Der naseweise Schaffner
Schaffner: „Fahrkarten voneigen!" Zu einer in eifriger
Unterhaltung begriffenen Bäuerin, die die Aufforderung über«
Kört hatte: „He, da, die Fahrkarten vorzeigen!"
Bäuerin ärgerlich: „Was willst, me,' Fahrkart'n sehn? Die
schaut grad so aus, wie die andern!"
Tipp, topp! Ein Reifen bester Rasse,
Stets schmissig, schliffig, einfach Klasse!
'Ne Qualität, die Ihr ja kennt,
Die mit „ vorzüglich“ man benennt!
Jedoch, was red’ ich noch davon.
Ihr lobt ihn selbst ja lange schon!
Alkohol in Freundeskreisen und kümmerte sich sonst um nichts. Darob
ward er allseits geachtet und geehrt. — Der dritte aber war ei»
Patriot. Er übte fleißig und bei allen Gelegenheiten die Führung
der Waffen und wartete auf den nächsten Krieg. — Da rief eines
Tages der alte Vater seine drei Iungens an sein Sterbelager.
Und sie standen um sein Bett und hörten seine letzten Worte.
— Gerade als der Vater den letzten Segen über sie sprach
und knieend die Brüder schluchzten, drang ein markerschüttern,
der Schrei von außen in den Sterberaum. — Der Jüngste
sprang schnellentschloffen auf und verließ den Vater und die
Brüder. — — — Draußen aber fand er ein Kind, das vor
einem großen, tollen Hunde flüchtete und dabei erbärmlich schrie.
Gerade noch tm letzten Augenblicke, konnte der Helfer den Köter
mit einem schnell aufgerafften Knüttel verjagen und das Kind
in feine rettende» Arme aufnehmen. Schnell kehrte er mit
seiner Last zurück ins Vaterhaus. Der Vater war inzwischen
verschieden. Die Brüder packten ihr Erbe zusammen und gingen,
ihres Bruders nicht achtend, hinaus. Der Einsame sad sich
um und fand nichts als das Bett und die väterliche Leiche. -
Da setzte er das gerettete Kind auf den Bettrand und weinend
sank er in die Knie. — Und wie er im Schmerze alles rings
vergaß, wuchs das Kind zu Kehrer Größe, stand an seiner
Seite und richtete ihn aus. Frei fühlte er sich und lächelte froh
über den Toten. — Da nahm ihn die lichte Gestalt bei der
Hand und spraä,: Komm mit mir, du hast gesiegt! — — —
Und die Menschheit war frei und kannte nun das Glück! —
Valus Herzog-Wojan.
Mißlich
(Der Bräutigam kommt vom Eramen.) Braut: „Nun,
wie ist es denn gegangen? Ich habe andauernd den Daumen
gehalten." Bräutigam: „Und ich den Mund."
Aufklärung
Bub: „Du, Voda, was ist denn a „lästiger Ausländer"?"
Bergwirt: „Dös? Dös san dö Gäst, dö was zum Esten an Liter
Wasier b'stöll'n und a Serviett' a no möcht'n!"
lifljl -
itenn
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Schaffner: „Fahrkarten voneigen!" Zu einer in eifriger
Unterhaltung begriffenen Bäuerin, die die Aufforderung über«
Kört hatte: „He, da, die Fahrkarten vorzeigen!"
Bäuerin ärgerlich: „Was willst, me,' Fahrkart'n sehn? Die
schaut grad so aus, wie die andern!"
Tipp, topp! Ein Reifen bester Rasse,
Stets schmissig, schliffig, einfach Klasse!
'Ne Qualität, die Ihr ja kennt,
Die mit „ vorzüglich“ man benennt!
Jedoch, was red’ ich noch davon.
Ihr lobt ihn selbst ja lange schon!
Alkohol in Freundeskreisen und kümmerte sich sonst um nichts. Darob
ward er allseits geachtet und geehrt. — Der dritte aber war ei»
Patriot. Er übte fleißig und bei allen Gelegenheiten die Führung
der Waffen und wartete auf den nächsten Krieg. — Da rief eines
Tages der alte Vater seine drei Iungens an sein Sterbelager.
Und sie standen um sein Bett und hörten seine letzten Worte.
— Gerade als der Vater den letzten Segen über sie sprach
und knieend die Brüder schluchzten, drang ein markerschüttern,
der Schrei von außen in den Sterberaum. — Der Jüngste
sprang schnellentschloffen auf und verließ den Vater und die
Brüder. — — — Draußen aber fand er ein Kind, das vor
einem großen, tollen Hunde flüchtete und dabei erbärmlich schrie.
Gerade noch tm letzten Augenblicke, konnte der Helfer den Köter
mit einem schnell aufgerafften Knüttel verjagen und das Kind
in feine rettende» Arme aufnehmen. Schnell kehrte er mit
seiner Last zurück ins Vaterhaus. Der Vater war inzwischen
verschieden. Die Brüder packten ihr Erbe zusammen und gingen,
ihres Bruders nicht achtend, hinaus. Der Einsame sad sich
um und fand nichts als das Bett und die väterliche Leiche. -
Da setzte er das gerettete Kind auf den Bettrand und weinend
sank er in die Knie. — Und wie er im Schmerze alles rings
vergaß, wuchs das Kind zu Kehrer Größe, stand an seiner
Seite und richtete ihn aus. Frei fühlte er sich und lächelte froh
über den Toten. — Da nahm ihn die lichte Gestalt bei der
Hand und spraä,: Komm mit mir, du hast gesiegt! — — —
Und die Menschheit war frei und kannte nun das Glück! —
Valus Herzog-Wojan.
Mißlich
(Der Bräutigam kommt vom Eramen.) Braut: „Nun,
wie ist es denn gegangen? Ich habe andauernd den Daumen
gehalten." Bräutigam: „Und ich den Mund."
Aufklärung
Bub: „Du, Voda, was ist denn a „lästiger Ausländer"?"
Bergwirt: „Dös? Dös san dö Gäst, dö was zum Esten an Liter
Wasier b'stöll'n und a Serviett' a no möcht'n!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Herr Mulps: Die Sandbank oder: Was weiß ein Mensch vom andern?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 168.1928, Nr. 4322, S. 273
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg