Fliegende Blätter (168.1928 (Nr. 4300-4326) = 84. Jahrg.)

bei der Morandibank ein. Habt Ihr
Euer ganzes Vermögen, habt Ibr alles
für mich gegeben?" — „Alles."

Da verschlang der Wolf noch am selben
Abend auch Rotkäppchen.

Mit Haut und Haaren.

Denn er engagierte sie, das jetzo arme
Mädel, edelmütig als feine Privatse-
kretärin.

Moral: „Sprich auf der Eisenbahn
nicht mit fremden Herren!"

Frech

Gnädige: „Was? Sie haben einen
Soldaten in der Küche?"

Köchin: „Gel', da schauen S' auch, bei
der Verringerung der Heeresmacht."

Idylle

Auf der sonnbeglänzten Wiese
Saßen Max und Anneliese.

Und das len zücke Gerniis’

Duflele berauschend süß.

Maxe blähte seine Nüstern
Und begann oerzückt zu flüstern:
..Hach! welch wunderbarer Duft
Liegt doch heute in der Luft!"

Froh und glücklich stimmten diese
Worte unsre Anneliese.

..Kunststück!“ sprach sie stolz zu ihm.
„Zmanzich Mark kost ’t mein Parfiehm!“

Salpeter

Was die Frau alles kann

Im Kaffee-Kränzchen wird davon ge-
sprochen, das, die bisher bartlosen Männer
auf der Oberlippe wieder ein kleines
Schnurrbärtchen aufkommen laffe».

Frau Huber bat darauf erklärt: „Das
finde ich ganz in der Ordnung. Ich laffe
jetzt meinem Mann auch wieder den Bart
stehen."

Tröstlich

Neuer Pfarrer: „Hier schläft ja die
Hälfte der Kirchenbesucher wäbrend der
Predigt."

Bürgermeister: „Ja ja, ein neuer Pfar-
rer, da find halt viele neugierig. Später
schläft schon die andere Hälfte auch."

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