Terrasse verlasse und mein Zimmer aussuche,
„Herr Ober, kennen Sie die beiden Herrn,
die vorbin an meinem Nebentisch saßen V
„Zu dienen: der beleibtere Herr (Gott, wie
zartfühlend drückt sicb so ein Oberkellner aus!)
>ft ein Herr Bocksbeutel, der andere ein Herr
Koblmann." — „Danke schön!"
Ich gebe ins Vestibül und sehe das Frem-
denbuch ein. Ich brauche nicht lange zu suchen.
Fast nebeneinander stehen sie, meine beiden
Kampfbäbne und Mcnschensreunde: „Herr
Moritz Bocksbeutel, Weingroßbändler."
„Herr Klaus Koblmann, Mineralwassers«-
brikant."Ia,ja — : „Idealisten" alle beide .. .
Karl Fuß
Gedankenfolge
Pollitzer trifft Hollitzer.
Sagt Pollitzer: „Entsetzliche Zeiten beut-
zutage. Was man ansasit, gebt schief. Immer
fallt man hinein."
Meint Hollitzer: „Da wir gerade von Ihrer
Frau sprechen - - — ".
Guter Rat
Schaff dir eine Hornhaut an.
von der Stirn bis zu den Zehen !
Wer sich diesen Schab gewann.
Kann durchs Höllenfeuer gehen!
Innen mußt du deine Wand
ganz mit Borsten tapezieren.
So gefeit gen Stich und Brand
wird ..Gemüt" dich nie genieren!
So zu jeder Frist „gefaßt.“
Kommst du schneller zu den Jahren,
wo du ’s nicht mehr nötig hast,
hitiig „aus der Haut zu fahren!"
Schaff dir solche Rüstung an
und kein Hieb wird in dich dringen.
Ja. entbehrlich wird dir dann
selbst — der „ Göts von Ber/ichingen!“
Willibald Krain
Gerichtsblüte
Vorsitzender: „Nun wobl Angeklagter, —
wir wollen Ihnen für diesmal noch glauben,
daß Sie das Feuer nicht absichtlich angelegt
haben — aber tun Sie 's nie wieder!"
Splitter
Der Man» sagt: und so weiter, die Frau
spricht weiter.
Unglück macht uns keine Freunde, aber
Glück leider auch nicht.
Die Frauen bedienen sich der stärksten An-
griffswaffe», um besiegt zu werden.
An der Art seiner Befehle erkennt man
am sichersten den früheren Diener.
Lachen verrät, Lächeln maskiert.
Es gibt mehr originelle Dummheiten als
originelle Wahrheiten. Sx
Die Vergebliche in der Straßenbahn
„Gehört Ihnen das Kind, das da in der Ecke sitzt und schreit?"
„Jawohl! Lasten Sie 's nur schreien, dann vergeste ich 's wenigstens nicht, wenn ich aussteige!
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„Herr Ober, kennen Sie die beiden Herrn,
die vorbin an meinem Nebentisch saßen V
„Zu dienen: der beleibtere Herr (Gott, wie
zartfühlend drückt sicb so ein Oberkellner aus!)
>ft ein Herr Bocksbeutel, der andere ein Herr
Koblmann." — „Danke schön!"
Ich gebe ins Vestibül und sehe das Frem-
denbuch ein. Ich brauche nicht lange zu suchen.
Fast nebeneinander stehen sie, meine beiden
Kampfbäbne und Mcnschensreunde: „Herr
Moritz Bocksbeutel, Weingroßbändler."
„Herr Klaus Koblmann, Mineralwassers«-
brikant."Ia,ja — : „Idealisten" alle beide .. .
Karl Fuß
Gedankenfolge
Pollitzer trifft Hollitzer.
Sagt Pollitzer: „Entsetzliche Zeiten beut-
zutage. Was man ansasit, gebt schief. Immer
fallt man hinein."
Meint Hollitzer: „Da wir gerade von Ihrer
Frau sprechen - - — ".
Guter Rat
Schaff dir eine Hornhaut an.
von der Stirn bis zu den Zehen !
Wer sich diesen Schab gewann.
Kann durchs Höllenfeuer gehen!
Innen mußt du deine Wand
ganz mit Borsten tapezieren.
So gefeit gen Stich und Brand
wird ..Gemüt" dich nie genieren!
So zu jeder Frist „gefaßt.“
Kommst du schneller zu den Jahren,
wo du ’s nicht mehr nötig hast,
hitiig „aus der Haut zu fahren!"
Schaff dir solche Rüstung an
und kein Hieb wird in dich dringen.
Ja. entbehrlich wird dir dann
selbst — der „ Göts von Ber/ichingen!“
Willibald Krain
Gerichtsblüte
Vorsitzender: „Nun wobl Angeklagter, —
wir wollen Ihnen für diesmal noch glauben,
daß Sie das Feuer nicht absichtlich angelegt
haben — aber tun Sie 's nie wieder!"
Splitter
Der Man» sagt: und so weiter, die Frau
spricht weiter.
Unglück macht uns keine Freunde, aber
Glück leider auch nicht.
Die Frauen bedienen sich der stärksten An-
griffswaffe», um besiegt zu werden.
An der Art seiner Befehle erkennt man
am sichersten den früheren Diener.
Lachen verrät, Lächeln maskiert.
Es gibt mehr originelle Dummheiten als
originelle Wahrheiten. Sx
Die Vergebliche in der Straßenbahn
„Gehört Ihnen das Kind, das da in der Ecke sitzt und schreit?"
„Jawohl! Lasten Sie 's nur schreien, dann vergeste ich 's wenigstens nicht, wenn ich aussteige!
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Vergeßliche in der Straßenbahn"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 168.1928, Nr. 4309, S. 113
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg