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Dame. „Geben wir zwei Zoll in die Höbe," ver-
suchte erneut die Näberin eine Einigung zu er-
zielen. „Ich ziehe das Kleid nicht an," stampfte
die Kleine mit dem Fuß in den Teppich.

„Gut," willigte die Dame des Hauses ein.
„Sagen wir fünfundzwanzig Zentimeter über
dem Gäirtel. Das ist mein letztes Wort." Damit
verließ sie das Zimmer. Sichtlich und sittlich em-
pört. 1 „Fünfundzwanzig Zentimeter über dem
Gürtel", wiederholte die Tochter nach dem Fort-
gang der Mutter. „Gut, meine Liebste," und
damit wandte sie sich entscheidend an die Schnei-
deri», „legen wir den Gürtel zwanzig Zentimeter
tiefer an, als wir es vorhatten."

Und dabei blieb es.

Der beschwipste Studiosus

„Donnerwetter, wie Sie meinem Onkel glei-
chen, alter Herr . . . zum Anpumpen!"

Kollegen

Klub 25 der T-Börsianer hat Versammlung.
Dabei entladet sich über ein anwesendes Mitglied
ein gewaltiges Donnerwetter. Der Präsident ruft
ihm u. a. in der Hitze zu: „Ein Lump sind Sie!
Um Tausende haben Sie uns durch Ihre Neben-
spekulationen betrogen und hintergangen! Ein
Lump sind Sie! Ein Lump! Verstanden ? Warum
wehren Sie sich nicht, he?"

Seelenruhig erwiderte der Mann: „Aus purer
Kollegialität, Herr Präsident!"

Der Kampf um den Zentimeter

von Illv Jvheiber

„Das Kleid wird nicht ausgeschnitten," sagte die Mutter.
„Aber Mama," entrüstete sich die Tochter. „Das ist unmöglich,"
brachte ihr die Schneiderin Hilfe. „Gnädige Frau, ein Gesell-
schaftskleid — in der heutigen Zeit — und dann nicht ausge-
schnitten — das ist undenkbar. Wirklich. Wie ich es sage."

„Ich will meine Tochter nicht zu so einem Pflänzchen erzieben.
Sie verstehen mich. Es ist sündhaft, wie sich einige Damen den
Herren zeigen."

„Niemand wird mich ansehen wollen," wehrte sich die Kleine.

„Ich meine, gnädige Frau," ergriff wieder die Schneiderin
die Partei der Tochter, „bei einem Ausschnitt, der bis hierher
geht" — und dabei zeigte sie auf eine Stelle, die so hoch am
Halse lag, daß sie nichts verraten konnte - „wäre wahrhaftig
nichts." - „Zweimal so tief," glühte das Töchterlein.

„Ausgeschloffen," empörte sich die Mutter. „Was denkst du."

„Bis hierhin. Zum Mindesten," versuchte sich der Engel zu
wehren, indem er auf die Höhe der jungen und ohne Zweifel
schönen Brüste deutete. „Bist du beseffen?" wütete die Mutter.

„Nehmen wir die Hälfte," schlug die Schneiderin einen Ver-
gleich vor. „Das wäre garnichts," trotzte die Tochter.

„Aber ich bitte dich," zürnte die über ihr Kind entrüstete


Optisch« Täuschung

„Sakra! Wer - hat mir denn — heut wieder — mein'« Sch-piegl —
soweit runterg'hängt?"

Wabres Geschichtchcn

Karlchen (Sohn eines Staatsanwalts) im Streit: „Na wart, ich sag's meinem
Vater, dann sperrt er dich ein!"

Fritzchen (Sohn eines Chirurgen): „Und ich sags meinem Vater, dann operiert er
dich und dann bist du bin!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wahres Geschichtchen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Winkler, Rolf
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 168.1928, Nr. 4316, S. 194

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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