Eingegangen
Gast: „Das RindSgoulasch siebt so schwarz aus! (ironisch)
Das ist wohl von einem Rappen?"
Kellner: „Im Gegenteil, von einem Schimmel!"
Annette Droste-Hülshoff
f 24. Mai 1848
Warum reißt du mich immer zu dir hin.
du karger Mund, seltsamster Augenbogen,
warum hast du mich, rätselhafter Sinn,
tief durch das Grauen deiner Welt gezogen?
Bin ich wie du von irrem Spuk gehetzt,
dem Sand, dem T orf, den Käfern nah verschwistert.
vom Kirchenfensterlicht geblendet und zerfetzt,
ein Heidekraut, durch das der Moorrauch knistert ?
Mein Blut geht leiser, doch es blühen schön
auch mir des Säntis weiße Sehnsuchtsketten,
vom Süden peitscht der wilde, heiße Föhn
und will mich vor dem Tod der Tiefen retten,
Und i red' mit dem Nagerl Du sakerisch Deandi,
Und sag eam grüast God. Das Nagerl g'Hört des.
Was bist denn so g'schami Und wenn's dir grad drum is
Und wirst glei ganz rot? Da Stock, der geht drei.
H. v. Ering
Werbung
Heut' is da Hfingstsunta,
3 geh' ganz alloa
Und a blutrotes Nagerl
Das steht dort am Roa.
3 brock mir des Nagerl
Und steck's hinter 's Ohr,
Ietz kimm i mir grad
Wiar a Nagerlstock vor.
„Alle Vögel sind schon da!"
Die Kur
Die Herren Ärzte sollen sich angewöhnen, deutlicher zu schreiben —
sonst werden immer wieder solche Mißverständnisie Vorkommen: Nach
drei Wochen Aufenthalt im Sanatorium trat die junge Dame beim
Chefarzt ein und dankte ihm stürmisch: die 30 Minuten Tanzen vor-
und nachmittag hätten sie von ihrer Ischias völlig geheilt.
„Tanzen?" fragte der Chefarzt höchlich erstaunt. „Ich
hatte Ihnen doch Fango vorgeschrieben." — „Ei sieb mal!
Und ich Dumme hatte Tango gelesen."
Press»
Ein junger Mann bewirbt sich bei dem Zeitungsverleger
um eine Stelle als Berichterstatter. „Hm," meint der Ver-
leger, „angenommen, Sie sollten einen Artikel über eine Suche
schreiben, von der Sie absolut nichts wiffen — wie würden Sie
den Artikel beginnen?" Der junge Mann überlegte einen
Augenblick und erwiderte dann: „Wie wir aus glaubwürdiger Quelle
erfahren . . ." —„Ausgezeichnet," sagt der Verleger, „Und wie wür-
den Sie den Artikel beenden?" — „Wir könnten noch Spalten über
Spalten mit diesem Gegenstand füllen, jedoch Raummangel verhin-
dert uns leider ..." — „Sie sind engagiert," sagt der Verleger.
worinnen wir, verworren und verengt,
am schweren Fluch der Vätererde zehren,
stolz, wetterzäh und ewig doch bedrängt
vom Odem aus den südlich süßen Meere».
Ludwig Bä11*
Unerfahren
Verteidiger: „Legen Sie in der Verhandlung vor allen Dingen eine auf-
richtige Reue an den Tag!" - Klient: „Wenn ich das nur fertig bringe,
Herr Doktor, ich bin zum ersten Mal vor Gericht!"
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Gast: „Das RindSgoulasch siebt so schwarz aus! (ironisch)
Das ist wohl von einem Rappen?"
Kellner: „Im Gegenteil, von einem Schimmel!"
Annette Droste-Hülshoff
f 24. Mai 1848
Warum reißt du mich immer zu dir hin.
du karger Mund, seltsamster Augenbogen,
warum hast du mich, rätselhafter Sinn,
tief durch das Grauen deiner Welt gezogen?
Bin ich wie du von irrem Spuk gehetzt,
dem Sand, dem T orf, den Käfern nah verschwistert.
vom Kirchenfensterlicht geblendet und zerfetzt,
ein Heidekraut, durch das der Moorrauch knistert ?
Mein Blut geht leiser, doch es blühen schön
auch mir des Säntis weiße Sehnsuchtsketten,
vom Süden peitscht der wilde, heiße Föhn
und will mich vor dem Tod der Tiefen retten,
Und i red' mit dem Nagerl Du sakerisch Deandi,
Und sag eam grüast God. Das Nagerl g'Hört des.
Was bist denn so g'schami Und wenn's dir grad drum is
Und wirst glei ganz rot? Da Stock, der geht drei.
H. v. Ering
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Heut' is da Hfingstsunta,
3 geh' ganz alloa
Und a blutrotes Nagerl
Das steht dort am Roa.
3 brock mir des Nagerl
Und steck's hinter 's Ohr,
Ietz kimm i mir grad
Wiar a Nagerlstock vor.
„Alle Vögel sind schon da!"
Die Kur
Die Herren Ärzte sollen sich angewöhnen, deutlicher zu schreiben —
sonst werden immer wieder solche Mißverständnisie Vorkommen: Nach
drei Wochen Aufenthalt im Sanatorium trat die junge Dame beim
Chefarzt ein und dankte ihm stürmisch: die 30 Minuten Tanzen vor-
und nachmittag hätten sie von ihrer Ischias völlig geheilt.
„Tanzen?" fragte der Chefarzt höchlich erstaunt. „Ich
hatte Ihnen doch Fango vorgeschrieben." — „Ei sieb mal!
Und ich Dumme hatte Tango gelesen."
Press»
Ein junger Mann bewirbt sich bei dem Zeitungsverleger
um eine Stelle als Berichterstatter. „Hm," meint der Ver-
leger, „angenommen, Sie sollten einen Artikel über eine Suche
schreiben, von der Sie absolut nichts wiffen — wie würden Sie
den Artikel beginnen?" Der junge Mann überlegte einen
Augenblick und erwiderte dann: „Wie wir aus glaubwürdiger Quelle
erfahren . . ." —„Ausgezeichnet," sagt der Verleger, „Und wie wür-
den Sie den Artikel beenden?" — „Wir könnten noch Spalten über
Spalten mit diesem Gegenstand füllen, jedoch Raummangel verhin-
dert uns leider ..." — „Sie sind engagiert," sagt der Verleger.
worinnen wir, verworren und verengt,
am schweren Fluch der Vätererde zehren,
stolz, wetterzäh und ewig doch bedrängt
vom Odem aus den südlich süßen Meere».
Ludwig Bä11*
Unerfahren
Verteidiger: „Legen Sie in der Verhandlung vor allen Dingen eine auf-
richtige Reue an den Tag!" - Klient: „Wenn ich das nur fertig bringe,
Herr Doktor, ich bin zum ersten Mal vor Gericht!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Alle Vögel sind schon da!" "Unerfahren"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1928
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 168.1928, Nr. 4321, S. 256
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg