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Der Mäcen! „Wia g'sagt, Herr Kunstmaler, jetzt grad Hab' i koa Verwendung
für so ä Buidl, aber wenn wir wieda a mal a Preitzkeg'lscheib'n hab'n^ na
will i scho' an Eahna denka!"

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Ckarieston

Sie neigen sich, Derbeugen sich
Nach allen Seiten rings;

Hier zucken sie, dort hucken sie
Und wanken rechts und links;

Sie strecken sich, erschrecken sich,

Nun duckt sich jedes tief,

Den Fuß verrenkt, den Arm geschwenkt
Entfernt sich jedes schief. —

Ich frage mich nach dieser Schau,
Natürlich insgeheim :

Warum doch mensehdiecken sie
Und müllern nicht daheim?

Moderne Weiblichkeit

Sie schneiden sich ab die Zöpfe
Und tragen nur Bubiköpfe
Und Männerhüte und Hosen
Und lieben männliche Posen,
Verfolgen männliche Ziele,

Und männliche Sporte und Spiele
Betreiben sie sehr geschäftig
Und werden formlos und kräftig
Und werden so sehnig und hager
Und werden so eckig und mager,
Bis sie sich erringen das Recht
Zu heißen: „Das flache Geschlecht."

E. Steniplinger

O. E. Wantalowicz

Dankbarkeit

Vom Untersberg kommend, also: in Lederhosen,
Joppe und Bergstiefeln, in der Hand einen
prächtigen Buschen Enzian — so stieg ich in die
Schellenberger Bahn, um nach Salzburg zu
fahren. Mir gegenüber hatte ein norddeutsches
Ehepaar Platz genommen, das mich, beziehungs-
weise meine Blumen ununterbrochen fixierte. Ich
merkte eö wohl, machte mich aber nichts wiffen.
Worauf der Herr aus Berlin gesprächig wurde,
und mich mit Fragen nach Reiseziel, Nam und
Art, solange überhäufte, bis ich kapitulierte und
ihm widerstandslos Auskunft gab: dreißig Jahre
alt, ledig, Schriftsteller aus Wien, Kragen-
weite 39 usw.

Nun endlich fand er den Mut, mich um n
paar von die niedlichen BliemchenIür seine Frau
zu bitten, was er wohl vom ersten Augenblick an
bezweckt hatte.

Gefällig, wie wir Wiener leider find, über-
reichte ich der Dame einen ordentlichen Buschen.
Der Gatte aber griff in die Westentasche und
drückte mir ein lO-Pfennigstück in die Hand ...

@pi.

Streitgespräch

Mann

Hat eine von Euch das Fernrohr erfunden ?

Bei Tannenberg den Feind überwunden ?

Des Straßburger Münsters Bögen geschwungen ?

Die Venus von Milo dem Stein entrungen ?

Den silbernen Fisch in den Lüften gelenkt ?

Den Menschen die Iliade geschenkt ?

Ließ eine von Euch den Tristan singen ?

Ein Schubertlied, Straußwalzer erklingen P
Frau

Ja, diese Verdienste sind uns verloren,

Doch haben wir jene Männer geboren.

E. Stemplinger

Der kluge Dackel

Geh weiter, du altes fettes Schwein", sagte ich übelgelaunt zu
meiner alten Dackelhündin. An ihrem Bück merkte rch sofort,
daß ich sie schwer beleidigt hatte.


k MSSfiiR.

Während ich so drüber nachdachte, wie ich das Unrecht wieder gut-
machen könnte, kam sie schon wieder zur Tür herein und appor-
tierte - einen Punktroller!
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Mäcen!" "Der kluge Dackel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Entstehungsdatum
um 1927
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1932
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Maler <Motiv>
Künstler <Motiv>
Malerei <Motiv>
Mäzen
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 166.1927, Nr. 4250, S. 34

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