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Reiseerlebnis

Auf der Fahrt von Berlin nach
Ouedlinburg, ein Abteil ?. Klaffe.

Außer mir noch ein Herr in
Sportdreß latesl fasluon. außer-
dem Schafsgesicht und beginnende
Glatze, aber Schmachtscherbe im
linken Auge. Mit einem Worte,
wie man bei uns sagt, ein Appel-
fatzke. Ihm gegeniiber ein bildhüb-
sches junges Mädchen in einfachem
blauen Mantel.

Erst in Halberstadt merke ich,
daß die beiden nicht zusammenge-
horen und sehe an dem abweisen-
de» Gesichtsausdruck der Dame, daß ihr
die Unterhaltung des Herrn alles andere
als erwünscht ist. Ich nehme meine Zei-
tung vor und lausche.

„Fahren Sie auch nach Thale, gnä-
diges Fräulein?"

„Nach Neinstedt bei Thale."

„Äh, so, Neinstedt? Liegt das ebenso
entzückend? Tbale soll ja begeisternd schon
liegen?" - „Nun, so schön wohl nicht,
aber ich bin sehr gerne dort."

„Äh, gnädiges Fräulein sind dort wohl
daheim?" - „Nein, ich bin dort in Stellung." - „Äh, da müffen
Sie wohl morgen wieder anrreten, Fräuleinchen? - Was meinen
Sie dazu, wenn ich mit nach Neinstedt führe? Ob ich ei» paar Tage

früher oder später nach Tbale kom-
me ist ja egal, und wir könnten
dann »och recht fidel zusammen sein.
Oder glauben Sie, daß man Ihne»
oder mir Schwierigkeiten machen
könnte??"

Da sab ich de» Schalk i» ihren
Augen ausblitzen, als sie lächelnd
sagte: „Schwierigkeiten? Ob, nein,
die wird es bei Ihnen kaum geben."

„Das ist ja blendend. Da fahre
ich also mit nach Neinstedt. Wie
beißen Sie den» eigentlich Mä-
dele?" - „Martha."

„Ab, Marrba, ei» reizender
Name! — Liebling, immer möchte ich mit
dir zusammen sein."

„Nun, das könne» Sie haben."
„So? Und du meinst wirklich, daß
man mir keine Schwierigkeiten machen
wird? Wo bist du den» in Stellung?"

„Ihnen Schwierigkeiten? Nein, be-
stimmt nicht. Soviel Urteil Hab ich auch
schon. Ich bin Schwester in der dortigen
Idiotenanftalt." - —

Scherzfrage

„Warum ist es eigentlich schwerer, von Europa »ach Anierika zu
stiegen als umgekehrt?" — „Weil Amerika trocken gelegt ist, während
de» Fliegern in Europa Wein und Bier winken!"

Übertrumpft. „Unser Geschäft ist so groß, daß wir die Tinte
waggonweise beziehen!" - „Will nichts heißen! Wir haben für
unsere Löschpapierbezüge bei allen Bahnen Ausnahmstarife."

Der Zeuge

..Hm,“ sagt der Richter. ..dumme G'schicht!
Jap. Wastl. paß' mal auf.

Du nagst, du hiitt’st es deutli' g'sehgn,

I Via 's ’ganga is. dös G’rauf!

Wer is von die /.moa Raufkumpan'

Die meist’ Zeit ob'nauf g’leg'n?“

..1 moaß net.“ moant der Wastl, ../ Iiab 's
Ja bloß oorri Hörnsag'n g’sehg'n."

/?. Luk.

H • ABEKiNCb- LS

Wenn man eine ehemalige Seiltänzerin als Hausangestellte engagiert.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Übertrumpft" "Wenn man eine ehemalige Seiltänzerin als Hausangestellte engagiert"
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Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flechtner, Otto
Abeking, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 168.1928, Nr. 4323, S. 279

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