Faschingsveranstaitungen sollen im
heurigen Jahr' genau so durchgesübrt werden
wie in der Vorkriegszeit."
„Werden sich die Damen eine solch borrende
Einschränkung gefallen lasten?"
Nutzanwendung
„Daß man alt wird, merkt man am ehesten da-
ran, daß man vergeßlich wird."
— übrigens, daß ich'S nicht
vergeffe: Könntest du mir
nicht 2O M. pumpen?"
Frauenleiden
„Ihr Männer habt es
bester! Ihr braucht euch
nicht wie wir Frauen nach
der jeweiligen Mode Bu-
sen ab- oder anzuschaffen!"
„So so — hm
Neujahrsansinger
Wir klopfen an, mir klopfen an:
Ein mohtsam Jahr nah' einh heran!
Bleibt alle kregel und gesund,
Bis daß kein Knödel nimmer rund
Bis daß kein Zucker nimmer süß,
Bis daß die Blutwurst ein Gemiis,
Bis ausgestorben die Bazillenläus'
Und bis kein Doktor wieder neue weiß!
Wir klopfen an, wir klopfen an:
Ein ruhsam’ Jahr nah’ euch heran!
Verbleibt gelassen und getrost
Bis daß die Maß drei Pfenning kost',
Bis jeder reich wie Krösus ist
Und das Finanzamt ihn vergißt.
Bis das kein Diplomat mehr pabt,
Kein Lausbub mehr den Lehrer trabt,
Bis jeder Dackel flott pariert
Und jedes Radio funktioniert
Bis daß kein Schnauferl nimmer stinkt
und raucht!
Und keiner keinen Advokaten braucht!
Wir klopfen an, mir klopfen an:
Ein lustsam' Jahr nah' euch heran!
Verbleibet froh, fidel und frisch,
Bis jodeln lernt der Tintenfisch,
Bis jeder Eisbär Flügel kriegt.
Und kein Herr Förster nimmer lügt,
Bis keine Liebschaft mehr verkracht.
Kein Sachs’ mehr ins Gebiirche macht,
Kein Kodak mehr die Landschaft knipst,
Kein Johann mehr Havanna kripst
Kein Schubmann mehr die Richtung meist,
Kein Preuß' Berliner Sprüche reißt,
Bis niemand mehr Rekorde brich t,
Die Schmiegermama wenig spricht,
Bis aus der Mod' Musik und Tanz
Und Bubikopf' was unbekanntst
— Bis daß das Lachen stirbt und der Humor,
Solang sollts leben alle! - Prost Neujohr!
Ein Vorsichtiger
„Wolltest du wegen deines Leidens nicht
zum Arzt geben?"
„Allerdings, aber das tue ich erst nach Neu-
jahr. Ich fürchte, der Doktor könnte mich für
die Svlvefterfeier trockenlegen."
Das Nullerl!
Bei Müllers wird nachts um '/211 Uhr
stark geklopft. Erstaunt öffnet Herr Müller
die Tür und sieht seinen Nachbar Schulze vor
sich fteben. „Entschuldigen Sie Herr Müller,"
sagt Schulze, „meine Frau schläft schon, möch-
ten Sie nicht so gut sein und mir bescheinigen,
daß ich schon um V- > > Uhr zuhause war?"
Scherz
„Denke Dir, »ach dem Esten bat mir der
Doktor die Hand, beim Tanzen die Schulter und
beim Heimweg den Mund
geküßt!" - „Also sozusa-
gen ein Fastadenkletterer".
D. zi. Hastas
Schlechtes Gewissen
Ich hoffe, das neueIabr
wird für mich ein beffereö
werden." - „Du irrst dich,
ich laste mich nicht von dir
scheiden!"
ö
den umliegenden Ortschaften war eine Menge Volkes erschienen und nach dem Umzuge konnte der Saal im Gasthof die tanzesluftigen
Menschen kaum fasten. Bald hatten sich die Burschen in zwei feindliche Lager geteilt, grobe Worte flogen herüber und hinüber, doch Tät-
lichkeiten blieben erfreulicherweise auv. Bald schaute der, bald jener zum Fenster hinaus, daß ich glaubte, man erwarte noch Zuzug. Plötzlich
aber rief einer in den Saal: „Jetzt kimmt er." — Im Nu entledigten die Burschen sich der Röcke und sogleich war die schönste Holzerei
im Gange. Fluchtartig verließ ich die gastliche Stätte. Auf der Treppe begegnete mir ein — — Sanitäter.
