„Derzaihn Sie, war de Polizei und de Unfallversicherung schon da?" - „Rein. wieso denn?"
„Dann gestatten Sie wohl gütigst. dah ich mich dazuleg'."
Lenker, lah den Motor pusten
Ruck und Knall ... ein flinker Start
Kurzes Keuchen .. . heisres Husten
Tüüü ... Sirene . .. Gute Fahrt!
Rollt ihr Räder . . . schneller . . . bester.
Stellt sich Sturm zum Wettkampf? Zeigt
Ihm den Meister. Da ... im Messer
Seht, die Radel schwingt und steigt:
100 km.!!!
Und es schäumt, beim Weg-Erraffen,
Graue Woge um den Raub.
Seht: von Gott aus Staub erschaffen,
Fühlt der Mensch sich Gott im Staub.
Mit der Wolke kommt und steigt er
Wie durch einen Zauber-Trick
Und in Blitz und Donner zeigt er
Sich dem Sause-Augenblick.
Fort. . .!!
Zeuge vor Gericht
„Wir haben einen Menschen überfahren. Halten Sie sofort!"
Der Chauffeur reagiert nicht. Fährt schnell weiter.
„Halten Sie sofort!" — „Ausgeschloffen. Das tue ich Ihnen
nicht an. Haben Sie eine Ahnung, was Sie heutzutage als Zeuge
vor Gericht auözustehen haben?"
Hei . . . Jetzt drückt er auf die Feder,
Und die letzte Henimung fällt.
Und der Mensch in Lack und Leder
Wird zum Herrn des Raums der Welt.
Wiesen . . . Felsen . . . Seen . . . Fjorde . ..
Rur Staffage unsrer Spur.
Staunt: Wir Kämpfer um Rekorde,
Uberwinden die Ratur.
Durch . . . !!
Aber plötzlich . . . Knall . . . Knack . . . Zagen,
Rutzlos stöhnt des Motors Gier,
In die Flanke sinkt der Wagen
Jäh, wie ein gefälltes Tier.
Panne, - Fern ist das ersehnte
Ziel. O arges Hilflos-fein!
Wer noch eben „Gott" sich wähnte,
Hockt bedrückt am Strahenrain.
Pech . . .
Gemütlich
Meyer hat einen Mann angefahren. „Cs tut mir schrecklich leid,
aber ich sehe ein, daß es meine Schuld war. Ich werde Ihnen ein
Schmerzensgeld geben. Wieviel denken Sie, daß ich Ihnen geben
soll?" Fragt der Mann, sich noch immer heftig das Hinterteil rei-
bend: „Wieviel geben Sie denn gewöhnlich?"
von Richard Rieh
Kein Gespann mehr. Die Maschine
Birgt die Tierkraft im Extrakt
Tausendfach .. . dah sie mir diene:
Packt und rattert. . . Takt und Takt. . .
Frih Benzin, du wilde Meute,
Streck' Dich . . . reck' Dich . . . Stoh um Stvh!
Die Chaussee wird deine Beute
Rastlos, restlos, ruhelos . . .
Hüiiiiii . . .!!
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„Dann gestatten Sie wohl gütigst. dah ich mich dazuleg'."
Lenker, lah den Motor pusten
Ruck und Knall ... ein flinker Start
Kurzes Keuchen .. . heisres Husten
Tüüü ... Sirene . .. Gute Fahrt!
Rollt ihr Räder . . . schneller . . . bester.
Stellt sich Sturm zum Wettkampf? Zeigt
Ihm den Meister. Da ... im Messer
Seht, die Radel schwingt und steigt:
100 km.!!!
Und es schäumt, beim Weg-Erraffen,
Graue Woge um den Raub.
Seht: von Gott aus Staub erschaffen,
Fühlt der Mensch sich Gott im Staub.
Mit der Wolke kommt und steigt er
Wie durch einen Zauber-Trick
Und in Blitz und Donner zeigt er
Sich dem Sause-Augenblick.
Fort. . .!!
Zeuge vor Gericht
„Wir haben einen Menschen überfahren. Halten Sie sofort!"
Der Chauffeur reagiert nicht. Fährt schnell weiter.
„Halten Sie sofort!" — „Ausgeschloffen. Das tue ich Ihnen
nicht an. Haben Sie eine Ahnung, was Sie heutzutage als Zeuge
vor Gericht auözustehen haben?"
Hei . . . Jetzt drückt er auf die Feder,
Und die letzte Henimung fällt.
Und der Mensch in Lack und Leder
Wird zum Herrn des Raums der Welt.
Wiesen . . . Felsen . . . Seen . . . Fjorde . ..
Rur Staffage unsrer Spur.
Staunt: Wir Kämpfer um Rekorde,
Uberwinden die Ratur.
Durch . . . !!
Aber plötzlich . . . Knall . . . Knack . . . Zagen,
Rutzlos stöhnt des Motors Gier,
In die Flanke sinkt der Wagen
Jäh, wie ein gefälltes Tier.
Panne, - Fern ist das ersehnte
Ziel. O arges Hilflos-fein!
Wer noch eben „Gott" sich wähnte,
Hockt bedrückt am Strahenrain.
Pech . . .
Gemütlich
Meyer hat einen Mann angefahren. „Cs tut mir schrecklich leid,
aber ich sehe ein, daß es meine Schuld war. Ich werde Ihnen ein
Schmerzensgeld geben. Wieviel denken Sie, daß ich Ihnen geben
soll?" Fragt der Mann, sich noch immer heftig das Hinterteil rei-
bend: „Wieviel geben Sie denn gewöhnlich?"
von Richard Rieh
Kein Gespann mehr. Die Maschine
Birgt die Tierkraft im Extrakt
Tausendfach .. . dah sie mir diene:
Packt und rattert. . . Takt und Takt. . .
Frih Benzin, du wilde Meute,
Streck' Dich . . . reck' Dich . . . Stoh um Stvh!
Die Chaussee wird deine Beute
Rastlos, restlos, ruhelos . . .
Hüiiiiii . . .!!
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Verzaihn Sie, war de Polizei und de Unfallversicherung schon da?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 168.1928, Nr. 4317, S. 206
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg