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Macht der Gewohnheit

„Guten Zag, Herr M„ endlich
wieder gesund?"

„Ja, ich danke. Aber wissen Sie,
es ist doch merkwürdig, ich hatte mich
richtig an meine Krankheit gewöhnt.
Und jetzt, wo mir nichts mehr fehlt,
da fehlt mir geradezu was, weil mir
nichts mehr fehlt."

Der erste Patient

„Heut soll endlich Ihr erster Pa-
tient dagewesen sein, HerrDoktor?"

„Lasten Sie mich aus! Das
Sprechzimmer hat er verunreinigt,
den Spiegel zerbrochen, umsonstmußt
ich ikn behandeln und dann wollt er
mich auch noch um 2OM. anpumpen!"

Ausweichend

Hausfrau: „Sie werden von mir
peinlich gewissenhaft bedient, dafür
müffen Sie aber an jedem Monais-
ersten Ihren Mietzins pünktlich be-
zahlen."

Neuer Zimmerherr: „Na, wiffen
Sie, gar so pünktlich brauchen Sie
mich nicht zu bedienen."

Er kennt sie

„Soll ichnun maldenGeistIbrer
verstorbenen Frau erscheinen lasten ?"

„Bilden Sie sich doch nicht ein,
daß die sich von Ihnen etwas be-
fehlen laßt."

Das ewige Radio

Dame (zumFriseur): „Ichmöchte
mir gerne meine Haare wellen las-
sen!" — Friseur: „Welche Wellen-
länge bitte?"

Im Schieber-Cafe. Einer der Stammgäste hat sich von der Kellnerin das Strafgesetz-
buch bringen lassen. Als er es zurückgibt, sagt die Kellnerin teilnehmend; „Jetst werden
wir Sie wohl einige Zeit nicht sehen, Herr Schmitt“ ?

Die Belohnung

Der Kaffierer war im Aufträge des Chefs einige Stunden fort-
gewesen und hatte vergeffen, die Kaffe abzuschließen. Als er.zurück-
kam, fehlte ein Bündel Banknoten.

Es war sehr peinlich für de» Kassierer, für den Chef und für
die zehn Angestellten. Auf alle fiel gleich wenig und gleich viel Ver-
dacht. Da natürlich dem Chef daran gelegen war, den Täter zu ent-
decken, und er annahm, daß vielleicht außer diesem noch der eine oder
andere darum wüßte, setzte er die Hälfte des verschwundenen Geldes
als Belohnung für den aus, der ihm den Dieb Nachweisen würde.

Der Chef batte nicht unrecht mit seiner Vermutung. Am andern
Morgen kam einer von den jüngeren Angestellten zu ihm ins Privat-
kontor.

„Ich weiß, wer das Geld entwendet hat", sagte er leise, nach-
dem er die Tür hinter sich zugezogen batte.

„Wer ist es?" fragte sehr begierig der Chef.

Der Angestellte machte ein bekümmertes Gesicht.

„Ich weiß nicht, ob ich es sagen soll. Sicher werden Sie den Dieb
entlasten. Und vielleicht ruiniere ich den Betreffenden für sein ganzes
Leben, wenn ich ihn verrate." — Der Chef dachte nach.

„Ich verstehe Sie", sagte er dann, „und ich will Ihr Gewiffen
nicht beschweren. Aber heraus muß es Veranlassen Sie den Dieb,
daß er sich stellt und das Geld wiederbringt. Dann will ich nichts
weiter aus der Geschichte machen."

„Und ich bekomme trotzdem die Hälfte als Belohnung?"

„Sie bekommen die eine Hälfte, ich die andre." — „Und es ge-
schieht nichts weiter? Auf Ehrenwort?" — „Mein Ehrenwort!"

„Gut!" sagte der Angestellte und entnahm seiner Rocktasche ei»
Bündel Banknoten. Dann ist ja alles erledigt. Hier ist Ihre Hälfte."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Im Schieber-Café"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Entstehungsdatum
um 1927
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1932
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Stammgast
Gaststätte
Kellnerin
Gesetzbuch

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 166.1927, Nr. 4260, S. 151

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