Prompte Erfüllung
Bettler: „Wünsch' Jbnen viel Glück zum
neuen Jahr!"
Hausfrau: „Hier ist ein Stück Brot."
Bettler (das Brot einsteckend): „Sebgns,
jetz ham S' fcho' Glück g'babt! An anderer
hätte Eahna vor d' Füaß g'schmist'n!"
Aktuelle Frage
„Die Faschingsveranstaitungen sollen im
heurigen Jahr' genau so durchgesübrt werden
wie in der Vorkriegszeit."
„Werden sich die Damen eine solch borrende
Einschränkung gefallen lasten?"
Nutzanwendung
„Daß man alt wird, merkt man am ehesten da-
ran, daß man vergeßlich wird."
— übrigens, daß ich'S nicht
vergeffe: Könntest du mir
nicht 2O M. pumpen?"
Frauenleiden
„Ihr Männer habt es
bester! Ihr braucht euch
nicht wie wir Frauen nach
der jeweiligen Mode Bu-
sen ab- oder anzuschaffen!"
„So so — hm
Neujahrsansinger
Wir klopfen an, mir klopfen an:
Ein mohtsam Jahr nah' einh heran!
Bleibt alle kregel und gesund,
Bis daß kein Knödel nimmer rund
Bis daß kein Zucker nimmer süß,
Bis daß die Blutwurst ein Gemiis,
Bis ausgestorben die Bazillenläus'
Und bis kein Doktor wieder neue weiß!
Wir klopfen an, wir klopfen an:
Ein ruhsam’ Jahr nah’ euch heran!
Verbleibt gelassen und getrost
Bis daß die Maß drei Pfenning kost',
Bis jeder reich wie Krösus ist
Und das Finanzamt ihn vergißt.
Bis das kein Diplomat mehr pabt,
Kein Lausbub mehr den Lehrer trabt,
Bis jeder Dackel flott pariert
Und jedes Radio funktioniert
Bis daß kein Schnauferl nimmer stinkt
und raucht!
Und keiner keinen Advokaten braucht!
Wir klopfen an, mir klopfen an:
Ein lustsam' Jahr nah' euch heran!
Verbleibet froh, fidel und frisch,
Bis jodeln lernt der Tintenfisch,
Bis jeder Eisbär Flügel kriegt.
Und kein Herr Förster nimmer lügt,
Bis keine Liebschaft mehr verkracht.
Kein Sachs’ mehr ins Gebiirche macht,
Kein Kodak mehr die Landschaft knipst,
Kein Johann mehr Havanna kripst
Kein Schubmann mehr die Richtung meist,
Kein Preuß' Berliner Sprüche reißt,
Bis niemand mehr Rekorde brich t,
Die Schmiegermama wenig spricht,
Bis aus der Mod' Musik und Tanz
Und Bubikopf' was unbekanntst
— Bis daß das Lachen stirbt und der Humor,
Solang sollts leben alle! - Prost Neujohr!
Ein Vorsichtiger
„Wolltest du wegen deines Leidens nicht
zum Arzt geben?"
„Allerdings, aber das tue ich erst nach Neu-
jahr. Ich fürchte, der Doktor könnte mich für
die Svlvefterfeier trockenlegen."
Das Nullerl!
Bei Müllers wird nachts um '/211 Uhr
stark geklopft. Erstaunt öffnet Herr Müller
die Tür und sieht seinen Nachbar Schulze vor
sich fteben. „Entschuldigen Sie Herr Müller,"
sagt Schulze, „meine Frau schläft schon, möch-
ten Sie nicht so gut sein und mir bescheinigen,
daß ich schon um V- > > Uhr zuhause war?"
Scherz
„Denke Dir, »ach dem Esten bat mir der
Doktor die Hand, beim Tanzen die Schulter und
beim Heimweg den Mund
geküßt!" - „Also sozusa-
gen ein Fastadenkletterer".
D. zi. Hastas
Schlechtes Gewissen
Ich hoffe, das neueIabr
wird für mich ein beffereö
werden." - „Du irrst dich,
ich laste mich nicht von dir
scheiden!"
ö
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Helfer!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1926
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 166.1927, Nr. 4248, S. 6
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg